Erfolgreiches EEG gerät immer mehr unter Druck und wird zu wenig verteidigt
Je länger das Jahr dauert und je näher wir an den Tag der Verkündung der neuen EEG-Umlage für 2013 kommen, umso mehr kommt das EEG in Bedrängnis. Nach wie vor hohe Zubauzahlen in der Photovoltaik, und auch in der Windenergie, werden immer weniger als positive Meldungen wahrgenommen. Die vermutete Erhöhung der EEG-Umlage bewirkt einen hohen Druck auf das erfolgreiche Instrument EEG.
Mittlerweile kommt der Druck nicht mehr nur aus den Reihen einiger konservativer Politiker oder aus der FDP. Jetzt sprechen sich auch einige Verbände und Wissenschaftler für den Umstieg vom erfolgreichen EEG zum planwirtschaftlichen Quotenmodell aus. Dazu gehören nicht nur die Initiative neue soziale Marktwirtschaft, die auch schon bei anderen Themen sich die Wahrheit zu ihren Gunsten zurecht gebogen hat. Auf die Forderung von Sachsen nach dem Quotenmodell hat Robert Dölling bei den energie-experten.org mit der Antwort des Vereins zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien (VEE) hingewiesen. Jetzt hatte er wieder einen Artikel mit der Forderung nach einer effizienten Ordnungspolitik im Elektrizitätssektor. Der Forderung zur Stärkung des Emissionshandels kann ich absolut zustimmen, durch die große Menge an verschenkten Zertifikaten kann man heute noch nicht von einem funktionierenden Emissionshandel sprechen. Eine Heranführung der erneuerbaren Energien an einen marktwirtschaftlichen Ansatz kann ich auch unterschreiben, aber kritiklos von dem Quotenmodell zu sprechen gefällt mir überhaupt nicht.
Ich könnte jetzt das schöne Interview mit Frau Prof. Kemfert wiederholen, um auf die Vorteile des EEG hinzuweisen. Eine Überarbeitung ist notwendig, die Förderung kann heute nicht mehr so aussehen, wie noch vor zwölf Jahren. Da bin ich vermutlich mit den Kritikern einer Meinung. Es muss mehr Anreize geben für eine Direktvermarktung und für den Handel mit Strom aus erneuerbaren Energien, dazu ist keine Begrenzung der Menge, bzw. eine festgelegte Quote, notwendig. Eine Heranführung an den Markt kann auch anders aussehen.
Bei einem Quotenmodell ist die installierte Menge abhängig von den Ausschreibungen und der festgelegten Quote, mehr wird nicht installiert. Dieses System begünstigt große Anlagen und funktioniert nur, wenn es zusätzliche Steuererleichterungen für Investoren gibt. Dies hat die Erfahrung aus anderen Ländern gezeigt, die Quote scheint nur in den USA zu funktionieren – wo es diese Steuererleichterungen in einigen Bundesstaaten gibt. In anderen Ländern, wie Großbritannien und Polen hat dieses Modell zu keinem nennenswerten Zubau von erneuerbaren Energien geführt.
Das Argument, dass damit die Konkurrenz zwischen den Stromerzeugungs-Technologien der erneuerbaren Energien gefördert wird, halte ich auch für gefährlich. Wir brauchen alle Technologien und können sie nicht gegeneinander ausspielen, eine Technologie alleine funktioniert nicht. Wenn der Wind nicht weht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Sonne scheint und anders herum. Diesen Zusammenhang hat Prof. Volker Quaschnig mal recht gut dargestellt.
Ich hatte bereits erwähnt, dass das Quotenmodell große Anlagen begünstigt, kleine Anlagen erhalten damit vermutlich keine Förderung mehr. Je größer die Anlage ist, umso günstiger kann der Strom angeboten werden, und damit steigen die Chancen den Zuschlag zu erhalten. Bei der kleinen Anlage auf dem Dach des Einfamilienhauses wird sich die Bewerbung um einen kleinen Anteil an der Quote zu erhalten, kaum lohnen. Das ist meines Erachtens der Knackpunkt an der ganzen Diskussion, denn die Stromerzeugung wird wieder zurück geführt in die Hände großer Unternehmen, denen durch die Dezentralisierung die Kontrolle entgleitet. Es wird kaum darüber gesprochen, aber mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, wie in den vergangenen Jahren, hat sich die Struktur der Energieversorgung geändert – anstelle weniger großer Kraftwerke, gibt es heute immer mehr kleine Stromerzeuger. Ca. 40% der Photovoltaik-Anlagen sind im Besitz privater Eigentümer
Werden die Strompreise sinken mit der Quote?
