Nicht alles passt in Deutschlands Zukunft
Repräsentanten des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE) haben heute in Berlin ein Großflächenplakat vorgestellt, mit dem sich der Branchenverband in die energiepolitische Wahlkampfdebatte einschaltet. Unter dem Titel „Nicht alles passt in Deutschlands Zukunft“ zeigt das Plakat Kohle- und Atommeiler, die auf Erneuerbare-Energien-Kraftwerke stürzen und diese zerstören. Im erklärenden Text heißt es dazu: „Laufzeitverlängerung für Atomkraft und zusätzliche Kohlekraftwerke gefährden den Ausbau Erneuerbarer Energien. Denn träge Grundlastkraftwerke verstopfen die Netze und sind nicht flexibel genug, um das Angebot der Erneuerbaren bedarfsgerecht zu ergänzen.“
„Anders als uns Vertreter der alten Energiewirtschaft glauben machen wollen, gibt es auf Dauer kein Nebeneinander von herkömmlichen Großkraftwerken und Erneuerbaren Energien. Deshalb stehen wir vor einer Richtungsentscheidung in der Energiepolitik. Das soll unsere Plakatkampagne unmissverständlich klar machen“, sagte BEE-Präsident Dietmar Schütz bei der Präsentation des Motivs. Wer mit Kohle und Atom weiterhin auf Technik von gestern setze, verhindere Milliardeninvestitionen der Wirtschaft in zukunftstaugliche Technologien und gefährde damit nicht nur den Klimaschutz, sondern auch die internationale Vorreiterstellung Deutschlands im Bereich der Erneuerbaren Energien.
Mit der bundesweiten Unterstützung seiner Mitgliedsverbände und -unternehmen will der BEE in den kommenden Wochen und Monaten Wählern sowie Bundestagskandidaten verdeutlichen, dass jetzt die Weichen für eine sichere, bezahlbare und klimaschonende Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien gestellt werden müssen. Schütz:
„Unsere Botschaft ist eindeutig: Kohle und Atom waren gestern, die Zukunft gehört den Erneuerbaren! Wähler und Volksvertreter sollten deshalb bei allen anstehenden Entscheidungen für Erneuerbare Energien votieren.“
Die Branche hatte Anfang des Jahres vorgerechnet, dass im Jahr 2020 bereits 47 Prozent der deutschen Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien gedeckt werden können, bei garantierter Versorgungssicherheit rund um die Uhr. Erneuerbare Energien kompensieren so den gesetzlich vereinbarten Atomausstieg und reduzieren zudem die Verbrennung von Kohle und Gas zur Stromerzeugung. Gleichzeitig entstehen allein in Deutschland bis 2020 etwa 220000 neue Arbeitsplätze in diesem Bereich.
Die Lage ist ernst, denn bei der kommenden Bundestagswahl steht das bisher erreichte im Bereich erneuerbarer Energien auf dem Spiel. Wenn die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert oder neue Kohlekraftwerke gebaut werden, wird nur zusätzlicher Strom produziert, der weit über den tatsächlichen Bedarf hinausgeht Erneuerbare Energien sind in 20 Jahren in der Lage fast die Hälfte desStromverbrauchs zu decken.