Internationale Betrachtungen der Gebäude-Energieeffizienz
Über den Newsletters des Portals zur Energieeinsparverordnung enev-online.de habe ich von einem Bericht der FAZ zur Immobilienmesse MIPIM in Cannes erfahren. Dort wurde u.a. von dem Öko-Label „Leed“ aus Amerika berichtet, das für „Leadership in Energie and Environmental Design“ steht – mit Silber-, Gold- und Platinstandards. Scheinbar wird dieser Standard weltweit immer häufiger genutzt, auch deutsche Ingenieure arbeiten wohl nach diesem Standard. Es wird in dem Artikel kritisiert, dass auf der Messe kein deutscher Standard für Energieeffizienz von Gebäuden vorgestellt wurde.
Das ist richtig und auch bedauerlich. Wenn ich mir aber anschaue wie LEED (englische Beschreibung von LEED bei Wikipedia) funktioniert. Dann sehe ich, dass die Energieeffizienz nur zu einem kleinen Teil zur LEED-Bewertung beiträgt. Denn es gehören noch weitere Faktoren, wie Materialeinsatz, Wasserverbrauch, Beleuchtung und Nachhaltigkeit der Baustelle dazu, wie die LEED Website zeigt. Eigentlich sehr interessant und umfassend, aber keine wirkliche Konkurrenz für den deutschen Standard und das deutsche Rechenverfahren – zumindest was die Energieeffizienz betrifft.
In den USA versteht man unter Green Buildings auch mehr, als nur die Energieeffizienz, dort wird der gesamte Ressourcenverbrauch einbezogen. Solchen Ansätzen gehört sicherlich die Zukunft, denn auch wir müssen uns Gedanken über Wasser- und sonstigem Ressourcenverbrauch machen.
Was man bei uns auch kennt, ist der EnergyStar, aber eigentlich eher für Elektrogeräte. Dieses Label informiert auch über Energieeffizienz von Gebäuden, Wärmedämmung, Gebäudedichtheit und Heizung oder Kühlung.
Was macht nun Deutschland – wir glauben doch führend in Energieeffizienz und Umwelttechnik zu sein? Erster Ansprechpartner ist hier die dena und dort finden sich zahlreiche internationale Aktivitäten zur weltweiten Vermarktung der deutschen Standards. Nicht nur in Europa ist die dena als nationaler Vertreter aktiv, auch in China, Russland und in Osteuropa arbeitet die dena mit örtlichen Experten zusammen mit dem Ziel der Einführung von Energieeffizienz-Standards, angepasst an lokale Besonderheiten.