Energieeffiziente Fernseher bieten finanzielle Vorteile
Auch in der Unterhaltungselektronik hält das Energielabel Einzug, denn durch die zunehmende Nutzung wird der Anteil der Unterhaltungselektronik, insbesondere von Fernsehgeräten, am Stromverbrauch immer größer. Wer sich informieren möchte über sparsame Fernsehgeräte, kann sich im BUND TV-Finder informieren.
Fernseher sind zunehmend länger eingeschaltet, es werden mehr Geräte verkauft und der Trend geht hin zu größeren Bildschirmen – Grund genug für die Europäische Kommission, dem steigenden Stromverbrauch mit Hilfe eines neuen EU-weiten Energielabels für Fernseher zu begegnen. Für die Konsumenten lohnt es sich laut Analysen von GfK Retail and Technology durchaus beim Kauf eines neuen Fernsehers nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den Stromverbrauch zu achten.
Im Dezember dieses Jahres wird das neue Energielabel für Fernsehgeräte verpflichtend in allen europäischen Ländern eingeführt. Die Europäische Kommission erhofft sich durch die Einteilung in die Klassen A (niedriger Verbrauch) bis G (hoher Verbrauch) mehr Transparenz für die Bürger und Impulse für einen grüneren TV-Markt.
Mehrere Faktoren ließen den Anteil der Fernsehgeräte am privaten Stromverbrauch in den vergangenen Jahren stetig wachsen. Die Zeit, in denen Fernseher eingeschaltet sind, steigt an. Zum einen trägt hierzu die wachsende durchschnittliche Sehdauer bei. Zum anderen wird der Fernseher nicht nur genutzt, um TV-Sendungen zu verfolgen, sondern auch um beispielsweise Filme auf DVD und Blu-ray anzusehen, Konsolenspiele zu nutzen oder sogar im Internet zu surfen. Hinzu kommt, dass immer mehr Geräte in Betrieb sind. Selbst wenn davon ausgegangen wird, dass nach fünf Jahren ein neuer Fernseher angeschafft wird, sind derzeit mehr als 213 Millionen Geräte in Europa in Gebrauch. Der TV-Markt verzeichnet zudem mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rund 10 Prozent in den vergangenen fünf Jahren einen konstanten Aufwärtstrend. Außerdem geht in allen betrachteten Ländern die Entwicklung hin zu größeren Bildschirmdiagonalen. Hatten Fernseher mit einem Durchmesser von 40-Zoll und mehr im Jahr 2006 noch einen Anteil von 17 Prozent an allen verkauften Geräten, so lag dieser im Jahr 2010 bereits bei 27 Prozent.
Trendwende hin zum grünen TV-Markt
Hinsichtlich der Energieeffizienz jedoch lässt seit zwei Jahren eine Trendwende beobachten. Der Energiebedarf aller verkauften Fernseher geht zurück, obwohl insgesamt nicht nur mehr Geräte, sondern auch Fernseher mit größeren Bildschirmen über die Ladentheke gingen. In der Anfangszeit der Flachbildära verbrauchten die Geräte vergleichsweise viel Strom. Seit dem Jahr 2009 sinkt die durchschnittliche Leistungsaufnahme pro Gerät. Im Jahr 2008 lag sie noch bei 141 Watt und ging im vergangenen Jahr auf 118 Watt zurück. Die Entwicklung zeigt sich bei allen Größenklassen, dennoch sind manch größere Fernseher nach wie vor wahre Stromfresser.
Genau hier wird das neue Energielabel für die Konsumenten in Zukunft interessant, da sparsame Fernseher nicht nur gut für das grüne Gewissen sind, sondern auch finanzielle Vorteile bieten. Für einen 42-Zoll-Fernseher schlagen die Energiekosten über einen Zeitraum von sieben Jahren bei rund vier Stunden Betrieb täglich mit rund 30 Prozent der Gesamtkosten zu Buche. Zwar beziehen sich diese Zahlen auf Deutschland, liegen in den anderen europäischen Ländern aber auf einem ähnlichen Niveau. In einer Analyse der zehn meistverkauften 42-Zoll-Geräte hierzulande im Dezember 2010 zeigten sich konkrete Einsparpotenziale für die Konsumenten. So kostete ein energieeffizientes Modell im Geschäft 50 Euro mehr als ein Fernseher mit höherem Verbrauch. Trotzdem ergab sich nach sieben Jahren für das sparsamere Modell eine rechnerische Einsparung von rund 200 Euro – allein dank des geringeren Energieverbrauchs. Das heißt, dass es sich durchaus lohnt auf den Stromverbrauch zu achten und dies mit Hilfe des neuen Energielabels in Zukunft deutlich einfacher wird.