Energiekosten als Belastung sind eine Chance für mehr Energieeffizienz in Unternehmen
Nach dem Besuch der Hannover Messe hatte ich mich noch gefragt, ob es wirklich einen Markt für Energieeffizienz in der Industrie gibt. Oder ist alles noch Marketing und die Energiekosten spielen für Unternehmen noch keine große Rolle.
Heute erhalte ich eine Antwort der dena in Form einer Pressemitteilung, die besagt, dass die Energiekosten eine Belastung sind für Unternehmen und die Investitionsbereitschaft für energiesparende Maßnahmen steigt. Die deutsche Wirtschaft kann und möchte, wie die Hannover Messe zeigt, mit Energieeffizienz neue Märkte gewinnen.
Die Energiekosten sind für Unternehmen in Deutschland deutlich gestiegen. Deshalb hat auch die Bedeutung des Themas Energieeffizienz aus Sicht der Unternehmen zugenommen. Immer mehr Betriebe planen, in energiesparende Maßnahmen zu investieren. Das ist das Ergebnis einer Unternehmensumfrage im Auftrag der Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).*
„Unternehmen erkennen, wie wichtig Investitionen in Energieeffizienz sind“, sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Das ist auch auf der Hannover Messe zu spüren. Wir müssen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass die deutsche Wirtschaft als Ganzes in diesem Feld ihre Vorreiterstellung weiter ausbauen kann. So kann sie auch die bevorstehenden Herausforderungen der Energiewende meistern und gestärkt daraus hervorgehen.“
61 Prozent der befragten Unternehmen gaben Ende 2011 an, dass ihre Energiekosten über 50.000 Euro im Jahr liegen; bei 12 Prozent betragen sie über 600.000 Euro. 2009 lagen die Anteile noch bei 45 beziehungsweise 8 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die das Thema Energieeffizienz für sehr wichtig halten, ist von 28 auf 40 Prozent gestiegen. Für 38 Prozent der Unternehmen ist es sehr wahrscheinlich, dass sie in den nächsten zwei Jahren in energiesparende Maßnahmen investieren werden; zwei Jahre zuvor lag der Anteil nur bei 25 Prozent. Die Umfrageergebnisse im Überblick gibt es hier.
„Der Bedarf an Energiespardienstleistungen nimmt zu. Damit eröffnet sich auch ein großes Geschäftsfeld für deutsche Anbieter. Wer sich jetzt in diesem Segment engagiert, sichert sich Wettbewerbsvorteile auf einem Zukunftsmarkt, der sich auch international dynamisch entwickelt. Das erfahren wir in unseren Kooperationsprojekten mit Russland und China. Das Interesse an Energieeffizienz made in Germany ist groß.“
Insbesondere große und energieintensive Unternehmen arbeiten daran, Energieeffizienzmaßnahmen umzusetzen. Über die Hälfte der Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern hat bereits ein Energiemanagementsystem eingeführt. In kleinen und mittleren Unternehmen gibt es hingegen noch große Einsparpotenziale. Hier werden zu wenig Ressourcen für Energieeffizienzfragen eingeplant. Nur rund ein Fünftel verfügt über ein Energiemanagementsystem.
Vorreiter für Energieeffizienz zeichnet die dena mit dem internationalen dena Energy Efficiency Award aus. Noch bis zum 4. Mai können sich Unternehmen aus Industrie und produzierendem Gewerbe bewerben. Voraussetzung ist, dass die Unternehmen innovative Energieeffizienzmaßnahmen im eigenen Betrieb umgesetzt und so Energieverbrauch und -kosten nachhaltig gesenkt haben. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird auf dem dena-Energieeffizienzkongress am 18. September in Berlin verliehen. Teilnahmeunterlagen finden interessierte Unternehmen unter www.industrie-energieeffizienz.de.
* Im Auftrag der Initiative EnergieEffizienz befragte die mindline energy GmbH von Oktober bis November 2011 insgesamt 250 technische und wirtschaftliche Entscheidungsträger von Unternehmen aus Industrie und produzierendem Gewerbe zur Bedeutung von Energieeffizienz.
Nachtrag:
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/stephan-kohler-im-interview-strom-wird-knapper/5454440.html
Soviel zum Experten Stephan Kohler 🙂
Wenn ich mir die Spartipps der DENA z.B. zum hydraulischen Abgleich anschaue:
http://www.dena.de/projekte/gebaeude/systemeffizienz-fuer-heizungsanlagen.html
Und dann wiederum feststelle wie es mit der Durchführung des hydraulischen Abgleichs in Deutschland steht:
http://www.energiesparclub.de/themenspezial/hydraulischer-abgleich/infografik-der-osten-gleicht-ab/index.html
Dann kann man leider nur sagen Aufgabe nicht erreicht!!
Ich sehe leider bei der DENA nur Aktivitäten in Bezug auf Durchführung von Smart-Kongressen, Einführungen von Labels und Zertifikaten, die Geld in die Kasse der DENA spülen.
Ein Beispiel am Rande ein von der DENA zertifizierter Energieberater stellt den Energieausweis online aus.
Auf die Frage, ob dies zulässig sei, wird geantwortet:
Wie und in welcher Weise die Energieausweise ausgestellt werden, da hätte die DENA kein Einfluß darauf!!!
Ob Stephan Kohler tatsächlich der ausgewiesene Energieexperte ist???
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Energie-Agentur
http://www.klimaretter.info/standpunkte/11016-first-solar-ats-und-stephan-kohler
Und meine grundsätzliche Kritik an der DENA liegt auch darin begründet, dass die big four über 50% der laufenden Kosten zahlen.
Das bringt mich auf eine Idee, einen Artikel zu schreiben über die Aufgabe einer Energieagentur. Es ist nicht so, dass es nur darum geht eigene Produkte (eine leere und sinnlose Energieberater-Datenbank) zu promoten, sondern Betrieben und Privatpersonen zu effizienterem Umgang mit Energie zu verhelfen. Flyer oder Presseinfos helfen da nicht weiter, der konkrete Nutzen ist gefragt. Betriebe, Wohnungsunternehmen oder Privatpersonen wollen nicht teure Lösungen, die nur mit Förderung möglich sind (darauf scheint sich die dena ja zu spezialisieren), sondern erst einmal die einfachen und günstigen Lösungen, die sich schnell rechnen – und dazu gehört der hydraulische Abgleich.
bei diesen “ intelligenten “ Verlautbarungen von Stephan Kohler fragt man sich schon, welche Aufgaben und ziele die DENA eigentlich in den vergangenen 10 Jahren verfolgt hat….
Nur Flyer zu produzieren??
Jedes kleine Unternehmen wäre bei so einer schlechten Unternehmensführung schon lange vom Markt verschwunden.
Etwas konkreter könnte die Kritik schon ausfallen. Was sollte die dena sonst machen?