Eines der Hauptargumente für den Umstieg auf das Quotenmodell sind die steigenden Strompreise. Kann die neue Förderung etwas ändern an der Entwicklung der Strompreise? Ein großer Teil der Kosten in der EEG-Umlage sind die alten Photovoltaik-Anlagen, als es noch eine Einspeisevergütung von über 40 cent pro eingespeister Kilowattstunde gab. Heute sind die Einspeisevergütungen für PV-Anlagen unter 20 cent/ kWh, sie tragen damit nur noch über die Masse zum Anstieg der Umlage bei. Solange die Ansprüche der Betreiber bestehender Anlagen nicht angetastet werden, kann auf diesem Wege die Umlage nicht verringert werden. Ich sehe damit vor 2020, wenn die ersten Anlagen rausfallen aus der Förderung, keine Senkung der Umlage, auch wenn jetzt keine neuen Anlagen hinzukommen würden.
Wesentlich zur Erhöhung der EEG-Umlage hat auch die höhere Anzahl an Ausnahmen von der Umlage beigetragen. Immer weniger Verbraucher müssen die Last tragen, damit steigt die Umlage natürlich schneller an, als nur durch den Ausbau der umlagefinanzierten Kraftwerke.
Förderung durch EEG am effektivsten
Frei nach einem berühmten Politiker kann man wohl sagen, dass das EEG nicht die beste oder ideale Förderung der erneuerbaren Energien ist, aber sie ist die beste Förderung, die uns bekannt ist und umgesetzt wurde. Durch dieses Instrument haben sich die erneuerbaren Energien schneller verbreitet, als es die größten Optimisten vermutet hatten und die Preise sind schneller gefallen, als man es sich vorstellen konnte. Einen guten Beitrag über die Effektivität des EEG hat auch Dr. Stefan Preiß vom Wirtschaftsdienst EUWID Neue Energien bei den Experten von Top50-Solar formuliert, der die ideale Ergänzung für diesen ausführlichen Beitrag darstellt.
Ich hoffe, dass ich damit eine weitere Diskussion starten konnte und würde mich über weitere Stellungnahmen und Diskussionsbeiträge freuen.
Weitere Beiträge zu diesem Thema (update):
- energie-experten.org: FDP fordert Rückkehr der Nachtspeicherheizung
- cleanthinking.de: EEG2.0: Wie kann das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz aussehen?
- heise.de: Quote statt Vorrang? Die Zukunft des EEG
- dradio: Alternativen zum Erneuerbare-Energien-Gesetz gesucht
Und nun noch zwei Punkte, warum ein Quotenmodell ungefähr so sinnvoll ist wie “Ananas züchten in Alaska“, um bei für die Energieerzeuger geläufigen Analogien zu bleiben:
1) Dezentrale Energieerzeugung hat im Quotenmodell keinen Platz
Den EVUs steht es mit dem Quotenmodell frei, nach belieben zu wählen, wie sie die Quote erfüllen möchten. Das kann zweierlei bedeuten:
Zum einen könnten sie selbst entscheiden, die Quote mit eigenen Anlagen zu erfüllen, oder grünen Strom einzukaufen. Das Geschäft der EVUs ist heute noch die Energieerzeugung – das wird aus meiner Sicht definitiv dazu führen, dass sie selbst den Reibach machen wollen. Damit wären alle, die in erneuerbare investieren wollen aus dem Rennen, denn die Rendite will ja das EVU einstreichen und sobald es sich lohnt selbst investieren.
Zum anderen ist es nicht wahrscheinlich, dass ein EVU gewillt ist, mit Millionen von Kleinstanlagen zu arbeiten.
Die Quotenregelung dient also lediglich zum Vorteil der Energieversorger und zur Unterbindung jedes unerwünschten Wettbewerbs!
