Waschmaschinen in Standardgröße reichen für Haushalte meist aus
Steht gerade der Kauf einer neuen Waschmaschine an? Dann fällt eine Auswahl aus Umweltsicht relativ leicht: Fast alle neuen Maschinen haben heute bereits niedrige Werte beim Energie- und Wasserverbrauch. Mit Waschmaschinen der Energieeffizienzklasse A, Waschwirkung A und Schleuderdrehzahl A oder B mit mindestens 1400 Umdrehungen pro Minute sind Verbraucher daher schon – fast – auf der sicheren Seite. Darüber hinaus sollte sich aber auch das Fassungsvermögen an der tatsächlich anfallenden Wäschemenge orientieren. Zwar sind zunehmend Maschinen mit sieben, acht oder sogar zehn Kilogramm Fassungsvermögen im Handel – 2007 hatten sie bereits einen Marktanteil von rund sieben Prozent. „Diese Maschinen sind aber nur in Ausnahmefällen für Privathaushalte sinnvoll, in denen regelmäßig ungewöhnlich viel Wäsche anfällt“, sagt Ina Rüdenauer vom Öko-Institut.
Denn werden große Maschinen nicht voll beladen, verbrauchen sie pro Kilogramm Wäsche meist mehr Wasser und Strom als ein kleineres Gerät bei gleicher Beladung. Von Waschmaschinen im XL-Format rät EcoTopTen daher vorerst ab. „Stattdessen empfehlen wir Geräte mit Trommeln für fünf Kilogramm Wäsche und für große Haushalte Maschinen mit sechs Kilogramm Fassungsvermögen“, sagt die Expertin. Doch gut gekauft ist noch nicht effizient gewaschen. „Entscheidend sind die richtige Temperaturwahl, Waschmitteldosierung und Beladung“, betont Ina Rüdenauer. „Optimal genutzt können Verbraucher bis zu einem Drittel ihrer Kosten für das Wäschewaschen verringern. Davon profitiert nicht nur die Haushaltskasse, sondern auch die Umwelt.“
Am einfachsten gelingt dies mit so genannten „intelligenten“ Waschmaschinen. Diese zeigen über ein Display das Wäschegewicht an und geben eine entsprechende Dosierempfehlung für das Waschmittel. „Wir gehen davon aus, dass das Waschverhalten durch solch eine direkte Rückmeldung tatsächlich optimiert wird“, sagt Ina Rüdenauer. „Aber natürlich können Verbraucher auch ohne diese Funktion optimal waschen, wenn sie selbst auf die richtige Beladung, Temperatur und Dosierung achten.“ Daher empfiehlt EcoTopTen auch effiziente konventionelle Waschmaschinen.
Was viele übrigens nicht wissen: Trotz vorhandener Mengenautomatik ist es immer sinnvoller, die Waschmaschine voll zu beladen. Denn der Energie- und Wasserverbrauch wird nicht proportional zur Beladung reduziert. Bei halber Beladung liegt er noch immer bei 75 bis 85 Prozent, bei sehr hochwertigen Geräten bei etwa 60 bis 70 Prozent. „Da Waschmaschinen leider häufig nicht voll beladen werden, wäre eine Kennzeichnung, wie effektiv die Mengenautomatik den Strom- und Wasserverbrauch verringert, sinnvoll, zum Beispiel auf dem Energielabel“, sagt Ina Rüdenauer. „Das ist zurzeit aber noch nicht der Fall.“ EcoTopTen informiert daher erstmals auch über die Energie- und Wassereinsparungen bei halber Beladung.
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