Brauchen wir eine noch internationale Energieagentur?
Wenn die Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) für erneuerbare Energien der tatsächlichen Entwicklung hinterherhinken (für das Jahr 2020 hat die IEA eine Windenergiekapazität vorausgesagt, die bereits heute schon längst überschritten ist), wenn die IEA vor Engpässen in der Energieversorgung warnt und gleichzeitig eine Steigerung der täglichen Ölförderung von heute 85 Millionen Barrel auf 106 Millionen bis zum Jahr 2030 vorhersagt, dann fragen wir uns was diese Aussagen bezwecken sollen und wozu wir diese Energieagentur benötigen. Soll die IEA den Status Quo der Energieversorgung festigen und gegenüber dem Wettbewerb verteidigen?
Hans-Josef Fell, MdB Bündnis 90 Die Grünen, schreibt in seiner neueste Meldung, dass sich die IEA auch mit der Entwicklung des Ölpreises bisher immer verschätzt hat.
Ging sie letztes Jahr noch von einem sehr langsamen langfristigen Erdölpreisanstieg aus, so hat sie ihre Annahme für den Erdölpreis im Jahr 2030 kurzerhand verdoppelt. Die Annahme von 200 Dollar je Barrel für 2030 ist dennoch vollkommen unrealistisch. Wir müssen davon ausgehen, dass dieser Wert deutlich früher erreicht werden wird.
Auf Grundlage der Aussagen der IEA werden weltweit Investitionen im Energiebereich getätigt. Wie leicht kann man da völlig daneben liegen, die Aussagen der IEA sind da überhaupt nicht hilfreich. Braucht man die IEA dann überhaupt noch?
Der Bundeswirtschaftsminister braucht sie, denn er findet in dem Bericht wieder mal ein Strohhalm um aus dem Atomausstieg auszusteigen. Die Meldung des BMWI zum neuen Bericht der IEA endet aber mit der richtigen Erkenntnis:
„Der sparsame Umgang mit Energie und der richtige Energiemix sind die richtigen Antworten auf hohe Energiepreise und die Herausforderungen des Klimawandels.“