Die sonnenBatterie city macht Wohnungsbesitzer zu Akteuren der Energiewende
Klingt spannend, die Ausweitung der sonnenCommunity auf die Stadt mit dem Angebot der sonnenBatterie city in Verbindung mit der sonnenFlat city. Vergangene Woche hat sonnen, das junge Unternehmen aus dem Allgäu, sein neues Angebot in Berlin vorgestellt. Künftig können Wohnungsbesitzer den Strom aus der sonnenCommunity nutzen und unabhängig vom Energieversorger werden. Eine eigene Photovoltaik-Anlage ist dazu nicht notwendig, nur der Stromspeicher, die sonnenBatterie. Ein weiterer Pluspunkt ist die Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen für die nächsten 10 Jahre. Warum macht ein Batteriespeicher ohne PV-Anlage Sinn und ist das ein gutes Angebot mit Zukunft?
Inhalt
So funktioniert die sonnenCommunity in der Stadt
Bisher üblich ist die Nutzung eines Batteriespeichers in Verbindung mit einer eigenen PV-Anlage oder einem BHKW. Klingt auch logisch. Aber mit dem Modell der sonnenCommunity ist die räumliche Trennung von Speicher und Stromerzeugung möglich. Eine höhere Anzahl von Batterien innerhalb der Gemeinschaft trägt vermutlich zu einer höheren Nutzung des selbst erzeugten Stroms aus der Gemeinschaft bei.
Die sonnenBatterie city wird direkt in der Wohnung installiert. Sie sieht sehr schick aus, aber ob das wirklich ein Produkt fürs Wohnzimmer ist? Das sollte aber kein Hinderungsgrund sein.
Als Gegenleistung erhalten die Wohnungsbesitzer für die nächsten zehn Jahre eine garantierte kostenlose Strommenge von 2.200 kWh pro Jahr. Durch den intelligenten Energiemanager der sonnenBatterie wird mit einer Einsparung von rund 300 kWh pro Jahr gerechnet. Jede kWh darüber hinaus kostet den Wohnungsbesitzer 23 cent/kWh – hier sind Preissteigerungen durch die EEG-Umlage möglich.
Die Kosten für die sonnenBatterie city betragen 3.999 Euro, inklusive MwSt. Hinzu kommen noch die Kosten für die Montage und den Anschluss. Weitere Kosten fallen für den Nutzer nicht an.
Die Batterien speichern den überschüssigen Strom aus der Community, den Betreiber von PV-Anlagen, kleinen Windkraft-Anlagen und BHKW einspeisen. Darüber hinaus können die Batterien Schwankungen aus dem öffentlichen Stromnetz ausgleichen. Sie tragen damit zur Stabilisierung des Netzes bei. Die vielen vernetzten sonnenBatterien sollen künftig am Markt für Regelenergie teilnehmen und somit Erlöse für die Community erwirtschaften.
Beitrag der sonnenCommunity zur Energiewende
Viele vernetzte Stromspeicher können einen großen Beitrag leisten zur Integration der schwankenden erneuerbaren Energien ins Stromnetz. Im Idealfall wird der Bedarf an neuen Netzen verringert. Die Allgemeinheit wird also von weiteren Kosten verschont.
Neben der Qualifizierung für den Regelenergie-Markt sind für die sonnen GmbH weitere Märkte denkbar, wie Intraday, Direktvermarktung oder auch ein Markt für Flexibilitäten – wenn diese in Zukunft gehandelt werden sollten.
Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Wohnungsbesitzer können somit zu Akteuren der Energiewende werden. Durch die Batterien kann mehr schwankender Strom aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz eingespeist werden. Es fehlt nur noch, dass die Zubaumenge, z.B. bei der Photovoltaik, wieder ansteigt.
Zukunftsaussichten der sonnenBatterie city
Das Angebot der sonnenBatterie city ist aktuell noch auf die Stückzahl 5.000 limitiert. Doch die sonnen GmbH hat mehr vor. Bis zum Jahresende soll die sonnenCommunity 180.000 Nutzer haben. Heute versorgt sie bereits 60.000 Menschen mit Strom. Die Angabe der Nutzer und versorgten Menschen zeigt den Wandel der sonnen GmbH vom Batterieverkäufer zum Systemdienstleister.
Mit der sonnenBatterie city und der sonnenCommunity hat die sonnen GmbH den richtigen Weg in die Zukunft eingeschlagen. Auch die Übertragungsnetzbetreiber scheinen dem Modell gegenüber sehr offen zu sein.
Ich finde diesen Weg sehr spannend. Es zeigt uns wie wichtig die innovativen Startups für die Zukunft der Energiewende sind. Glaubt Ihr, das Konzept kommt gut an bei Wohnungsbesitzern und es wird dauerhaft erfolgreich?
Update zur Wirtschaftlichkeit
Da ich auf einen Thread im Photovoltaikforum angesprochen wurde, möchte ich noch einen kurzen Ausblick auf die Wirtschaftlichkeit geben. Die Kosten für die Kunden sind der Speicher für 3.999,- €, die Montage für 3-500 € und, das hatte ich bisher übersehen, eine Grundgebühr von monatlich 19,99 € für die nächsten zehn Jahre. Das macht dann eine Investition von 6.897,80 €in der aber alle Stromkosten für die nächsten zehn Jahre enthalten sind.
Wenn man bisher z.B. Kunde von Naturstrom ist, dann zahlt man im Jahr 717,30 € für den Strom, wenn der Verbrauch 2.200 kWh beträgt. Den Verbrauch habe ich angenommen für eine einfachere Berechnung. Ohne Strompreiserhöhungen zahlt man dann in zehn Jahren also 7.173,00 €.
Die Einsparung würde also nur 275 Euro betragen. Man wäre aber als Kunde vor Strompreiserhöhungen geschützt und würde, nach Angaben von sonnen, von dem integrierten Energiemanager profitieren, der für eine Reduzierung des Stromverbrauchs sorgt.
Kommentar zum Update zur Wirtschaftlichkeit: Die Rechnung geht wie natürlich davon aus, dass es die Firma, die die 2.200kWh/a zugesagt hat, auch noch 10 Jahre gibt. Ein Risikozuschlag hinein zu rechnen wird da oft vergessen. Die Investition ist getätigt…