Energieeffizienz von Haushaltsgeräten weiter auf hohem Niveau
Es war schon abzusehen, die Energieeffizienz von Haushalts-Großgeräten wächst jetzt nur noch langsam an, aber das auf einem sehr hohen Niveau. Das zeigt für mich den Erfolg der Ökodesign-Richtlinie und die Innovationskraft der Hersteller. In diesem Segment gibt es keine Kritik, obwohl es auch Obergrenzen für den Stromverbrauch gibt – wie bei den Staubsaugern. Hier betonen die Hersteller nach wie vor, eine hohe Energieeffizienz der Geräte hat für die Kunden oberste Priorität.
Wo stehen die einzelnen Gerätegruppen heute beim Stromverbrauch, bzw. beim Energielabel? Wie effizient sind sie? Wo liegen aktuell die Anforderungen und was sind die effizientesten Geräte auf dem Markt.
Inhalt
- Waschmaschinen sind weit über den Anforderungen der Ökodesign-Richtlinie
- Wäschetrockner verbrauchen heute deutlich weniger als früher
- Dauerläufer Kühlschrank besonders wichtig für Energieverbrauch
- Geschirrspüler, die praktischen Helfer beim Energieverbrauch nicht vergessen
- Backofen bekommen bald neue Energieeffizienzklassen
- Nächstes Thema Energieeffizienz bei Haushalts-Kleingeräten
Waschmaschinen sind weit über den Anforderungen der Ökodesign-Richtlinie
Am weitesten entfernt von den Energieeffizienzklassen haben sich die Waschmaschinen. Die Mindestanforderung liegt hier bei der Energieeffizienzklasse A+. Im Handel sieht man fast nur noch Modelle mit A++ oder A+++. So gut wie alle Hersteller haben Spitzenmodelle mit einem Stromverbrauch, der nur noch halb so hoch ist wie die Energieeffizienzklasse A+++. Modelle mit einer Trommelgrösse von 8 kg benötigen nur noch knapp 100 kWh Strom im Jahr nach Norm.
Dass es noch weiter nach unten gehen kann mit dem Stromverbrauch zeigte der türkische Hersteller Vestel auf der IFA mit einer 8 kg Waschmaschine, die nur noch 58 kWh pro Jahr benötigt. Das entspricht 70% weniger als Energieeffizienzklasse A+++.
Wäschetrockner verbrauchen heute deutlich weniger als früher
Sie waren einst die Energieschleuder im Haushalt, die Wäschetrockner. Wer einen Garten oder Balkon hat, kann bei dem Spätsommer-Wetter ohnehin darauf verzichten. Die Mindestanforderung liegt aktuell bei der Energieeffizienzklasse C. Aber die neuesten Geräte haben, dank Wärmepumpen-Technologie und effizienteren Motoren eine Effizienzklasse von A+++. Damit verbrauchen sie nur noch wenig mehr als die Waschmaschine, nach Normwert.
Die effizientesten Trockner habe ich bei Grundig gefunden, das ist immer noch der GTN 48271 GC mit einem Jahresverbrauch von 159 kWh mit einer Trommelgröße von 8 kg. Auch bei Haier habe ich auf der IFA 2014 einen Trockner gefunden mit 160 kWh/a bei 8 kg, finde diesen aber nicht auf der Website wieder.
Dauerläufer Kühlschrank besonders wichtig für Energieverbrauch
Der Kühlschrank läuft das ganze Jahr, daher macht sich der Stromverbrauch besonders bemerkbar. Mindestens genauso wichtig wie die Energieeffizienzklasse ist beim Kühlschrank die richtige Größe. Denn ein zu großer Kühlschrank sorgt, trotz optimaler Energieeffizienz des Gerätes, für einen höheren Stromverbrauch.
Die besten Kühlschränke erreichen zur Zeit die Energieeffizienzklasse A+++ minus 20%. Diese gibt es in verschiedenen Größen und als freistehende oder eingebaute Geräte. Aktuell liegt die Mindestanforderung bei A+.
