Energieeffizienz in der IT lohnt sich
Passend zur aktuellen Diskussion über den Stellenwert der Energieeffizienz habe ich das erste ausgezeichnete Projekt „Good Practice Energieeffizienz“ mit großen Einsparungen in einem Rechenzentrum. Dies zeigt, was alles erreichbar ist und wo man noch sehr viel Energie einsparen kann, ohne auf etwas verzichten zu müssen.
Das „Grüne“ Rechenzentrum von Host Europe in Köln gehört zu den ersten Projekten, die die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) mit dem Label „Good Practice Energieeffizienz“ ausgezeichnet hat. Mit dem Good-Practice-Label würdigt die dena das „grüne“ Rechenzentrum als ein beispielgebendes Energieeffizienzprojekt.
Das Label „Good Practice Energieeffizienz“ vergibt die dena für Aktivitäten und Projekte, die zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung des Endenergieverbrauchs beitragen. „Die Host Europe GmbH leistet mit diesem vorbildlichen Energieeffizienzprojekt einen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz“, erklärt Annegret-Cl. Agricola, Bereichsleiterin der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).
Im 2007 neu errichteten Rechenzentrum werden im Vergleich zu einem durchschnittlich energieeffizienten Rechenzentrum jedes Jahr mehr als 9.300 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Host Europe hat beim Ausbau des Rechenzentrums alle Optimierungspotenziale zur effizienten Energienutzung ausgeschöpft und erreicht damit einen Energieeffizienzwert von unter 1,35 – was in der Hosting-Branche als Benchmark in Sachen Energieeffizienz gilt. Der Energieeffizienzwert sagt aus, dass für ein Kilowatt effektiver Rechenleistung insgesamt 1,35 Kilowatt Strom aufgewendet werden müssen. Traditionelle Rechenzentren müssen für ein Kilowatt Rechenleistung inklusive Stromversorgung und Klimatisierung rund 1,8 bis 2,0 Kilowatt Strom aufwenden. Host Europe betreibt in seinem Rechenzentrum derzeit über 8.000 Server für mehr als 175.000 Kunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Das Good-Practice-Programm der dena ist Teil der nationalen Umsetzung der EU-Energiedienstleistungsrichtlinie und trägt dazu bei, aktuelle Marktentwicklungen transparent zu machen und Marktakteure zu unterstützen. Alle Projekte, die das Good-Practice-Label erhalten, werden detailliert mit Informationen zu den beteiligten Akteuren, technischen Lösungen, Erfolgen und Erfahrungen bei der Projektumsetzung auf der Internetseite http://www.good-practice-label.de dargestellt.
Das ist das Problem an der Energieeffizienz, die Technologie ist meist viel weiter als die Umsetzung. Und irgendwelche Politiker, die kein Interesse an der Umsetzung haben, wollen lieber noch ein bischen forschen. Wobei ich in einem Rechenzentrum mir nicht anmaßen möchte zu behaupten, welche Einsparung möglich ist. Jede Einsparung muss aber auch an den wirtschaftlichen Möglichkeiten gemessen werden.
Aber das ist doch viel zu tief gegriffen: Was ist 1 kW „echte Rechenleistung“? Woran ist das denn gemessen? An einem Steinzeit-Dampf-Computer? Mein Mobile-Phone macht das mit einem Bruchteil eines Watts, wofür mein PC 80 Watt braucht. 1,35 von 1,8 sind gerade mal 25% Einsparung. Und das wird dann schon als besonders fortschrittlich ausgezeichnet. Auch so kann man Stimmung (in die falsche Richtung) machen: Wir sind doch schon auf dem besten Weg bzw. „Wir sind doch schon gut genug“. Genau wie bei den Bundesbauten in Berlin – die unbedingt als besonders energiesparend ausgezeichnet werden müssen. Peinlich.