Energieeffizienz als Verkaufsargument wird wichtiger
Beim Kauf eines Fernsehers spielt neben Preis, Bildschirmgröße und Bildqualität in zunehmendem Maße die Energieeffizienz eine entscheidende Rolle. Das ist das Ergebnis einer internationalen Konsumenten- und Handelsstudie der GfK Retail and Technology zum Thema „Energieeffizienz als Entscheidungskriterium beim Fernsehkauf“.
Energieeffizienz gilt bereits seit längerem als das Entscheidungskriterium, wenn es um den Kauf eines neuen Kühlschranks geht. Beim Kauf eines Fernsehers hingegen lag das Augenmerk bislang hauptsächlich – wenn überhaupt – auf den Stand-by-Verbrauch des Geräts. Dies hat sich mit der Einführung immer größerer, technisch besser ausgestatteter TV-Geräte, die damit aber auch einen höheren Energieverbrauch haben, drastisch verändert. Die meisten Hersteller senkten den Stand-by-Verbrauch ihrer Geräte so weit, dass dieser mittlerweile nur noch einen Bruchteil des Gesamtverbrauchs eines Fernsehers ausmacht. Inzwischen hat der Stromverbrauch während des Betriebs für den Verbraucher eine höhere Priorität als der Stand-by-Verbrauch.
In den fünf europäischen Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien beurteilen 74 Prozent der Befragten dieses Kriterium zumindest als wichtig, 36 Prozent sogar als extrem wichtig. Somit ist der Energieverbrauch im Betrieb bei der Kaufentscheidung vergleichbar wichtig wie die Bildschirmgröße. Allerdings bestehen zwischen den Ländern signifikante Unterschiede hinsichtlich der Relevanz einzelner Kriterien.
Der Energieverbrauch eines Fernsehers kann sich durchaus auf die Stromrechnung auswirken. Bei zwei vergleichbaren Plasmafernsehern mit einer Größe von 42 Zoll, verbraucht der Stromsparende beispielsweise 215 Watt, das konventionelle Gerät 380 Watt. Das ergibt bei einer durchschnittlichen Betriebsdauer von vier Stunden pro Tag Kosten in Höhe von etwa 60 Euro pro Jahr bei dem energiesparenden Gerät. Der andere Fernseher verursacht Kosten von etwa 110 Euro pro Jahr.
Auch zunehmend mehr Elektrofachhändler geben an, dass die Kunden aktiv das Thema Energieeffizienz aufgreifen, wenn sie einen neuen Fernseher kaufen wollen: In den fünf genannten europäischen Ländern berichten zwei von drei Fachhändlern, dass Kunden dieses Thema von sich aus ansprechen. Indes existieren auch hier zwischen den Ländern gravierende Unterschiede: Während sich in Spanien bisher kaum ein Konsument für den Stromverbrauch bei Produkten der Unterhaltungselektronik interessiert, ist dies beispielsweise für Franzosen, aber auch für Deutsche inzwischen sehr häufig entscheidend. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass insbesondere in den Ländern, in denen die Kunden insgesamt nur sehr selten das Thema Energieeffizienz aufgreifen, die Fachhändler um so aktiver werden und das Thema von sich aus zur Sprache bringen.