30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr weniger sind möglich
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat aus Anlass des Weltklimagipfels von Durban (28.11. bis 9.12.2011) eine neue Kampagne zum Stromsparen gestartet. Unter dem Motto „Gib mir Zehn!“ soll erreicht werden, dass der Stromverbrauch in Deutschland um zehn Prozent verringert wird. Derzeit sei der Stromverbrauch hierzulande für fast die Hälfte der CO2-Emissionen verantwortlich. Wenn im Jahr 2020 im Vergleich zu 2008 ein Zehntel weniger Strom benötigt werde, ließen sich jährlich rund 30 Millionen Tonnen des Klimagases CO2 vermeiden, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Berlin.
Weiger forderte die Bundesregierung auf, das Stromsparen stärker als bisher auf der politischen Ebene zu fördern. Der BUND fordert unter anderem die schnelle Einführung eines sogenannten „Top-Runner-Programms“, das nach japanischem Vorbild Strom sparende Elektrogeräte zum Standard erhebt und damit Strom fressende Geräte vom Markt verdrängt.
Um das nationale Klimaziel einer CO2-Minderung von 40 Prozent im Vergleich zu 1990 bis 2020 erreichen zu können, seien weitere gesetzliche Maßnahmen zum Stromsparen erforderlich. Dazu gehöre die Umsetzung der von EU-Energiekommissar Günther Oettinger vorgeschlagenen Effizienzrichtlinie. Vorgaben im öffentlichen Beschaffungswesen zum Einsatz sparsamster Techniken und der Auftrag an Energieunternehmen, Verbrauchern Anreize zum Stromsparen zu bieten, könnten die Ziele des „Top-Runner-Programms“ entscheidend unterstützen, sagte der BUND-Vorsitzende. Bislang stelle sich die Bundesregierung jedoch gegen entsprechende Vorschläge aus Brüssel.
„Mehr Energieeffizienz ist eine Win-Win-Situation für alle. Die Verbraucher freuen sich über die Ersparnisse auf ihrer Stromrechnung, Unternehmen sichern mit innovativen Produkten Arbeitsplätze und nicht zuletzt belasten viele Millionen Tonnen Treibhausgase weniger die Atmosphäre. Zum kommenden Weltklimagipfel in Südafrika wäre dies ein wichtiges Zeichen“, sagte Weiger.
- Hintergrundpapier des BUND und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zum „Toprunner-Programm“ (pdf-Datei)
- BUND zum Klimagipfel in Durban
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