Biogasanlagen werden in Frankreich gesetzlich gefördert
Und auch bei der Bioenergie bewegt sich international etwas, wie diese Meldung des IWR-Pressedienstes zeigt:
Die Bioenergie-Nutzung gewinnt in Frankreich an Bedeutung: In einem Erlass vom 10. Juli 2006 hat die französische Regierung auch die Biogas-Förderung erheblich verbessert. Der Staat gewährt für Strom, der mit Hilfe von Biogasanlagen produziert wird, einen verbesserten, garantierten Festpreis. Die französischen Bauern interessieren sich daher verstärkt für die Biogas-Technologie.
Für Anlagen die weniger als 150 Kilowatt produzieren, beträgt der Grundpreis 9 cents/kWh. Dazu kommt ein Zuschlag von 2 cents/kWh, wenn der Strom durch Methanbildung erzeugt wird. Zusätzlich wird die Energie-Effizienz der Biogasanlagen mit einem Zuschlag gefördert. Somit kann ein französischer Landwirt oder Betreiber einen Abnahmepreis von bis zu 14 cents/kWh erzielen.
Bei Anlagenleistungen die zwischen 150 Kilowatt und 2 Megawatt liegen, sinkt der Basispreis von 9 auf 7,5 cents/kWh ab. Für Anlagen die mehr als 2 Megawatt produzieren, beträgt der Basispreis 7,5 cents/kWh.
Französische Vereine wie SOLAGRO und EDEN engagieren sich in diesem neuen Feld. SOLAGRO rechnet gar mit einem Potential von ca. 2.000 Biogasanlagen. Diese neuen Anlagen werden vor allem in landwirtschaftlichen Betrieben erwartet (1.000 neue Anlagen). Ferner hat die Nahrungsmittelindustrie Bedarf (600 neue Anlagen) und der Müllsektor (135 neue Anlagen).
Doch da Frankreich noch nicht über langjährige Erfahrung und technische Kenntnisse verfügt, sind deutsche Anlagenhersteller und Projektentwickler gefragt. Wer unternehmerisch tätig werden möchte, sollte sich vorab über Förderprogramme und Planungsabläufe informieren. Auch die Wahl der Gesellschaftsform und steuerliche und arbeitsrechtliche Fragen sind bedeutsam.
Die Hamburger Unternehmensberatung für Erneuerbare Energien – Annette Nüsslein greift das Thema „Rahmenbedingungen für Bioenergie-Projekte in Frankreich“ am 2. Juli 2007 in einer Seminarreihe auf. Die Seminarleitung liegt bei Stefan Engler von der französischen Steuerberatungskanzlei Hans & Associés.
Die Einführung übernehmen ein Vertreter von EDEN und Ekkehard Schneider vom Fachverband Biogas e.V. Erfahrungsberichte werden vorgetragen von Biogaz PlanET France und MT-Energie. Als Kooperationspartner konnte die Invest in France Agency (IFA) gewonnen werden.
Auch hier wieder die Einspeisevergütung, jedoch nur für Strom aus Biogas. Aber vielleicht sind weitere Formen der erneuerbaren Energien in Frankreich nur eine Frage der Zeit.