Geschirrspüler, die praktischen Helfer beim Energieverbrauch nicht vergessen
Auch bei den praktischen Helfern im Haushalt, den Geschirrspülern kommen wir mittlerweile auf die höchste Energieeffizienzklasse A+++. Den Bestwert erreicht hier der türkische Hersteller Vestel mit Energieeffizienzklasse A+++ minus 20% und einem jährlichen Stromverbrauch von 189 kWh bei einem Fassungsvermögen von 14 Maßgedecken. Mal sehen wann hier die anderen Hersteller nachziehen werden.
Bei mehr als 10 Maßgedecken gilt ab dem 01.12.2013 die Klasse A+ als Mindeststandard und bei kleineren Geräten die Klasse A.
Backofen bekommen bald neue Energieeffizienzklassen
Auch beim Backofen kann man Strom sparen und hier gibt es ein Energielabel. Aktuell haben fast alle Elektro-Backofen auf dem Markt die Energieeffizienzklasse A. Das wird sich zum 01. Januar 2015 ändern, denn dann wird ein neues Energielabel mit der höchsten Klasse A+++ eingeführt. Vestel hat auf der IFA bereits mit einem neuen Energielabel und der Energieeffizienzklasse A++ geworben. Aber eine Energieeffizienzklasse A++ minus 50% wird es dann nicht geben.
Nächstes Thema Energieeffizienz bei Haushalts-Kleingeräten
Bisher war es ja übersichtlich und einfach zu durchschauen, wie effizient die großen Haushaltsgeräte arbeiten. Jetzt kommen die vielen kleinen Geräte mit ihrem Stromverbrauch in das Interesse der Öffentlichkeit. Nach den Staubsaugern erhalten noch weitere Geräte aus unserem Alltag ein Energielabel, das den Energieverbrauch (nach genormten Bedingungen) transparent macht und für weitere Innovationen sorgt. Ohne Energielabel wird es schwierig den Energieverbrauch einzuschätzen und den Angaben der Hersteller zu vertrauen.
Ich bin daher ein Anhänger des Energielabels. Ob es sinnvoll ist, auch die Kleingeräte mit dem Energielabel auszustatten, ist allerdings fraglich. Positiv wäre, neben der Transparenz, bei diesen Geräten eine innovative Weiterentwicklung zu sparsameren Geräten und die Menge der der kleinen Geräten. Bei dem Thema kommen wir dann zu der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, die durch ihre Vielfalt immer größeren Einfluss hat auf den Stromverbrauch.
naja alles schön und gut, würde man mal schauen, wie diese Werte erreicht werden. In den Labelprogrammen der Waschmaschine wird die eingestellte Temperatur herab gesetzt, also anstelle 60 wird nur auf 30 grad geheizt, somit muss weniger geheizt werden und Strom wird eingespart. Dafür verlängert sich die Laufzeit ums 10 Fache.
Bei Trocknern wird der Trockengrad runtergesetzt, also anstelle schranktrocken wird nur auf bügelfeucht getrocknet, das spart noch mal ne kWh.
Also sooo innovativ ist das ganze nicht, ich stufe es eher als Verbrauchertäuschung ein.
Wenn ich BEHAUPTE geräte die 15-20 jahre alt sind brauchen deutlich weniger Wasser und Strom als heutige, lachen mich alle aus, wenn ich aber Fakten präsentiere dann verstummt das Gelächter apprupt!
Sicher ist nicht alles so, wie die Hersteller es angeben. Und die genannten Temperaturen werden in der Praxis auch nicht erreicht, glaube ich auch. Aber, dass alte
Geräte deutlich weniger Wasser und Strom benötigen als die neuen Geräte, das glaube ich jedoch nicht. Da möchte ich doch mal die Fakten bitte sehen.
Energieeffizienz von Haushaltsgeräten weiter auf hohem Niveau….
Eine sehr erfreuliche Entwicklung die Sie da beschreiben. Würde man den „Wirkungsgrad“ solcher Geräte mit sehr viel älteren Modellen vergleichen, sind die technologisch erzielten Einsparungen – also vermeidbare Verluste – sicher sehr groß. In Anbetracht der Tatsache, dass in Millionen Haushalten solche Geräte im Einsatz sind, sicher ein unumgänglicher Weg weiter „am Ball“ zu bleiben.
