Energiespeicher-Konferenz setzt auf smartes Systemdesign und Multi-Technologie
energynet.de ist Medienpartner der Energy Storage Europe 2015
Die Zukunft der Energiespeicher liegt in einem Multi-Technologieansatz, der die Stärken unterschiedlicher Speichertypen in gemischten Systemen kombiniert. Dagegen ist die aktuelle Energiespeicher-Debatte zu stark auf die Vor- und Nachteile einzelner Speichertechnologien ausgerichtet. Diese These steht im Mittelpunkt der Keynote von Leclanché-CEO Anil Stivastava auf der Konferenz Energy Storage Europe, die vom 9.-11. März in Düsseldorf stattfindet. Bis zum 31. Januar sind für die größte Speicherkonferenz noch Tickets zum vergünstigten Early-Bird-Tarif verfügbar.
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Für jede Anwendung den passenden Energiespeicher
„Unterschiedliche Speicheranwendungen benötigen oft unterschiedliche Fähigkeiten. Einige Anwendungen brauchen eine hohe und schnell verfügbare Leistung. In anderen Fällen sind günstige Speicher mit einer hohen Kapazität gefragt. Oft wird eine Fähigkeit nahtlos im Anschluss an die andere benötigt“, so Anil Srivastava.
„Heute suchen viele eine Art Wunderspeicher, der alle Anforderungen gleich gut erfüllt. So lange es ihn nicht gibt, werden beispielsweise Batterien nicht entsprechend ihren Qualitäten eingesetzt und Überdimensionierungen oder eine eingeschränkte Lebensdauer in Kauf genommen. Ich habe in mehr als 20 Jahren Tätigkeit in der Energiebranche keine Wundertechnologien kennengelernt. Deswegen bin ich davon überzeugt, dass wir nicht mehr nur in den Wettbewerb der Speichertypen investieren dürfen. Wir erreichen mehr, wenn intelligente Software die Stärken unterschiedlicher Speichertechnologien in gemischten Systemen nahtlos verbindet. Das gilt sowohl für viele stationäre Anwendungen als auch für die Elektromobilität.“
Gemischte Batteriesysteme für optimalen Einsatz
Als Beispiel für den sinnvollen Einsatz eines gemischten Systems nennt Srivastava Elektrobusse. Sie benötigen in der Beschleunigungsphase einen schnellen Speicher, der für einen kurzen Zeitraum eine hohe Leistung liefert. Sobald der Bus fährt, ist ein wirtschaftlicher Speicher mit einer hohen Kapazität gefragt. Gemischte Batteriesysteme, in denen unterschiedliche Batterietypen nahtlos verschiedene Aufgaben übernehmen, wären hier die beste Lösung. Im stationären Bereich gilt das entsprechend für die unterschiedlichen Arten der Netzdienstleistungen.
Energiespeicher als intelligente Netzwerkressource
Die Frage nach dem besten Systemdesign stellt sich nicht nur für Anwendungen in Fahrzeugen oder Häusern. Für die Entwicklung einer leistungsfähigen und flexiblen Netzarchitektur, die große Mengen fluktuierender erneuerbarer Energien bewältigt, plädiert Srivastava für ein Maßnahmenpaket:
„Wir müssen an der Quelle ansetzen, statt zu versuchen, die Schwankungen in der Stromnachfrage und -erzeugung durch immer mehr Leitungskapazitäten abzufangen. Auf der Stromanbieterseite müssen Speicher zu einer intelligenten Netzwerkressource werden. Das ist wirtschaftlicher, als jeden erneuerbaren Energieerzeuger mit einem eigenen Speicher auszustatten. Auf der Nachfrageseite muss der Staat Großverbrauchern finanzielle Anreize liefern, um Spitzenlasten zu reduzieren. Das würde zu einer gesamtwirtschaftlich sinnvolleren Netz- und Speicherarchitektur führen als ein unkoordiniertes Zusammenspiel aus zusätzlichen Netzen und vielen privaten Speicherlösungen.“
Fünf Energiespeicher-Konferenzen und eine Messe unter einem Dach
Die Energy Storage Europe bündelt in Düsseldorf vom 9. bis zum 11.März 2015 erstmals fünf Fachkonferenzen und eine Messe unter einem Dach. Gemeinsam decken die Energy Storage, die 9. International Renewable Energy Storage Conference (IRES 2015), der 2. VDE Financial Dialogue Europe 2015, die 4. OTTI-Conference Power-to-Gas und der 6. Storageday die weltweit größte thematische Bandbreite zur Energiespeicherung ab. Erwartet werden weit über 1.500 internationale Teilnehmer und fast 100 Aussteller in der begleitenden Fachmesse.
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