Kleiner Blick auf Energie- und Klimapolitik in der Schweiz
Im Zuge meines Interesse an den Themen Energieeffizienz und Förderung erneuerbarer Energien wurde mein Blick in den letzten Monaten mehrfach auf die Schweiz gelenkt. Die Idee der Energieeffienz-Netzwerke kommt immerhin aus der Schweiz und wird dort schon seit vielen Jahren mit großem Erfolg umgesetzt. Bei uns finden sie noch in einer kleinen Nische statt, dennoch ebenso sehr erfolgreich. Und es gibt noch mehr interessante Ansätze in der Schweiz.
Inhalt
CO2-Abgabe für den Klimaschutz
In der Schweiz wird eine CO2-Abgabe auf Brennstoffe erhoben. Diese wird staatlich festgelegt, im Gegensatz zu dem europäischen Zertifikatehandel, der aussieht wie ein marktwirtschaftliches Produkt, durch zu viele Zertifikate jedoch keine Lenkungswirkung entfaltet. So liegt die CO2-Abgabe seit 01.01.2014 bei 60 Franken (rund 50 Euro) pro Tonne CO2. Vielleicht erinnert sich jemand CO2-Zertifikate in Europa liegen schon seit einiger Zeit unter 5 Euro je Tonne CO2.
Im letzten November habe ich auf der jährlichen Tagung des Bundesverbandes Wärmepumpe erfahren, dass Befreiungen von dieser Abgabe verbunden sind mit der Auflage einen Teil der eingesparten Kosten, von 20 Prozent war die Rede, in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu investieren. Das ist ein nicht unerheblicher Grund, warum die Energieeffizienz-Netzwerke so erfolgreich sind.
Ein Teil der Einnahmen der CO2-Abgabe wird direkt wieder ausbezahlt an die Bevölkerung, bzw. an die Wirtschaft, und ein Teil wird zur Förderung emissionssenkender Maßnahmen investiert, wie zum Beispiel in die Förderung von energiesparender Gebäudesanierung.
Photovoltaik-Förderung in der Schweiz
Im Bereich der Photovoltaik hatte man einige Jahre lang nur eine abgespeckte Version des EEG. Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) deckte die „Differenz zwischen Produktion und Marktpreis und garantiert den Produzentinnen und Produzenten von erneuerbarem Strom einen Preis, der ihren Produktionskosten entspricht.“ (Quelle: Bundesamt für Energie BFE)
Die KEV gibt es heute auch noch, die geförderten Anlagen sind aber begrenzt, bzw. gedeckelt. Da die Mehrheit der Anlagen, die auf der langen Warteliste stehen, PV-Anlagen kleiner als 10 kWp sind, wurde für diese Anlagen eine neue Förderung mit Beginn des Jahres 2014 eingeführt. Anstelle mit der KEV werden diese Anlagen jetzt mit einer Einmalvergütung gefördert. Zwischen KEV und Einmalvergütung wählen können Betreiber von neuen kleinen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung zwischen 10 kWp und unter 30 kWp.
Die Einmalvergütung beträgt höchstens 30% der Investitionskosten einer Referenzanlage.
Im Gegensatz zur Idee in Deutschland den Eigenverbrauch mit einer zusätzlichen Umlage zu belasten, gibt es in der Schweiz das explizite Recht, die selbst produzierte (fossile und erneuerbare) Energie am Ort der Produktion ganz oder teilweise selbst zu verbrauchen
Weitere Informationen gibt es zur Förderung der Solarenergie in einzelnen Kantonen oder von den Energieversorgern.
Angebote für eine Photovoltaik-Anlage in der Schweiz
Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch für die Schweiz Vermittler von Angeboten Offerten für die unterschiedlichsten Bereiche. Zahlreiche Bereiche deckt beispielsweise das Schweizer Startup Comparendo ab, darunter auch Photovoltaik-Anlagen. Die Besonderheit ist, dass man unter Angabe der Höhe des Budgets einfache Offerten von Installationsbetrieben aus der Region einholen kann, wenn man sich nicht auskennt. Aber man kann genauso detailliertere Offerten anfordern mit weiteren Angaben zum Haus und zum geplanten Projekt. Die Photovoltaik-Offerten sind um so genauer und angepasster an das jeweilige Vorhaben, je umfangreicher die Angaben sind.