Energieeffizienz-Netzwerke kommen langsam in Fahrt
Mittlerweile ist der NAPE schon 160 Tage alt und es wird Zeit nach dem Stand der Umsetzung der einzelnen Vorhaben zu fragen. In der Öffentlichkeit bekannt ist ja vor allem das Scheitern eines der größten Projekte – der steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung. Auch sonst sind allenfalls Ankündigungen bekannt, wie das Anreizprogramm Energieeffizienz. Vieles ist noch in der Ausarbeitung und wird wohl auch noch einige Monate bis zur Umsetzung benötigen.
Um staatlichen Vorgaben zu entgehen, haben 20 Industrieverbände eine Vereinbarung mit der Bundesregierung unterzeichnet. In 500 Energieeffizienz-Netzwerken soll der Anteil der Unternehmen am Ziel zur Einsparung von Primärenergie erreicht werden werden – das sind immerhin 5 Millionen Tonnen CO2 bis zum Jahr 2020.
Inhalt
Pflicht zu Energie-Audits als Treiber für Energieeffizienz-Netwzerke
Darüber habe ich ja schon berichtet und so lande ich bei der Online-Suche nach aktuellen Informationen immer wieder bei meinem eigenen Blog. Ich weiß aber, dass in einigen Verbänden, vielleicht auch in allen, an der Gründung der Netzwerke gearbeitet wird. Was sich genau tut, möchte ich bei den Verbänden noch direkt in Erfahrung bringen und öffentlich begleiten.
Gestern war ich in Hannover und durfte an einer Informationsveranstaltung des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer e.V. VEA zu Energieeffizienz-Netzwerken teilnehmen. Es ging um die aktuell anstehenden Pflichten zum Energieaudit, bzw. zur Einführung eines Energiemanagement-Systems, Ablauf von Energieeffizienz-Netzwerken und praktischen Erfahrungen.
Eine erstaunlich große Mehrheit unter den Teilnehmern hat Interesse an einem Netzwerk mit zu arbeiten, bzw. teil zu nehmen. Bei der unverbindlichen Umfrage am Ende der halbtägigen Veranstaltung gab es zumindest viele Handzeichem aus dem Publikum. Gute Gründe gibt es genug, so dass ich in der nächsten Zeit mal einem eigenen Beitrag darauf eingehen werde.
Vorstellung REGINEE Netzwerke der VEA
Das Netzwerk-Konzept des VEA hört auf den Name REGINEE. Es sieht in der Basisvariante aus wie vermutlich die meisten anderen Netzwerke auch und orientiert sich an den Anforderungen der Verbändevereinbarung.
- 3 halbtägige Netzwerktreffen pro Jahr, um genügend Zeit für die Anreise zu haben
- 4 Jahre Laufzeit, um die geplanten Maßnahmen auch umsetzen zu können
- ca. 12 Unternehmen aus räumlicher Nähe und unter Ausschluss von direkten Wettbewerbern
- Initialberatung mit Festlegung der individuellen Ziele und ggf. auch eines Netzwerk-Zieles
- Moderation eines regelmäßigen Austauschs zu Energiethemen
- Fachliche Informationen durch Vorträge
- Jährliches Monitoring der Teilnehmer
Zusätzlich wird den teilnehmenden Unternehmen in der Umsetzungsphase angeboten außerhalb der Netzwerktreffen die telefonische Beratung des Verbandes zu nutzen.
Wer das Energie-Audit nach dem EDL-G umsetzen muss, ein Energiemanagementsystem (EMAS oder DIN EN ISO 50001) oder das Alternativsystem der (Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung) SpaEfV nutzen möchte, kann ein Zusatzmodul buchen. Wer zum Energie-Audit verpflichtet ist, muss aber schnell starten, denn das Audit muss bis zum 05.12.2015 fertig sein.
Start einer Serie zu Energieeffizienz-Netzwerken
Das letzte halbe Jahr war die Vorlaufzeit für die Netzwerke, jetzt muss es langsam los gehen. Es tut sich auch was mit den ersten Netzwerken, gestern habe ich bei Euwid Neue Energie von einem Netzwerk der Chemie-Industrie in Leuna gelesen. Gibt es schon weitere Netzwerke?
Ich bleibe am Thema weiter dran, schreibe jetzt häufiger zum Thema Energieeffizienz-Netzwerke und berichte im Rahmen einer Serie Energieeffizienz-Netzwerke über die aktuellen Entwicklungen und Hintergründe.
Zahl der Netzwerke: 1