Textilien färben ohne Wasser und dabei die Hälfte der Energie sparen
Die massenhafte Produktion von Kleidung in Asien wird nicht gerade mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht. Im Gegenteil, schlechte Arbeitsbedingungen und schlimme Folgen für die Umwelt sind die Preise die wir bezahlen für Billig-Kleidung und auch für Marken-Kleidung in Deutschland, bzw. in Europa. Und doch gibt es ein Unternehmen, das einen großen Schritt gemacht hat in der umweltfreundlicheren Produktion von Funktionskleidung.
Färben von Textilien ohne Wasser schont die Wasservorräte und hat keine Verschmutzung des Abwassers zur Folge, hinzu kommt, dass auch noch jede Menge Energie eingespart wird. Normalerweise werden 25 Liter Wasser zum färben eines T-Shirts benötigt. Dass das geht zeigt die Yeh-Group aus Thailand mit ihrer Drydye Technologie.
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Umweltschonender Färbeprozess mit Kohlendioxid
Mit Drydye wird im Färbeprozess komplett auf Wasser verzichtet. Stattdessen wird recycltes Kohlendioxid verwendet. Dadurch reduziert sich der Energiebedarf für die Färbung der Textilien um ganze 50 Prozent! Auch 50 Prozent weniger Chemikalien werden in diesem Verfahren benötigt. Das ist ein riesiger Schritt in der Energieeffizienz und in der Nachhaltigkeit der Kleidungs-Produktion.
Saving 50% of energy and using no water! Impressive! RT @PeterDecorte: #drydye fabrics at #thenextblackpic.twitter.com/nq9ARUVoJf
— Andreas Kuehl (@energynet) 15. Mai 2014
In der Öffentlichkeit war dieses Verfahren bislang unbekannt. Aber die Yeh-Group hat immerhin namhafte Kunden wie adidas und nike. Über eine Millionen yards Stoff, das nach diesem Verfahren gefärbt wurde, hat adidas bereits verwendet. Das ist ein wirklicher Gamechanger in der Textilindustrie, wie der adidas Blog am Ende des Beitrags sagt.
Film über die Zukunft der Kleidung
Ich wurde darauf aufmerksam durch den Film „The next Black“ über die Zukunft der Kleidung, herausgegeben von AEG. Dort war ich zur Preview eingeladen und als Energieblogger der Exot unter den Modebloggern.
Zeigen möchte ich hier das lange Interview mit Sophie Mather und David Yeh von der Yeh Group:
Der Ausschnitt aus dem Film über diese Technik zeigt am Anfang die Verschmutzung des Wassers durch Wasser im Färbeprozess. Daher füge ich diesen Film hier auch noch ein.
Greenpeace feiert Erfolg mit Giftfrei-Erklärung von adidas
Zu guter Letzt noch eine weitere gute Nachricht aus der Kleidungsbranche kurz vor dem Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft. Im Grüne Mode Blog von Kirsten Brodde habe ich gelesen, dass die Greenpeace-Kampagne zur Entgiftung der Sportkleidung bei adidas erfolgreich wirkt. Adidas hat sich auf einen glaubwürdigen Fahrplan zur Entgiftung der Produktion festgelegt.
Nach einer entsprechenden Erklärung sichert Adidas zu, dass 90 Prozent aller Produkte weltweit frei von den besonders gefährlichen per- und polyfluorierten Chemikalien sind. Bis Ende 2017 steigt die Anzahl der PFC-freien Produkte auf 99 Prozent, bis 2020 sollen alle Produkte sauber sein.
Eine Möglichkeit, Textilien mit Pflanzen zu färben, zeigt Spreadshirt in ihrem Blog.