Cybersicherheit ist die neue Versorgungssicherheit

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4 Kommentare

  1. Aus Sicht des Gebäudemanagements wirkt NIS2 im Artikel sehr top down, aber im Alltag zählen zuerst klare Routinen auf der Fläche wie Zugriffsregeln an Terminals und kurze Safety Checks vor Schichtbeginn. Arnos Punkt zu einfachen Maßnahmen trifft den Kern, denn vernetzte Geräte in Lager und Technikräumen sind nur so sicher wie die Teams, die sie täglich nutzen und reinigen. Bei Kunden klappt es gut, wenn ein erfahrener Gebäudedienstleister mit jahrzehntelanger Praxis Hygieneprozesse für Industrie, Medizin und öffentliche Einrichtungen fest in die Abläufe integriert, inklusive Desinfektion und klarer Verantwortlichkeiten.
    Wie siehst du es, sollten Energieversorger neben Netzwerksegmentierung verbindliche Vor Ort Checklisten für Zutritt, Reinigung und Gerätefreigaben als ersten Quick Win etablieren?

    1. Richtig, der Ansatz ist top down, weil es eben nicht anders funktioniert. Es reicht nicht, wenn jede Abteilung die Schutzmechanismen ergreift, von denen sie glaubt sie seien ausreichend. Dann habe ich keinen umfassenden Schutz, sondern Insellösungen, die alles liefern nur keinen umfassenden Schutz. Und auf dieses Spiel wird sich kein Mitglied irgendeiner Geschäftsleitung, ob Geschäftsführer oder Vorstand einlassen, wenn das Gesetz von persönlicher Haftung . Und Checklisten sind keine Lösung, weil sie manuell laufen, dadurch nicht schnell genug aktualisiert werden können, wenn eine solche Änderung erforderlich sein sollten. Es wird ein ganz anderes Verständnis von Sicherheit gefordert und damit ein ganz anderes Level an Maßnahmen.

  2. Ganz ehrlich, die Punkte zur Verantwortung der Geschäftsführung fand ich schon hart formuliert, weil kleinere Betriebe dadurch ziemlich unter Druck geraten. Aus meiner Erfahrung reicht es oft, wenn man mit einfachen Maßnahmen anfängt, wie klare Regeln für den Umgang mit Terminals im Lager oder kurze Sicherheitstrainings für das Personal.
    Bei uns wurden Gabelstapler und Hubwagen sogar direkt mit in die Prozesse eingebunden, weil die Geräte inzwischen alle vernetzt sind und dadurch auch eine Schwachstelle sein können. Vielleicht wäre es spannend zu hören, ob du findest, dass bei solchen Alltagslösungen der größte Hebel liegt oder ob nur die großen IT Konzepte zählen.

    1. Das ist eben der Unterschied zwischen einem Gesetz und den Dingen, die man selbst für sich und sein Unternehmen als relevant erachtet. Die gesetzlichen Anforderungen sehen da keinen Spielraum vor. Einfache Maßnahmen waren bisher möglich und sind auch weiterhin möglich, aber nur wenn man mit Branchen zusammenarbeitet, die nicht unter NIS2 fallen. Und ja, kleinere Betriebe werden unter Druck geraten, sofern sie auch weiterhin mit EVU, Chemie, Pharma, Fnanzdienstleistern etc. Geschäfte machen wollen. Denn alle Branchen die unter die Zuständigkeit von NIS2 fallen, sind ebenfalls per Gesetz verpflichtet zu überprüfen, ob ihre Partner auch die strengen Auflagen erfüllen. Es ist ein vollkommen neuer Ansatz und wenn man sich die Angriffe der letzten Wochen und Monate anschaut, dann ist das nur mehr als verständlich, dass der Schutz verbessert werden muss.