2) Technologieneutral = langfristig nachteilhaft
Mit dem Quotenmodell wird “technologieneutral“ gefördert – das bedeutet, der geringste Preis entscheidet. Klingt erst mal nicht schlecht. Wenn man aber mal etwas genauer darüber nachdenkt, stellt man fest, dass die Sache einen Haken hat: Es wird die Technologie bevorzugt, die *heute* am günstigsten ist. Das zukünftige Potential zur Kostensenkung wird überhaupt nicht berücksichtigt. Das bedeutet, das Quotenmodell unterbindet aktiv die Förderung und damit die Weiterentwicklung der Stromerzeugungsformen mit dem höchsten Potential – was natürlich ebenfalls deutlich im Sinne der großen 4 ist.
Das Quotenmodell soll also gezielt die Technologien mit dem größten Potential ausbremsen, damit die Energieversorger mit ihren ineffizienten Kraftwerken weiter Geld machen können!
Fazit:
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Das Quotenmodell liefert in Bezug auf den Strompreis langfristig keine Vorteile, sondern ausschließlich Nachteile. Darüber hinaus stellt es die Energieversorger an die erste Stelle, und verhindert somit den Ausbau eine dezentralen Stromversorgung und benachteiligt besonders alle kleinen Privatinvestoren. Da beim Quotenmodell ausschließlich auf den Marktpreis für die Erzeugung geschaut wird, führt das wieder zu zentralistischen Strukturen der großen EVUs, die zwangsläufig teuren Netzausbau erfordern. Diese Folgekosten werden beim Quotenmodell jedoch nicht berücksichtigt, aber ganz sicher im Nachhinein auf den Strompreis der Verbraucher umgelegt.
Darum mein deutliches: NEIN DANKE!
Aber Meckern ohne konstruktive Vorschläge ist ebenfalls unsportlich.
Aus meiner Sicht ist tatsächlich eine Überarbeitung das EEG erforderlich. Den Energieversorgern wird durch die erneuerbaren Energien gerade ihr Kerngeschäft abgenommen, denn mit der Umstellung unserer Energieversorgung auf erneuerbare Energien bleibt für die großen Energieversorger kein Geschäftsmodell mehr übrig. Ihre Kraftwerke (abgesehen von hochflexiblen Restmengen-Gaskraftwerken) lohnen sich nicht mehr, und die Beteiligung an erneuerbaren Energien haben sie bisher verschlafen. Aus meiner Sicht müsste das EEG um Regelungen erweitert werden, die schrittweise den Weg der Energieversorger weg von der Energieversorgung und hin zu einer Dienstleisterfunktion begleiten. Solche Regeln müssten umfassen:
– Förderungen von Speichertechnologien wie z.B. Umwandlung von Strom in Gas (Energie kann langfristig gespeichert und zum Heizen, zur Stromerzeugung und als Kraftstoff für Fahrzeuge genutzt werden)
– Deutlich stärkere Förderung von dezentralen BHKW (Im Sommer gespeichertes Gas kann dann, wenn Energie und Wärme gebraucht wird (im Winter) wieder abgegeben werden)
Aus meiner Sicht könnte Deutschland 2050 an einem Punkt angelangt sein, an dem kein Großkraftwerk mehr in Betrieb ist.
Auch außerhalb des EEG sind Anpassungen dringend erforderlich:
– Das System des Emissionshandels muss so schnell wie möglich angepasst werden. Erstens muss die Menge der zur Verfügung stehenden Zertifikate regelmäßig so reduziert werden, dass die Einsparung durch erneuerbare berücksichtigt wird. Zweitens muss ein Verschenken der Zertifikate aufhören.
– Die realen Kosten müssen auf den Strompreis umgelegt werden, damit die verschiedenen Erzeugungsformen miteinander fair konkurrieren können. Dazu gehört eine Einpreisung der Umweltschädigung, Entsorgung von Reststoffen, usw.
Diese Vision sorgt kurzfristig sicher nicht für den niedrigstmöglichen Strompreis. Sie eröffnet aber die Möglichkeit, die Richtung der Entwicklung unseres Energieversorgungssystems auf einen Weg zu lenken, der langfristig optimal ist.
