5 aktuelle Crowdfunding-Projekte für nachhaltige Energieversorgung in Afrika
Zur Zeit gibt es fünf unterschiedliche Projekte auf drei verschiedenen Crowdfunding-Plattformen zur Finanzierung einer nachhaltigen Stromversorgung in Afrika. Bei allen diesen Projekten werden Photovoltaik-Anlagen für eine nachhaltige und günstige Stromversorgung installiert. Damit tragen die Investoren zum weltweiten Ausbau der Stromversorgung mit Solarenergie bei und sie unterstützen die Elektrifizierung des ländlichen Raums in Afrika. Zu diesen Projekten gehören die fünfte Ausgabe des Solarcontainers, dieses mal auf der Plattform Crowd4Climate, ein zweites Projekt für eine Blumenfarm in Kenia bei ecoligo, sowie gleich drei Projekte auf der Plattform bettervest. Dies sind eine PV-Anlage für eine Schule in Ghana und zwei kleine Offgrid-Stromnetze in Nigeria. Dies sind damit Projekte mit Gewinn für die Umwelt, für die dortige Bevölkerung und für die Investoren. Dieser Beitrag stellt alle Projekte vor.
Inhalt
Fünftes mobiles Solarkraftwerk wird erstmals über Crowd4Climate finanziert
Das mehrfach ausgezeichnete Start-up Africa GreenTec finanziert auf der neugegründeten Plattform Crowd4Climate seinen fünften Solarcontainer. Erstmals werden die Solarmodule und die Batteriespeicher in einem 40 Fuß Container montiert. Die gesamte Konstruktion des Containers wurde optimiert und für den Einsatz in Regionen mit extremen Wetterbedingungen ausgerüstet.
Bis zum 31.05.2017 läuft nun das erste Crowdfunding für die mobilen Solarkraftwerke in 2017. Diesmal auf der neu gegründeten österreichischen Plattform Crowd4Climate. Das Funding für den mittlerweile fünften mobilen Solarcontainer stellt für die Plattform ein Pilotprojekt dar.
„Wir möchten dieses Jahr Anlegern und Interessierten wieder die Möglichkeit geben, sich an unserem zukunftsweisenden Projekt zu beteiligen“, so Torsten Schreiber, Gründer und CEO von Africa GreenTec.
Investieren kann man bereits ab einem Betrag von 250 Euro. Geboten wird ein Zins von 7% auf 8 Jahre. Wie bisher werden auch in Niamé, dem Standort des zu finanzierenden Containers, alte Dieselgeneratoren zur Stromproduktion eingesetzt, die durch den Solarcontainer größtenteils ersetzt werden sollen. Der zu installierende Solarcontainer subsituiert die aus Dieselgeneratoren produzierte Elektrizität und so werden bis zu 52 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
Außerdem werden 20 Laptops pro an den Container angeschlossene Schule versendet. Die Laptops sind mit Lernsoftware in der Landessprache ausgestattet, sodass die Kinder, mit dem Strom aus dem Solarcontainer, eine Möglichkeit bekommen effektiver zu lernen.
Photovoltaik-Anlage für Blumenfarm in Kenia bei ecoligo
Nach dem schnellen Funding des ersten Projektes einer PV-Anlage für eine Blumenfarm in Kenia hat Ecoligo nun das zweite Projekt gestartet. Dieses mal geht es um eine 132 kWp-Anlage, welche die erste Anlage mit 66 kWp ergänzen soll. Es geht um ein Volumen von 153.000 €, das eingesammelt wird. Investoren erhalten ein Zins von 5,0% (bis 26.04. sind es 5,5%) und die Laufzeit beträgt 5 Jahre.
Solarenergie ist nicht nur umweltfreundlicher, in Kenia ist sie auch günstiger als der Strombezug aus dem Netz. Daher ist dieses Projekt besonders wichtig für das Unternehmen, denn der Strom wird direkt vor Ort im Unternehmen verbraucht und nicht ins Netz eingespeist. Besonders positiv ist auch, dass Kenia eines der Länder ist mit den weltweit höchsten Sonneneinstrahlungen.
