Kölner Haushalte zeigen wie Klimaschutz in den Alltag passt
80 Kölner Haushalte haben seit Mai 2011 als „KlimaHaushalt“ gelebt. Dabei haben sie Tipps und Maßnahmen zum Klimaschutz in den Bereichen Ernährung, Energie und Mobilität in ihrem Alltag umgesetzt. Der Feldversuch lief im Forschungsprojekt KlimaAlltag und ist jetzt erfolgreich abgeschlossen.
Viele wollten ein „KlimaHaushalt“ werden: Ingesamt 240 Bewerbungen erhielt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW), die den Feldversuch betreut. „Wir waren sehr überrascht, dass so viele bereit waren, an unserem aufwendigen Feldversuch teilzunehmen. Das zeigt ein hohes Interesse, aktiv etwas für das Klima zu tun“, sagt Frank Waskow von der VZ NRW. Der Feldversuch mit schließlich 80 Haushalten war Teil des Forschungsprojekts KlimaAlltag, das vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung geleitet wird.
Im Feldversuch hatten sich die „KlimaHaushalte“ aus verschiedenen Milieus und Schichten freiwillig verpflichtet, ihren CO2-Ausstoß zu verringern. Dabei ging es um die Bereiche Wohnen und Energienutzung im Haushalt, Ernährung und Mobilität. Die Haushalte wurden über ein halbes Jahr von der VZ NRW gezielt dazu beraten und der Versuch wissenschaftlich begleitet. Das ISOE hat die KlimaHaushalte während des Versuchs unter anderem nach ihren positiven Erfahrungen und Hemmnissen bei der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen befragt.
Bereits jetzt lässt sich sagen, dass der Versuch ein Erfolg war und viele die Beratung angenommen haben. So sagt ein Teilnehmer: „Wenn wir aus dem Haus gehen, werden alle Elektrogeräte abgeschaltet, inklusive Stand-by. Das hat sich schon in den Alltag integriert.“ Die Studien werden nun ausgewertet, abschließende Veröffentlichungen liegen noch im Frühjahr vor. Erste Ergebnisse finden Sie in unserem Hintergrundpapier auf www.klima-alltag.de.
Projektleiter Dr. Immanuel Stieß vom ISOE stellt fest: „Der Feldversuch hat gezeigt, dass es quer durch die Bevölkerung eine große Bereitschaft gibt, selbst etwas für den Klimaschutz zu tun. Aber vor allem Haushalte mit geringem Einkommen befürchten, durch Klimaschutzmaßnahmen finanziell oder zeitlich überfordert zu sein. Da sind individuelle Lösungen und Beratung nötig.“
Das Forschungsprojekt
KlimaAlltag wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das ISOE leitet das Projekt, Partner sind neben der VZ NRW das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Karl-Franzens-Universität Graz. Weitere Projektteile sind empirische Befragungen in Frankfurt am Main und München. Außerdem untersuchen die WissenschaftlerInnen kommunale Instrumente des Klimaschutzes auf ihre Wirksamkeit. Das gesamte Projekt läuft bis Oktober 2013. Mehr unter www.klima-alltag.de
Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, wie man bei großen Internetanbietern wie Immobilienscout24 extra herausfiltern kann, welche Wohnungen und Häuser den neuesten Standards entsprechen? Weil wie 123energie angesprochen hat, geht es um die Verbauchen. Diese können allerdings nur richtig agieren, wenn sie auch das volle Wissen über ihre Handlungen besitzen.
Der Stromverbrauch ist zunächst einmal jedem seine eigene Sache. Hier weiß man aber, wenn man sich nicht dafür interessiert, nicht wie hoch der eigene Verbrauch ist – erst wenn die Rechnung kommt. Eine Verbrauchsanzeige mit einem intelligenten Stromzähler könnte da weiterhelfen.
In der Frage geht es aber vermutlich eher um den Heizenergieverbrauch. Dieser könnte durch den Energieausweis dokumentiert werden, er wird aber oft von Vermietern boykottiert und von Mietern nicht entsprechend nachgefragt. Es bleibt aber immer noch der Blick auf die letzten Nebenkostenabrechnungen, die auch die Heizkosten enthalten.
Schönes Projekt! Denn in vielen Haushalten unterschiedlicher Milieus herrscht ein großer Bedarf an „Nachhilfe“ in Sachen Klimaschutz. Dabei ist das Engagement und das Umdenken der Verbraucher für die Energiewende besonders wichtig. Vielleicht sollte das ISOE mit seinem Projekt auch mal in Aschaffenburg, Oldenburg oder Osnabrück vorbeischauen. Hier leben nämlich die größten Energieverschwender Deutschlands: http://www.globalmagazin.com/index.php?id=370