Eindrücke von erneuerbaren Energien und Energieverbrauch aus Süditalien
Vier Wochen war es hier ruhig durch meinen Urlaub. Eine Pause von dieser Länge gab es in diesem Blog noch nie, soweit ich mich erinnere. Aber wenn man alleine an einem Blog arbeitet, braucht man auch mal eine Auszeit. Die Pause ist wichtig um neue Kraft zu schöpfen und Ideen zu sammeln für die weitere Arbeit.
Als Blogger befasst man sich aber auch unterwegs auf Reisen mit dem Thema, das einem am Herzen liegt. Daher habe ich aus dem Urlaub auch ein paar Gedanken und Eindrücke zu verschiedenen Themen mitgebracht, die mir unterwegs aufgefallen sind.
Inhalt
Wenn die Klimaanlage normal wird
Hier war es in den letzten Tagen sehr heiß. In Süditalien hatten wir aber fast die ganze Zeit über Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad, nachts war es kaum kühler. Da wollten wir den Luxus von Klimaanlagen nicht mehr vermissen. Es war einfach so angenehm von der Hitze draußen in klimatisierte Räume zu kommen. Ich habe den Tagesablauf an die Hitze angepasst, dennoch kann ich es mir dort nicht ohne Klimaanlagen vorstellen.
Gewöhnen wir uns jetzt an Klimaanlagen wie an Heizungen im Winter? Immerhin hat in Süditalien heute fast jedes Haus, jede Wohnung und jedes Hotelzimmer eine Klimaanlage.
Gebäude, die an das Klima angepasst gebaut werden, findet man heute nicht mehr. Es wird wohl nur noch günstig und schnell gebaut. Früher, im 17. Jahrhundert, gab es in Apulien kleine runde Häuser mit spitzen Dächern, die Trulli, als Schutz gegen die anhaltende Sommerhitze.
Sollten wir uns über klimatisch angepasstes Bauen wieder mehr Gedanken machen? Zumindest sollten wir uns bewusst machen, dass es auch andere Möglichkeiten zur Abkühlung gibt, die weniger Energie benötigen als eine Klimaanlage.
Die Expertin fürs schwitzen und frieren, Karin Hertzer aus München, sammelt in ihrem Blog über eine Umfrage zum Schwitzen wie „Menschen in heißen Ländern mit den ständig hohen Temperaturen zurechtkommen und wie man ihrer Meinung nach das Problem besser als mit Klimaanlagen lösen könnte“. Diese Umfrage gibt es auch in Englisch, damit möglichst viele Menschen diese Fragen beantworten.
Erneuerbare Energien in Süditalien
Viel Photovoltaik in Süditalien auf freien Flächen und Parkplätzen
Wo viel Sonne scheint, sollte diese auch zur Stromerzeugung genutzt werden. Und das ist in Italien auch relativ gut der Fall, denn mit 7,5% Anteil an der Stromerzeugung liegt Italien weltweit an der Spitze. Allerdings ist die Struktur und Verteilung der Photovoltaik-Anlagen anders als in Deutschland. Es gibt kaum kleine Anlagen auf Dächern von Wohnhäusern, dafür zahlreiche Freilandanlagen.
Besonders positiv ist mir etwas aufgefallen, was es in Deutschland nicht gibt, überdachte PKW-Parkplätze mit PV-Modulen. An zahlreichen Autobahnrastätten gibt es diese Schattenparkplätze unter Photovoltaik-Modulen und auch bei Supermärkten habe ich diese sinnvollen Schattenspender gesehen. Nur die gleichzeitige Bereitstellung von Strom für Elektrofahrzeuge fehlt, es waren überhaupt nur wenige Elektroautos zu sehen – nur in Rom habe ich einige Renault Twizzy entdeckt.
Weite Verbreitung von Solarthermie auf Hoteldächern
Weit verbreitet war in Süditalien auch die Nutzung der Sonnenergie für die Warmwasserbereitung. Vor allem auf Hoteldächern habe ich häufig eine Reihe von Solarkollektoren entdeckt. Gefühlt ist die Nutzung der Solarwärme in Süditalien sicherlich höher als in Deutschland, was bei der Sonneneinstrahlung auch sinnvoll ist.
#solarthermie #solarwärme #sonnenergie für #Warmwasser im #Hotel Sole in #montesilvano Ein von Andreas Kuehl (@energynet) gepostetes Foto am
Windenergie in den Bergen der Basilikata
Es gibt nicht nur viel Sonne, auch Windenergie wird in Süditalien genutzt. Besonders in den Bergregionen der Basilikata waren auffällig viele Windräder zu sehen. In anderen Regionen hingegen gab es kaum Windenergieanlagen, auch wenn die Umgebung ähnlich war, wie in Kampanien oder in den Abruzzen.
Zusammenfassung der Eindrücke aus Süditalien
Unterwegs habe ich viele Eindrücke im sozialen Netzwerk für Fotos, Instagram, festgehalten. Zwei Fotos davon sind hier zu sehen, mehr davon gibt es in meinem Instagram-Profil. Weitere Eindrücke hatte ich letzte Woche in einem Live-Video auf meinem Periscope-Kanal (@energynet) festgehalten. Als Komserve habe ich das Video auch auf Youtube hochgeladen:
Habt Ihr Euch auch mit Energieverbrauch, Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Urlaub befasst? Manchmal kann man nicht völlig abschalten. Ihr könnt gerne im Kommentar von Eurer Urlausbregion berichten.
Kleine Korrektur: Auch in Deutschland gibt es überdachte Parkplätze mit Solarmodulen – beispielsweise seit Dezember 2011 im Gewerbegebiet Baden-Oos mit 361 Kilowatt-Peak. Dort konnten sich auch die Bürger an der Investition beteiligen:
http://www.stadtwerke-baden-baden.de/umwelt/Photovoltaik.php#Solarkraftwerk
Danke für den Hinweis. Die überdachten Parkplätze mit Solarmodulen sind sind in Deutschland zumindest weniger verbreitet als in Italien, ich habe leider in meiner Region noch keine gesehen.