Ich habe echt noch keine Lösung für das Industrieproblem und das Dumme ist ja: Selbst wenn die Betriebe diese Umlage zahlen, wälzen sie die Mehrkosten wieder auf den Endkonsumenten ab oder wandern tatsächlich ab, was für die Mitarbeiter noch etwas unangenehmer ist als die 100,- mehr auf der Stromrechnung. Trotzdem würden angemessene Strompreise im Betrieb dazu führen, dass sie sich Gedanken über energieeffizientere Maßnahmen machen müssten. Wenn man nix für Energie zahlt, sind die Amortisationszeiten nämlich ziemlich bescheiden.
Da braucht man nur den Austausch von Glühbirnen hernehmen. Mach die Rechnung bei einem Stromrpeis von 25 ct/kWh und dann bei 12ct/kWh. Die Amortisationszeit VERDOPPELT sich und der Geschäftsführer fragt den Verkäufer ob er einen Vogel hat solche Dinge zu verkaufen…
Immer öfter habe ich das Gefühl, dass unsere gewählte Regierung alles in ihrer Macht stehende versucht um die mittlerweile mehrfach selbst ausgerufene Energiewende vor die Wand zu fahren!
Durch die Quotenregelung wird wieder eine Zentralisierung der Energieerzeugung erreicht – erfolgreiche Lobbyarbeit!
Durch die Befreiung großer Teile der Industrie von der EEG-Umlage wird eine zusätzliche Belastung der normalen Wähler erreicht – erfolgreiche Stimmungsmache gegen die EEG-Regelung hin zur Quotenregelung (siehe oben) sowie eine zusätzliche Entlastung dieser befreiten Industrie durch die preissenkende Wirkung der erneuerbaren Energieen auf die Strompreise an der Strombörse – erfolgreiche Lobbyarbeit!
Ich bin mir auch darüber im klaren, dass eine Förderung nicht über Jahrzehnte beibehalten werden kann und auch mal eine Anpassung nötig ist. Aber wie Mathias schon schrieb war und ist die Belastung durch das EEG bezahlbar. Ein Preis, den man im Grunde gerne bereit ist zu bezahlen, da dadurch Arbeitsplätze entstehen und die zu bezahlenden Energiekosten zu einem Teil halt nicht aus dem Land abfließen sondern weiterhin hier zur Verfügung stehen.
Vielleicht sollte man einfach mal so eine Art politischen Ungehorsam an den Tag legen.
Weg von der >2KW Anlage hin zum reinen Eigenverbrauch.
Einfach mal mit seinem Stromversorger sprechen ob eine PV-Anlage ohne Einspeisevergütung möglich ist.
Dazu bräuchte es lediglich die Erlaubnis des Stromversorgers sowie einen Zähler mit Rücklaufsperre.
Eine reine Eigenverbrauchsanlage im EFH sähe für mich so aus, dass damit der vorhandene Grundverbrauch (z.B. Standbyverbräuche, Verbräuche von nötigen Verbrauchern wie Telefonen, Routern, Kühl- und Gefrierschränken o.ä.) aufgefangen werden.
Z.B. wäre das eine PV-Anlage mit einem Modul von ca. 250W und einem Modulwechselrichter. Das müsste man dann halt für jeden Haushalt optimieren. So eine Anlage sollte inkl. Installation für weniger als 1000€ zu montieren sein.
Bei der Beispielhaften 250W Anlage könnten damit direkt ca. 200kWh pro Jahr auf der Stromrechnung eingespart werden. Im Moment wären das bei 23ct/kWh etwa 46€. Bei der uns prophezeiten Strompreisentwicklung als mit Steigender Tendenz was die Einsparung betrifft.
Von der vielgeschundenen Armotisationsdauer liegt man mit so einer Anlage von der Dauer wieder im Bereich den man zu beginn des EEG schon hatte 😉
Aber kann man so eine Anlage an ihrer Armotisationsdauer festmachen? Wann rechnet sich eigentlich eine Heizungsanlage oder ein Auto? Vielleicht sollte man so eien PV-Anlage auch einfach mal so installieren und seiner gewählten Regierung mit ihrer wirklich erfolgreichen Lobbyarbeit ein Schnippchen schlagen!
