Bei Fernsehgeräten spielt der Stromverbrauch keine große Rolle.
Bei den Haushaltsgeräten konnte der Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Die Energieeffizienzklasse A+++ ist mittlerweile scheinbar zum Standard geworden, den selbst Wäschetrockner erreichen. Dieses Thema ist bei Fernsehgeräten hingegen nur von geringer Bedeutung. Ausführlich hatte ich schon zu Anfang August über die Bedeutung des Stromverbrauchs von Fernsehgeräten und, dass man genauer hinsehen muss, geschrieben.
So war auf der IFA kein Energielabel für Fernsehgeräte zu sehen. Hier sind für den Kunden viele andere Fragen wichtiger. Auch ist der Stromverbrauch eine Frage der Einstellung des Gerätes, wie ich bereits ausgeführt hatte. Weitere Unterschiede kann es geben durch die Hintergrundbeleuchtung, wobei hier LED die sparsamste Technik darstellt.
Der Stromverbrauch im Standby-Betrieb liest sich in der Werbung und in den Datenblättern sehr gut mit 0,3 bis 0,5 Watt. Doch wenn es 2 Minuten dauert bis das Gerät betriebsbereit ist, wird es für den Nutzer ärgerlich. Praktisch ist für den Nutzer dann die Einstellung eines „halben“ Standby-Betriebes, bei dem nur der Bildschirm ausgeschaltet ist, das Betriebssystem aber nicht runtergefahren wird und somit schnell betriebsbereit ist. Der Stromverbrauch erhöht sich damit aber auf 5 bis 6 Watt.
Die Praxis entscheidet also für den Stromverbrauch mehr als der theoretische Wert im Energielabel des Fernsehgerätes. Was bringt der geringe Stromverbrauch, wenn die Helligkeit nicht ausreicht?
Ich bedanke mich bei Toshiba für das interessante Gespräch zu diesem Thema, das hat mir sehr geholfen das Thema besser einzuordnen und zu verstehen.
Bei zwei Herstellern war auf der IFA ein Vergleich des aktuellen Modells mit dem Vorjahresmodell zu sehen. Dazu wurde die Entwicklung des Stromverbrauchs gezeigt, vorausgesetzt die Einstellungen sind gleich, und bei einem der beiden Hersteller war eine deutliche Entwicklung nach unten zu sehen – von 75 auf 50 Watt, die Tendenz stimmt also.
Was aber herausragend war bei Fernsehgeräten war die Präsentation von neuen Geräten mit der OLED-Technologie – das hat eigentlich alle fasziniert. LG Electronics und Samsung haben beide einen 55 Zoll Fernseher (139,7 cm Bilddiagonale) mit dieser Technik vorgestellt, der auf großes Interesse der Medien und Besucher stieß. Immerhin können bei diesen Geräten hervorragende Bilder mit hoher Energieeffizienz vereint werden. Allerdings konnte ich keine Angabe zum Stromverbrauch finden.
OLED-Fernsehgeräte machen ihr eigenes Licht und benötigen damit keine Hintergrundbeleuchtung. Die selbstleuchtenden Pixel verhindern das Auftreten von Verzerrungen oder Kontrastverlusten unabhängig von der Umgebungshelligkeit. Zudem haben diese Geräte dadurch eine deutlich geringere Reaktionszeit, was die Bilder und das Fernsehen noch lebendiger macht. Und bei 3D werden die Bilder besser, weil Bildfehler wie das sogenannte Cross Talk praktisch vollständig verschwinden.
Bei den Farben haben beide Unternehmen eigene Konzepte. So setzt LG setzt weißes Subpixel zur Perfektionierung der Farbdarstellung ein und erweitert damit die übliche RGB-Technologie. Damit sollen die Bilder für den Zuschauer lebhafter, natürlicher und angenehmer werden.
Aber beeindruckend ist auch noch, dass die flachen Bildschirme jetzt noch flacher werden können, denn die OLED-TV sind nur noch 4 mm dünn. Leider ist auch der Preis noch beeindruckend hoch mit 8-10.000,- €.