Energie fürs Quartier – Förderung für Projektteams im Ruhrgebiet
Energie fürs Quartier bedeutet Energiewende vor Ort mit einer gerechten Energieversorgung von den Bewohnern und für die Bewohner. Dies ist auch auch der Name eines Förderprojektes von dynamis, einem Zusammenschluss unterschiedlicher Organisationen als Think-Tank. Projektteans können sich um eine finanzielle Förderung und um eine fachliche Unterstützung für ihre Projekte bewerben. Die Energiewende vor Ort, im städtischen Raum von und mit den Bürgern, soll damit möglich werden. Bis Ende September können sich interessierte Gruppen noch für diese Unterstützung bewerben. Es kann um vieles gehen, von der gerechten Energieversorgung über die Umsetzung bis hin zu Bildung und Kultur. Das Projekt startet noch im Herbst und dauert 18 Monate.
Inhalt
Was ist das Projekt Energie fürs Quartier?
In ländlichen und wohlhabenden Gebieten erhalten erneuerbare Energien zunehmend Einzug. Auch Verständnis und Sensibilisierung für die Notwendigkeit der Energiewende schreiten kontinuierlich voran. Aber wie kann eine sozial nachhaltige Entwicklung in städtischen Quartieren funktionieren? Welche Energie steckt in der Energiewende? Und wer macht das eigentlich?
Mit diesen Fragen wird sich das Projekt Energie fürs Quartier bis zum Frühjahr 2019 beschäftigen. Nach dem Motto „Mach selbst den Anfang!“ setzt das Projekt direkt in den Quartieren der Metropole Ruhr an. Bis zu acht Teams werden über einen Zeitraum von 18 Monaten mit je 20.000 € gefördert. Zusätzlich erhalten die Teilnehmer bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Idee fachliche Unterstützung von Experten und anderen Machern.
Mitmachen kann jeder! Vom Quartiersbewohner über Schüler, Ehrenamtler, Studenten, Vereinsvorstände, Kreativschaffende, Sozialarbeiter, Stadtplaner, Energietechniker, Architekten bis zum Verkehrsexperten – kann sich mit der eigenen Idee bewerben.
Simone Raskob, Umweltdezernentin der Stadt Essen, freut sich, dass Energie fürs Quartier im Jahr der Grünen Hauptstadt Europas 2017 startet:
„So haben interessierte Bürger im gesamten Ruhrgebiet die Möglichkeit, mit ihrer eigenen Idee einen nachhaltigen Wandel voran zu bringen.“
Bewerbung
Interessierte können sich beim Projektträger Dynamis informieren und bis zum 30. September bewerben. Mit dem Projekt erhalten 8 Teams, mit zwei bis fünf Personen, die Förderung, bzw. Unterstützung. Die Fördersumme je Team beträgt 20.000 Euro. Die Projektdauer beträgt 18 Monate, von Herbst 2017 bis zum Frühjahr 2019.
Wer mitmachen möchte, muss folgende Bedingungen erfüllen:
- eine gute Idee zur nachhaltigen Entwicklung des Quartiers im Ruhrgebiet
- Bereitschaft des Teams (ca. 2-5 Personen) die eigene Idee über 18 Monate weiterzuentwickeln
- Teilnahme am Mentoringprogramm
- Beitrag zur Evaluation von Energie fürs Quartier
- Öffentliche Präsentation der Projektfortschritte
- Auswahl der Idee durch die Jury
Alles erfüllt? Dann die Bewerbungsunterlagen ausfüllen und abschicken.
Noch keine Idee? Vielleicht bringt dieser Text von Tom Küster im Blog „Mission E“, über die nach wie vor hohe Nutzung von Glühbirnen, Euch auf eine gute Idee.
Wer steckt hinter dem Projekt Energie fürs Quartier?
In der Einleitung hatte ich den Projektträger dynamis bereits erwähnt und als Think-Tank bezeichnet. Laut Selbstdarstellung ist dynamis den Ansatz: Think-Do-Rethink. Damit ist die reale Umsetzung der Energiewende gemeint, in einem Reallabor. Diese praktischen Erfahrungen werden dann wieder in in den wissenschaftlichen und politischen Fachdiskurs geführt.
Dynamis ist eine Kooperation vom Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), der innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft und der 100 prozent erneuerbar stiftung. Die drei Organisationen arbeiten seit Dezember 2016 zusammen und wollen die energiepolitische Leerstelle, die soziale Nachhaltigkeit besetzen.
Im April hatte ich von dem Projekt „Power to Idea“ berichtet, das ein ähnliches Reallabor-Projekt von dynamis war.
Ortwin Renn, wissenschaftlicher Direktor am IASS:
„Die Energiewende hat ein riesiges Potenzial für die Gesellschaft, aber wir werden es nur erschließen, wenn wir die damit verbundenen Risiken, Chancen und Herausforderungen für alle Gruppen in unserer Gesellschaft verstehen.“
Mir persönlich gefällt dieser Ansatz sehr gut, weg von den häufig zu theoretischen Debatten und hin zu praktischer und sozial gerechter Umsetzung. Genauso wichtig finde ich die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Partner.
Stephan Muschick, Geschäftsführer der innogy Stiftung:
„Wir müssen das Lagerdenken überwinden und die Energiewende als Gemeinschaftsprojekt gestalten.“
Ich bin gespannt auf die Projekte und Themen der Projektteams.
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