Doch ein Gerät „gäbe es besser nicht“ – die Waschmaschine 😯 – „jedenfalls besser nicht in der gerade gebräuchlichen Form“ Sicher auf unserer Stromrechnung steht „nur“ was jeder damit verbraucht. Wasser, der ganze Energiegehalt der in jedem Liter „steckt“ und um den Energiehorror auf die Spitze zu treiben, was da so verbraten werden muss um die Waschmittel zu erzeugen und was da sonst noch in die Maschine geschüttet wird.
Ja ich bin der Spaßverderber vom Dienst 🙄 Das Zeug ist einfach auf den ersten Blick viel zu billig. Wie auch beim el. Strom sehen wir auf unseren Rechnungen nur das was sich nicht „verstecken“ lässt. Da zum Glück bei jeder Einsparung auch meist ein positiver „Side effect“ – („Nebenefekt“ klingt irgendwie so nebensächlich) entsteht. Wäre ich der Letzte den Einsparungen nicht erfreuen.
Was aber so rund um die Uhr still und heimlich die Stromrechnung und je nach Herkunft auch die CO2 „Produktion“ erhöht, muss wenigstens genausoviel Beachtung erhalten. Man kann es nicht oft genug erwähnen. In jedem Haushalt gibt es jede Menge Geräte die äußerlich wie ausgeschaltet daherkommen. Doch oft lauert da eine „Standbyfunktion“ auf den Befehl zum Einschalten.
Da das „normale“ Jahr 8.760 Stunden hat (wer längere Zeiträume berechnet, darf wegen der Schaltjahre 8.784 Std. den Durchschnitt von 8.766 Std. annehmen), werden auch ganz kleine Leistungen im Wattbereich zu recht großen Jahresverbräuchen. Einfach die Jahresstunden durch Tausend teilen und mit der „Verlustleistung“ in Watt multiplizieren. Um sehr schnell mal eben den Bereich abzustecken ist „überschlägig“ auch „mal Zehn“ gar nicht soo schlecht :
5 W mal 8,76 = 43,8 kWh … 5 W mal 10 = 50 kWh also 7,2 kWh zu hoch. Letzteres scheint mir zum „heilsamen Erschrecken“ geeignet. Nun wird jede es ganz genau wissen wollen ! Besonders, wenn mehrere Kleinverbraucher dieser Größenordnung festgestellt werden.
Die „genauen“ Werte hängen davon ab wie viele Geräte „unerkannt“ im Standby vorsichhinwerkeln. Besonders die schöne „multimediale Welt“ ist stets „on standby“. Funktelefone – Anrufbeantworter – DSL-Modem mit Router, USB-Ladegeräte – PC in unterschiedlichen Formen des Standby – die Uhren in Haushaltsgeräten wie Backofen usw. All das kann übers Jahr sicher zu ~500 kWh aufsummieren – in Geld bei 0,29 €/kWh sind das schon mal ~145.- € meist für „nix und wiedernix“.
Dagegen wirken die Jahresverbräuche „dicker Geräte“ wie im vorliegenden Beitrag geradezu „niedlich“. Und das ist längst nicht alles, weil der Strom zwar immer noch aus der Steckdose kommt, ist damit leider längst nicht klar wie lange seine Reise bis zum Verbraucher war und aus was der Strom „gemacht“ wurde. Da immer noch viel, viel Kohle verbrannt wird, darf man / frau getrost den Zählerstand mal 5 nehmen um zu begreifen was da „hinter der Steckdose“ los war. Da wird der gern genommene Haushalt mit 3.500 kWh/a zum Großverbraucher von ~17.500 kWh „Stromäquivalent“
Unter dem Titel „Vernetzte Verschwendung“ (einfach oben auf „Rainer“ klicken) habe ich versucht dieses Thema aufzuarbeiten. Was noch fehlt sind die Nennleistungen von möglichst allen Geräten die im Haushalt zur Anwendung kommen können. Auch eine Tabelle mit Tages- und Jahreswerten für kleine Leistungen findet sich da.