Auch im Wärmemarkt gehört die Energieeffizienz nach oben auf der Tagesordnung
Die Bundesregierung ist für die Errichtung weiterer fossiler Kraftwerke und den landesweiten Netzausbau zur Absicherung der künftigen Stromversorgung. Das betrifft den Ausbau von rund 4.000 Kilometern im Überlandnetz und mehr als 10.000 Kilometern regionaler Infrastruktur. Letztendlich muss die gesamte Investition von allen Steuerzahlern getragen werden, sagte heute Gerd Landsberg, Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, angesichts des beschlossenen Ausstiegs aus der Kernenergie.
Bei der Suche nach Lösungen fehlen jedoch jene politischen und wirtschaftlichen Kräfte, die mit Energieeinsparungen und intelligenter Vernetzung innovativer Technologien zur Eingrenzung des zusätzlichen Kraftwerkspotenzials beitragen.
Die erforderliche Absicherung des hohen Bedarfs an Industriestrom steht außer Zweifel. Fest steht noch nicht die abgewogene Ermittlung der zusätzlich benötigten Produktions- und Transportkapazität. Die Energieeffizienz gehört in allen Bedarfsbereichen auf den Prüfstand. „Der Wärmemarkt ist ein enormes, aber kaum beachtetes Energiepotenzial. Er gehört dazu, um den wahren Energiebedarf zu ermitteln“, sagt Guido Gummert, Chef des Brennstoffzellen-Heizgeräte-Herstellers Baxi Innotech. Ein Versuch, das Einsparpotenzial zu veranschaulichen, zeigt die Infografik „Wärme schlägt Atomstrom“.
Wer von der dezentralen Energieversorgung wie auch von der Förderung der energetischen Gebäudesanierung profitiert, sind die Kommunen. Eine höhere regionale Wertschöpfung mit mehr Arbeitsplätzen und zusätzlichen Einnahmen tragen zur Belebung der Regionen bei. Stadtwerke wären zudem in der Lage, ihr eigenes Energieversorgungskonzept weiter zu festigen. „Sie sollten die Gelegenheit haben, sich mit ihrer dezentralen Ausrichtung in der Berliner Energie-Runde Gehör zu verschaffen“, betont Baxi Innotech-Geschäftsführer Guido Gummert.