3 bayerische Kommunen organisieren Wärmeversorgung mit Erdwärme
Die bayerischen Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim sind für ihr gemeinsames Engagement als „Energie-Kommunen“ des Monats Dezember 2009 ausgezeichnet worden. Mit diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie unter www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor.
Die drei benachbarten Gemeinden im Landkreis München bewiesen Mut zur Innovation, als sie 2008 das erste interkommunale Erdwärmeprojekt in Deutschland gründeten – die „AFK-Geothermie GmbH“. Das Ziel des Projekts: 85 Grad heißes Thermalwasser aus Tiefen von 2700 Metern unter dem Alpenvorland soll künftig die umweltfreundliche Wärmeversorgung von rund 80 Prozent der insgesamt 26.000 Einwohner gewährleisten.
„Wir spüren, dass die Bürger starkes Vertrauen in ihre Gemeinden setzen, die hinter diesem Projekt stehen“, freut sich Thomas Fröhlich, Geschäftsführer der AFK-Geothermie. Derzeit sind bereits 192 Gebäude an das Heizwerk mit 6,9 Megawatt Leistung angeschlossen, das Ende November 2009 seinen Betrieb aufnahm. Das Fernwärmenetz und die Energiezentrale werden kontinuierlich erweitert, so dass im Endausbau rund 6.000 Gebäude versorgt werden können. Bestimmend für das Geothermievorhaben waren von Anfang an nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Motive: „Die Unabhängigkeit von Öl und Gas und somit die Hoheit über die Energiepreise steht für uns an zweiter Stelle, gleich hinter dem Klimaschutz-Argument“, betont Fröhlich.
Das zukunftsweisende Konzept der drei Gemeinden erkannte auch die bundeseigene Förderbank KfW und gewährte der AFK-Geothermie GmbH ein Darlehen über 19,2 Millionen sowie einen Tilgungszuschuss von 6 Millionen Euro.
„Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim beweisen, dass auch kleine Kommunen gemeinsam Großes bewirken können“, betont Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, anlässlich der Auszeichnung zur „Kommune des Monats“. „Erdwärme aus großer Tiefe zu nutzen, ist mit erheblichen Anfangsinvestitionen verbunden, die eine einzelne Kommune meist überfordern würden. Doch mit vereinten Kräften lässt sich damit eine absolut klimafreundliche und langfristig hoch profitable Energiequelle erschließen“, so Mayer.
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