Effiziente Nutzung von Energie kann man lernen
Gestern hatte ich gefragt, welchen Stellenwert die Energieeffizienz in Deutschland hat. Der Artikel hatte viele Leser gefunden und einige davon haben Kommentare hinterlassen. Der vielleicht provokante Artikel hatte also einige Leser zum Nachdenken angeregt, was ich auch bezwecken wollte.
Passenderweise gab es heute im Handelsblatt einen Gastkommentar von Joseph M. Hogan (ABB) unter der Überschrift „Wir müssen lernen, Energie effizient zu nutzen“. Er machte deutlich welchen Anteil erneuerbare Energien an der weltweiten Stromversorgung haben und wie viel größer das Potential der Energieeffizienz ist.
Aber:
Erstaunlicherweise wird der besten Möglichkeit zur Verringerung von Emissionen wenig Aufmerksamkeit geschenkt: der Energieeffizienz. Statistiken der International Energy Agency zeigen, dass ein effizienterer Energieeinsatz über die nächsten 20 Jahre mehr CO2-Emissionen verringern kann als alle anderen Optionen zusammen. Nach einer Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und New Energy Finance flossen von den 112 Mrd. US-Dollar, die 2008 weltweit in saubere Energien investiert wurden, lediglich 1,8 Mrd. US-Dollar in die Verbesserung der Energieeffizienz.
Dabei ist häufig die Investion schnell wieder durch Einsparungen bezahlt. Es liegt wohl an anderem meint er:
Ein wesentliches Hindernis besteht in den geringen Kenntnissen über energieeffiziente Geräte in Privathaushalten, Unternehmen und bei der öffentlichen Hand, was durch das breite Spektrum verfügbarer Optionen noch komplizierter gemacht wird. Zudem fehlen die Anreize. Weshalb sollte ein Vermieter in Energieeffizienz investieren, wenn in erster Linie der Mieter davon profitiert? Warum sollte ein Einkaufsmanager einen wichtigen Teil seines Budgets auf effiziente Geräte verwenden, wenn die Einsparungen bei der Abteilung anfallen, welche die Stromrechnung bezahlt?
Oder er beklagt obskure Namen und nicht fotogene Produkte. Ist das aber wirklich ein Hindernis?
Dieser Kommentar bringt bei der Diskussion um Energieeffizienz vieles auf den Punkt. Gut, dass jetzt darüber gesprochen wird, jetzt müssen nur noch Konsequenzen gezogen werden und Energieeffizienz attraktiver gemacht werden.