Warum die Alternativen zu fossilen Heizungen sichtbarer werden müssen

Wenige Tage bevor das Energielabel für neue Heizungen und Heizungsanlagen, Stichtag ist der 26.09.2015, zur Pflicht wird, kommt die Heizung wieder in die Diskussion zur Energiewende. Wie sinnvoll sind heute neue und effizientere Öl- und Gasheizungen, wenn wir auf dem Weg sein sollten zu einem Nullemissionsziel? Ist solch eine Effizienzpolitik nur ein Feigenblatt, um nicht weiter auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien aktiv werden zu müssen, wie Hans-Josef Fell sagt?
Für ihn werden damit „inakzeptabel hohe Niveaus der CO2-Emissionen aufrechterhalten und die Absatzmärkte der Erdöl- und Erdgaswirtschaft geschützt.“ Der Tausch bestehender Öl- und Gaskessel bringt eine Einsparung von 30%, dafür werden die nächsten 20 Jahre weiter fossile Energieträger verbrannt, inklusive der CO2-Emissionen. Die fossile Energiewirtschaft wird damit unnötig stabilisiert.
Inhalt
Wer spricht über Alternativen zu fossilen Heizungen?
Dem kann ich schon zustimmen. Aber wo sind die Alternativen? Wir reden über die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und betrachten kaum die Wärmeerzeugung. Was soll jemand machen, der heute ein 20 bis 30 Jahre alte Heizung tauschen möchte? Da steckt doch noch ein gewaltiges Potential zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Das wird zu wenig thematisiert, von den Akteuren der Energiewende bis hin zur Heizungsindustrie.
Die Heizungsmesse ISH 2015 war für die Energiewende wohl nicht interessant genug und die Hersteller haben überwiegend auf ihre klassischen fossilen Feuerungsgeräte gesetzt. Der Weg zu null Emissionen sieht anders aus. Wärme muss endlich zu einem größeren Thema innerhalb der Energiewende werden.
Effizienzlabel für Heizungen sicher nicht perfekt
Der Aufhänger von Hans-Josef Fell war das neue Energielabel. Er schreibt es dürfen „neue Heizungen nur noch mit Brennwertstandard eingebaut werden“. Dies gilt nur für Öl- und Gas-Heizungen und klingt irreführend. Es gibt durchaus eine Vielzahl von Alternativen, die auch eingebaut werden dürfen. Allerdings werden fossilen Heizungen nach wie vor von der Industrie priorisiert.
Über Einzelheiten des Energielabels für Heizungen möchte ich mich nicht weiter auslassen. Für Heizungen mit Biomasse, also Holzpellets oder Holzhackschnitzel wird kein Energielabel benötigt und warum Öl- und Gasheizungen auch nur in die Nähe der Effizienzklasse A kommen können ist mir schleierhaft. Sinnvoller wären die CO2-Emissionen als Maßstab gewesen, sowie die Nutzung der gesamten Bandbreite von A bis G. Warum soll es schon zum Inkrafttreten die verwirrende Klassifizierung A++ geben?
Neue Serie gibt der Wärmewende eine Stimme
Als relativ unabhängiger Blogger habe ich mich schon häufig zu diesem Thema geäußert und wie ich die Wärmewende sehe. Daher möchte ich die Initiative ergreifen und eine neue Serie zur Wärmewende starten. Ich möchte erkunden welche Möglichkeiten es heute gibt zu heizen mit erneuerbaren Energien, ich möchte Beispiele suchen, Experten befragen, Hemmnisse suchen und vieles mehr.
Themen finde ich spontan viele. Fällt Euch noch etwas ein?
Ich werde mich mit Neubauten und Altbauten beschäftigen. Besonders interessant werden aber die Sanierungen, denn liegen die größten Aufgaben vor uns und dort sind die größten Potentiale zur Reduzierung der CO2-Emissionen.
Was haltet Ihr von der Idee? Gerne können mich andere Blogger und Gastautoren unterstützen – auch Sponsoren sind wilkommen 😉
In Dänemark zeigen clevere, kommunale Wärmenetze wie es gehen kann: in Kombination mit stromgeführten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und mit einem zweistufigen Speicherkonzept aus einem saisonalen Erdwärmespeicher und einer Wärmepumpe.
<a href="http://blog.123energie.de/daenemark-erntet-sonne-smart-district-heating/
">Smart District Heating</a>
Ansonsten sind die Investitions- und Wartungskosten für Alternativen zu Öl- und Gas-Heizungen noch sehr hoch und es gibt gewisse "praktische" Überlegungen, die man anstellen muss. Beispielsweise brauchen Holzpellets einen gut belüftetet Lagerraum, da sie giftiges Kohlenmonoxid bilden können.
Gern wären auch wir bereit, einen Gastbeitrag beizusteuern; zum Beispiel die Heizsysteme im Vergleich in Sachen Aufwand und Leistung.
Ich würde auch mitmachen. Das Problem kann man aber nicht bei der Industrie festmachen. Die bietet inzwiwschen alles an, auch für regenerative Energien. Ein Schwachpuntk sind die Handwerker, die verbauen lieber das, was sie kennen. Das wäre etwa ein Thema, das ich beisteuern könnte.
Die Idee ist super und das Thema auch super wichtig! Ich mache mir mal die Tage Gedanken, vielleicht fällt mir ja ein schönes Thema für einen Gastbeitrag ein 🙂