Kontroverse Betrachtung der Wärmepumpe als Heizsystem
In der Heizungstechnik haben sich in den letzten Jahren einige Varianten zu Öl und Gas hervorgetan. Welche davon zukunftsfähig ist, bleibt unter Fachleuten jedoch umstritten. Insbesondere über die Wärmepumpe wird viel diskutiert. Denn hier wird nicht nur die Wärmequelle wird benötigt, auch ein Antrieb wird gebraucht, und das ist in der Regel noch Strom. Und für den Strom werden zu einem großen Teil fossile Brennstoffe benötigt. Daher ist eine gewissen Effizienz – ausgedrückt in der Jahresarbeitszahl (JAZ) – notwendig um einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können.
Dies muss in der Auswahl des Heizsystems berücksichtigt werden – nach der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit. Und zur Wirtschaftlichkeit gehören neben den Investitionskosten die laufenden Kosten. Ich kenne einen Hauseigentümer mit einer Erdreich-Wärmepumpe, der bei der ersten Stromrechnung einen riesen Schock bekommen hat.
Verschiedene Blogs, der Wärmepumpen-Blog von Hendrik und der Hausbau mit Wohlfühlklima von Hinnerk, haben auf eine Diskussion bei Haustechnik-Dialog aufmerksam gemacht. Dort wird sehr intensive über Wärmepumpen diskutiert. Auslöser ist ein Artikel und ein Leserbrief als Reaktion auf diesen Artikel. Ich selbst bin zwar kein Experte, kenne mich also nicht sehr gut aus mit Wärmepumpen, aber ein Artikel, der sich auf verschiedene Studien beruft und die Links dazu angibt ist einfach glaubwürdiger als ein Artikel, der nur Behauptungen aufstellt, ohne Quellen dafür anzugeben.
Den Haustechnikdialog lese ich auch beruflich, aber im Forum treiben sich viele Laien und selbsternannte Experten dort herum. Jedenfalls was die Lüftung betrifft, habe ich diese Erfahrung, und mit dem bundesweiten Markt hat diese Gruppe nichts zu tun.
Wärmepumpen
man nehme 100% Primärenergie und erzeuge daraus Strom der nur noch 15% dieser Energie beträgt und betreibe damit eine hocheffiziente Wärmpumpe mit Elektroantrieb (da freuen sich Eon etc.) und blase mit diesem Aufwand die Gesamtenergie wieder auf 30% maximal auf. Solange Wärmepumpen nicht mit BHKWs kombiniert werden spielen wir nur den Elektro-Energiepreistreibern in die Hand die jetzt schon alles alternative scheuen wie der Teufel das Weihwasser
Jetzt, wo ich gerade ein bisschen recherchiere fällt mir auf, dass wohl auch in der WELT und an anderen Stellen im Januar mal wieder eine Reihe von „Wärmepumpen sind böse“ Artikel veröffentlicht wurden.
Vielleicht läuft ja gerade eine Kampagne, vielleicht ist es Zufall, aber interessant ist es schon.
Aus meiner Sicht ist es irrelevant, ob drei Pelletsheizungen oder drei Wärmepumpen mehr verkauft werden, wichtiger ist doch die „Erzeugung“ von Negativ-Watt, also die Vermeidung von Wärmebedarf. Und der Schlüssel dafür liegt im Bestand, nicht im Neubau.
Gruß, Hendrik
Ok, Kommentar ist drin – hätte ihn sonst als Beitrag veröffentlicht. Die Testkommentare wurden gelöscht.
Ich habe einen Beitrag mit Links eingestellt, er wird aber nicht angezeigt. Kann es sein, dass der in Deinem Spamfilter gelandet ist? Wenn ich ihn ein zweites Mal einstelle, dann sagt Dein Worldpress, ich habe den schon eingestellt.
Inzwischen habe ich es dreimal versucht. Erster und zweiter (abgelehnter) Beitrag waren identisch, der dritte mit Ergänzugen.
Wenns klappt, diese Diskussion und meine beiden Testbeiträge einfach löschen.
Gruß, Hendrik
Ach Du meine Güte, die Pellets-Lobby schlägt wieder zu. Das ist die Gruppe, die immer vergisst, darauf hinzuweisen, dass ihre Geräte auch Strom brauchen. Und zwar so viel Strom pro Jahr, dass ein WP Nutzer davon im Sommer den einen oder anderen Monat sein Wasser heiß macht…
Den Hinweis auf die Minifeldtests finde ich auch immer witzig. Aber warum denn die Schweizer FAWA Studie (Laufzeit inzwischen über 11 Jahre, über 200 Wärmepumpen) zitieren, wenn man sich seinen 10-WP-Feldtest selber machen kann…
Dafür habe ich wenig Verständnis. Laut FAWA Bestanlagen Studie erreichen WP seit Jahren (wir sprechen nicht (!) von der neuesten Gerätegeneration, sondern von Geräten die z.T. über zehn Jahre alt sind!) folgende Werte in der Praxis:
– Sole / Wasser: 5.59
– Luft / Wasser: 3.38
Details: http://hendrik42.twoday.net/stories/1896913/
WP werden inzwischen vom BAFA gefördert und zwar mit sinnvollen Anforderungen (Luft WP JAZ 3.5, Sole 4), allerdings mit zu wenig Geld (Details: http://hendrik42.twoday.net/stories/4515698/). Das legt die Messlatte höher und ist erfüllbar.
Eine WP, die eine JAZ (ikl. Hilfenergie) von etwa 2.7 (Strommix Deutschland ist nämlich inzwischen unter 2.7) hat ist CO2-neutral und Strom wird eh ständig besser (Details: http://hendrik42.twoday.net/stories/2648687/).
Pellets sind auch toll! Klar. Aber was ich nicht verstehe, ist, warum die Pelletsfraktion immer auf den WP’s rumhacken muss? Können die nicht einfach mal realistisch sein:
– in D gibt es ein Holzpotential für so 5% der Haushalte. Danach muss importiert werden. Das ist nicht CO2 neutral
– Pellets/Holzheizungen liefern effizient (nur) hohe Vorlauftemperaturen, das ist super für den Bestand ohne FBH usw. aber das brauch ich doch nicht im Neubau. Und der Altbestand ist doch das höhere Potential!
– Pelletsheizungen brauchen auch Strom, brauchen Schornsteinfegerbesuche, brauchen Lagerplatz, … Feinstaub sag ich garnicht, da soll erstmal was im Verkehr passieren
– Pelletsheizungen gibt es nicht wirklich für kleine Heizlasten, wie sie überwiegend in KfW40 oder KfW60 Häusern vorkommen, aber das wird wohl besser.
– Bei kWh Vergleichen vergisst die Pelletsfraktion gerne den Wirkungsgrad von unter 100% von Pelletsöfen, einer WP wird dafür aber nicht der Strommix, sondern Braunkohlekraftwerke der ersten Generation unterstellt…
Jede Technologie hat ihre Grenzen, aber ich weiss, die Religionskrieger hören das nicht so gerne…
Gruß, Hendrik