Dezentrale Energiewende braucht energieeffiziente Gebäude
Wer meine Beiträge kennt, weiß, dass ich sachlich argumentiere aufgrund von Untersuchungen, wissenschaftlichen Grundlagen und Beispielen aus der Praxis. Manchmal sind meine Beiträge überspitzt, um Kritik herauszufordern und eine Diskussion anzuregen. Einer Diskussion gehe ich normalerweise nicht aus dem Weg, wenn sie sachlich geführt wird.
Zum Thema energieeffiziente Gebäude hatte ich hier schon so einige Diskussionen, da gibt es wohl auch viel zu diskutieren. Meine Position dazu habe ich in vielen Beiträgen immer wieder klar und deutlich heraus gestellt. Ohne eine Verringerung der CO2-Emissionen aus dem Gebäudesektor werden wir kaum vorwärts kommen im Klimaschutz. Das muss genauso wichtig werden wie ein Ausstieg aus der Kohleverstromung. So weit herrscht vielleicht noch Einigkeit.
Doch die öffentlichen Diskussionen drehen sich immer wieder nur um einen Aspekt, der Fassadendämmung. Das ist ein Teilaspekt, der Energieeffizienz von Gebäuden. Bei diesen öffentlichen Diskussionen habe ich schon mehrfach Sachlichkeit eingefordert, zuletzt am Montag im Beitrag, der Kritikern Populismus vorwirft.
Distanzierung vom vorangegangenen Beitrag
Allein die Wahl des Begriffes „Dämmwahn“ halte ich für unsachlich und nichts als Populismus. Dieses Wort trägt nicht zu einer sachlichen Diskussion bei! Solche Begriffe verwende ich nicht, auch nicht in einem anderen Zusammenhang.
Daher distanziere ich mich von dem vorangegangenen Beitrag. Dieser Text erwähnt auch einen Namen, der Person, die diesen Begriff „Dämmwahn“ geprägt hat und die Physik neu erfinden möchte. Diese Person ist ein Klimaskeptiker und glaubt nicht an einen menschenverursachten Klimawandel. Dass dieser jetzt auch noch für die Energiewende herhalten muss, ist ein schlechter Witz.
Der Artikel enthält nur eine vage Angabe, wie eine Alternative aussehen kann, es gibt kein theoretisches und erst recht kein praktisches Beispiel für diese Theorie. Zumindest ist mir dieses nicht bekannt. Mit erneuerbaren Energien alleine ein ungedämmtes Gebäude zu heizen erscheint mir unmöglich zu sein. Aber wenn es das gibt und bezahlbar ist, lass ich mich auch davon überzeugen.
Blenden Kritiker positive Beispiele bewusst aus?
Praktische Beispiele von hocheffizienten Gebäuden gibt es jedoch sehr viele. Diese sind auch noch gut gedämmt, auwei. Darauf möchte aber bislang keiner der Kritiker eingehen. Mir ist klar, dass es auch einige Fälle gibt, bei denen die angestrebten Einsparungen nicht erreicht wurden, dass die Investitionskosten sehr hoch sind und, dass Fehler auftreten.
Aber die Kritiker reden nur von diesen Fällen und scheinen die positiven auszublenden und zu verneinen. Wie soll man da sachlich argumentieren oder sind die Kritiker von einer Lobby gesteuert? Kämpft eine Lobby gegen eine andere? Überraschend wäre es nicht.
Der große Zuspruch zum Beitrag von gestern zeigt mir, dass großes Interesse an einer sachlichen Diskussion besteht und, dass diese dringend geführt werden sollte. Über die großen Medien wird sie jedoch kaum geführt werden können, da bringt Sachlichkeit keine Leser.
Ich stelle mich der Diskussion, aber ohne populistische Schlagworte, wie „Dämmwahn“ zu verwenden. Allenfalls würde ich noch von „Heizwahn“ reden.
Moin Andreas,
mir hat dieser Artikel sehr gut gefallen. Nicht vertehe ich allerdings, warum Du Dich von dem vorhergegangenen distanzierst. Wegen des einseitigen Dämmfokusses? Ich habe auch die Auffassung, dass man das gesamte Gebäude samt seiner Energieeffizienz und seiner Energiequellen betrachten muss. Es gibt auch keine Lösung von der Stange, die in jedem Moment sinnvoll ist. Denn es muss ja auch zum Portemonaie passen. Manchmal ist nur eine Teillösung möglich. Und da fängt es an, dass um diese Budgets ein Wettbewerb besteht. In diesem Wettbewerb muss das Interesse der Gebäudeeigentümer gewahrt bleiben. Auch aber das des Klimaschutzes. Wenig aber halte ich davon, dass Provisionen zu falschen Sanierungsentscheidungen führen.
Hi Kilian,
Ich habe kein Interesse diese pauschale Kritik mitzutragen. Das fliegt vielleicht an meiner Ausbildung. Aber die Kritiker der Wärmedämmung verurteilen diese immer nur anhand einzelner Beispiele. Gegenbeispiele mit deutlichem Einsparungen werden hingegen ignoriert, verschwiegen und verneint. Du weißt es ja auch, jedes einzelne Gebäude muss individuell betrachtet werden, es gibt keine Lösung von der Stange.
Was mich auch sehr geärgert hat, war dass hier mit einem bekannten Klimaskeptiker argumentiert wird, der sich hier eine eigene Physik geschaffen hat.