Hallo Andreas,
vielen Dank für diesen wichtigen Beitrag. Die Erhöhung der EEG-Umlage ist ein heißes Thema, denn einerseits steigt damit der Strompreis für Privathaushalte, andererseits profitieren aber energieintensive Betriebe von der Befreiung von EEG-Umlage und Netzentgelten und von historisch niedrigen Strompreisen (eben durch die erneuerbaren Energien). Man muss sich vor Augen halten, das alles, was die energieintensiven Unternehmen nicht tragen, den übrigen Stromabnehmern aufgelastet wird. Naturgemäß trifft das die Geringverdiener am härtesten. Deshalb halte ich die Diskussion darüber, warum die Umlage steigt, und was die Alternativen sind, für sehr wichtig.
Besonders hat mich das Thema Emissionshandel berührt. Daher möchte ich meinen ersten Kommentar diesem Thema widmen. Zum Quotenmodell schreibe ich später noch etwas.
Man hört immer wieder aus verschiedenen Quellen, dass die erneuerbaren angeblich keinen Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes leisten – das ist völliger Unsinn!
Problem ist ausschließlich das System des Emissionshandels. Einerseits wird dreckige Energie durch saubere Energie ersetzt – das System erlaubt daraufhin aber, den Schmutz an anderer Stelle trotzdem zu erzeugen.
Man stelle sich mal folgende Situation vor: Mein Sohnemann kommt mit einem fünfer in Mathe und Biologie nach Hause. Neue Regel lautet: „Erreiche, dass Du nur noch einen Fünfer hast“. Nun wird Nachhilfe genommen, und er schuftet und schuftet – und er schafft es tatsächlich eines tages, mit einem Zeugnis ohne Fünfer nach Hause zu kommen. Weil er aber nun keine fünfer hat, und die Regel oberstes Gebot hat, muss ich ihm nun sagen: Du hast keine Fünfer mehr – in welchem Fach möchtest Du nun die Beine hochlegen und Deinen Fünfer erreichen?
Das klingt nicht nur unsinnig – das ist es auch. Doch genau so funktioniert der Emissionshandel (vielleicht mit der Ergänzung, dass die Fünfer-Erlaubnis zusätzlich auch noch verschenkt wird).
Richtig wäre, die CO2-Zertifikate entsprechend der CO2-Einsparung der gesamten Menge der erneuerbaren Energien zu reduzieren und die Verschenkung dieser Zertifikate zu beenden.
In jedem Fall ist es aber völliger Unsinn zu behaupten, erneuerbare Energien würden „kein Gramm CO2 einsparen“ (O-Ton Manuel Frondel, INSM). Das ist nichts anderes als der Versuch, die Menschen durch Verdrehung der Tatsachen hinters Licht zu führen. Wenn mir ein Pädagoge ernsthaft den Vorschlag machen würde, mit den Fünfern meines Sohnes so umzugehen, würde ich mich persönlich dafür einsetzen, dass er nicht mehr in die Nähe von Kindern kommen kann 😉
Sonnige Grüße,
Christian
Ich bin wie du der Ansicht, dass das EEG eine sehr viel bessere Lösung ist als das Quotenmodell.
Dass das EEG irgendwann auslaufen würde, war ja ohnehin klar – die erneuerbaren Energien sollten ja nicht unbegrenzt gefördert werden, sondern nur so lange, bis sie wettbewerbsfähig sind.
Nach den Berechnungen des RWI im Auftrag der neoliberalen Lobbyorganisation INSM würde sich die Förderung bis zum „natürlichen“ Auslaufen des EEG auf insgesamt 160 Millarden Euro belaufen. Aus meiner Sicht ist das eine gute Nachricht: Selbst im Worst-Case-Szenario, das vom RWI aufgebaut wurde, würden die Menschen in Deutschland also über einen Zeitraum von 35 Jahren nicht mehr als knapp 5 Euro pro Nase und Monat für eine saubere Energieversorgung, neue Arbeitsplätze und die internationale Führungsrolle bei der Energiewende bezahlen.
Wenn man das zum Beispiel mit den 600 Euro vergleicht, die ein durchschnittlicher Autobesitzer pro Monat für sein Fahrzeug ausgibt (Zahlen des ADAC von 2007), scheint mir das überschaubar…