2014 kann das Jahr für Smarthome-Anwendungen werden
Kommt das Smarthome doch so langsam in Mode? Während sich die klassischen Bus-Technologien, wie KNX oder EEbus schwer tun, gibt es längst andere Technologien auf dem Markt, die deutlich attraktiver sind und konkrete Nutzen bieten. Es hat sich so viel getan in den vergangenen Monaten, wenn es so weiter geht, kann 2014 das Jahr für Smarthome-Produkte und Anwendungen werden. Und wenn dann auch noch Google einsteigt …
Ereignisreiches Jahr 2013 für Smarthome
Doch zuerst mal einen Blick auf das was es bereits gibt, und ich schon ausführlicher vorstellen wollte, aber aus Zeitgründen nicht geschafft habe. Im letzten Jahr habe ich bereits von intelligenten Heizungssteuerungen berichtet. Besonders die Steuerung der Heizung über das Smartphone oder Tablet mit der tado-App und -Box an der Heizung hat in diesem Jahr für große Aufmerksamkeit gesorgt (siehe mein Beitrag „Durch den Tag mit tado„). Auch digitalstrom, der schweizer Vernetzer von elektrischen Geräten mit unzähligen Anwendungsmöglichkeiten, hat in 2013 für viel Furore gesorgt.
Dann war in diesem Jahr noch der Start der Qivicon-Plattform der Deutschen Telekom, dort kann es im nächsten Jahr richtig los gehen. Es werden bestimmt noch einige weitere Unternehmen und Anwendungen zur Plattform dazu kommen. Die Regelung der Heizung und Energieeffizienz wird einer der großen Treiber für diese Plattformen sein. Genauso wie bei RWE Smarthome, die sich in diesem Jahr für andere Anwendungen geöffnet haben.
Zahlreiche weitere Anbieter, wie der B2B-Anbieter für Smart-Meter und Smart-Home Software green-pocket, sind mir in diesem Jahr auch noch untergekommen, und andere die mir jetzt nicht gleich einfallen. Aber die Digitalisierung und mobile Anwendungen machen das Smarthome erst richtig attraktiv, wie diese Beispiele zeigen.
2014 könnte der Durchbruch für Smarthome kommen
So manches fällt mir jetzt erst ein, wie die Schnittstelle und Vernetzung verschiedener drahtloser Kommunikations-Lösungen mit Homee, das aktuell von der Crowd finanziert werden soll. Interessant wird auch, ob der US-amerikanische Anbieter von digitalen Heizungs-Thermostaten, Nest, den Sprung nach Deutschland wagen wird.
Gestern hat eine Meldung in Sachen Smarthome das Netz bewegt, wie sonst selten, dabei gibt es noch nichts greifbares. Es geht um intelligente Heizungsthermostate, die Google angeblich testet – heise und Caschy haben darüber berichtet, also nicht gerade unwichtige Magazine im Netz. Bei Caschy gab es sogar ein Bild der Thermostat-App mit dem Namen Energy Sense zu sehen. Ob das was wird in Zukunft, bleibt aber immer noch offen.
Zumindest zeigt sich auch daran, wer das Smarthome vorantreiben wird. Das sind nicht die normativ festgelegten Standards, das ist vielmehr die Digitalisierung und die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablets, die dem Smarthome auf die Sprünge helfen wird.
Daher glaube ich, dass wir im kommenden Jahr noch viele weitere spannende Anwendungen für das Smarthome sehen werden. Besonders spannend finde ich dabei die Verbindung zu bestehenden elektrischen Geräten und vorhandener Technologie. Darin liegen dann auch sicher Potentiale zur Reduzierung des Energiebedarfs. Wir werden sicher weitere Haushaltsgeräte mit WLAN-Anschluss sehen, was wieder neue Anwendungsfelder jenseits der Enegieeffizienzklassen eröffnet. Von Siemens habe ich mir auf der IFA 2013 schöne Studien ansehen dürfen, mal sehen was in 2014 davon umgesetzt wird.
Auch wenn das Thema Smarthome kein Thema ist unter Energiebloggern, bin ich optimistisch, dass sich hier künftig viel bewegen wird. Was meint Ihr dazu?
Ich sehe Smarthome zwiespältig.
Den größten Nutzen solcher Anwendungen sehe ich im Zweckbau (Bürogebäude, öffentliche Gebäude usw.) hier kann man mit der Technik schnell und problemlos auf Nutzungsänderungen reagieren und dabei den Komfort für den Nutzer erhöhen und die Energiekosten senken.
Im Bereich des Einfamilenhauses bzw. der Eigentumswohnung sehe ich hier eher ein Ausspielen des doch oft vorhandenen technischen Spieltriebes.
Die eigentlichen Potentiale werden hier meiner Meinung nach nicht ausgenutzt.
Dagegen sehe ich mittlerweile ein Problem des Datenschutzes solcher vernetzten Anlagen (Stichwort Bewegungsprofil – hier vielleicht eher Gewohnheitsprofil) Die Teilnahme großer Unternehmen wie Google oder der Telekom machen das meiner Meinung nach im Moment gefühlt nicht sicherer.
Dazu kommt das der Großteil der Lösungen mangels vorhandener Kabelverbindungen als Funklösung ausgeführt werden. Solche Geräte mit meist bidirektionaler Verbindung und regelmäßigen Statussendungen werden die knappen vorhandenen frei nutzbaren Frequenzbänder noch weiter verstopfen. In großen Städten ist es mittlerweile teilweise schon schwierig einen „freien“ W-lan Kanal mit entsprechender Bandbreite zu finden ohne sich zeitlich in der Nutzung dabei einzuschränken.
P.S. Auch „KNX oder EEbus“ bieten einen „konkreten Nutzen“! Attraktivität liegt in der Regel im Auge des Betrachters.