Die Gründer von ecoligo haben bereits viele Jahre Erfahrung in Afrika und Südostasien, wo auch alle über ecoligo finanzierten Projekte durchgeführt werden. Weitere Informationen über ecoligo und das Projekt gibt es bei Technewable von Katja Reisswig, die einen ausführlichen Beitrag über das erste Projekt geschrieben hat.
Solare Offgrid-Netze in Nigeria
Auf der Crowdfunding-Plattform bettervest sind aktuell zwei Projekte zur Finanzierung eines lokalen Stromnetzes, das aus dem Strom von Photovoltaik-Anlagen gespeist wird. Diese Stromnetze sollen jeweils Teile eines Dorfes, inkl. Gewerbebetriebe, mit Strom versorgen. Sie sind jedoch nicht an das öffentliche Stromnetz angebunden, es handelt sich also um lokale Offgrid- oder Minigrid-Netze. Die PV-Anlagen und Batteriespeicher, sowie ein Dieselgenerator als Reserve, sind bereits finanziert durch die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GIZ GmbH. So erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner günstigen und sauberen Strom.
In beiden Projekten ist erstmals der Projektinhaber ein ortsansässiger Energieversorger. Dieser hat jeweils die Aufgabe die lokale Stromversorgung aufzubauen. Während die GIZ die Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeicher und Dieselgeneratoren organisiert, müssen noch die lokalen Stromnetze aufgebaut werden. Dazu benötigen die lokalen Versorger eine Finanzierung, die bettervest über Crowdinvesting anbietet.
- Solarnetz für das Dorf GbamuGbamu in Nigeria mit 7 Jahren Laufzeit und 10% Rendite
- Solarnetz für das Dorf Tunga Jika in Nigeria mit 7 Jahren Laufzeit und 10% Rendite
Der Verkauf des Stroms erfolgt über Prepayment-Zähler. Dies sind Smart Meter, die speziell für Inselnetze entwickelt wurden und auch die Zahlung des Stromes mit Mobiltelefonen (Mobile Money) ermöglichen. Diese Zahlungsweise ist in Afrika relativ weit verbreitet. Trotz Batteriespeicher sollen die Verbraucher tagsüber Rabatte erhalten, damit sie den Strom dann nutzen wenn die Sonne scheint. Damit wird auch verhindert, dass das Netz zu Spitzenlastzeiten am Abend überlastet wird.
Photovoltaik für Schule in Ghana
Um Energiekosten zu sparen soll die Alpha-Beta Schule in der ghanaischen Hauptstadt Accra eine Photovoltaik-Anlage und einen Batteriespeicher erhalten. Diese wird auf dem Hauptgelände der internationalen Schule, dem Kindergarten, dem Internat und dem Wohnhaus des Direktors installiert. Bei Schule und Kindergarten bleibt ein bereits vorhandener Dieselgenerator bestehen zur Unterstützung. Sie werden dann parallel zum öffentlichen Stromnetz betrieben. Neben der Reduzierung der Energiekosten haben sie auch die Aufgabe die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Nicht nutzbarer Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und durch „Netmetering“ gutgeschrieben.
Die Projektierung, Errichtung und Wartung der Anlage wird durch die ghanaische UMAWA Ltd., unter Führung der Gründer und einzigen Gesellschafter Francis Kwaku Mensah und Peter Schuster, durchgeführt. Projektinhaber ist die UMAWA Deutschland UG (haftungsbeschränkt).
Das Projekt hat eine Laufzeit von 7 Jahren und Investoren erhalten eine Rendite von 7%.
Zu guter Letzt
Ist da was interessantes dabei für Euch? Was haltet Ihr von solchen Projekten? Ich bin gespannt auf die Reaktionen zu diesen Projekten. Aber bitte bei Investitionen nicht vergessen, ein Totalausfall muss immer einkalkuliert werden. Daher das Geld am besten auf mehrere Projekte verteilen, um das Risiko zu streuen. Dies verringert das Risiko des Verlustes der eingesetzten Investition. Dafür gibt es auf den restlichen Betrag eine schöne Rendite.
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