Energieeinsparung und Energieeffizienz gegen steigende Kosten in Krankenhäusern
Im Rahmen eines landesweiten Projektes haben sich 15 Kliniken aus Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen, um gemeinsam Einsparpotenziale in ihren Häusern zu ermitteln. Mit Unterstützung des Landes wurde im Juni 2009 das Projekt „Energieeffizienztisch für Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz“ gestartet. Zu den Initiatoren gehört das Informationsforum Abfallwirtschaft im Gesundheitswesen in Rheinland-Pfalz – IFAG. Steigende Energiekosten im Gesundheitswesen belasten in zunehmendem Maße die Budgets von Arztpraxen sowie von Laboren und Krankenhäusern in öffentlicher oder privater Trägerschaft. Die durchschnittlichen Energiekosten eines 600-Betten-Hauses liegen jährlich bei rund 1 Million Euro (Basis: 2008).
Das Interesse an Energieeinsparung, effizienter Energienutzung, Verwendung energieeffizienter medizinischer Geräte und dem Einsatz erneuerbarer Energien in der Wärme- und Eigenstromerzeugung ist im Gesundheitswesen in den letzten Jahren spürbar angestiegen. Jedoch fehlt es weitgehend an branchenspezifischen Beratungsangeboten im Energiesektor, zumal im medizinischen Bereich eine Reihe von zusätzlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu beachten ist.
Zur Realisierung der Einsparpotenziale werden Energieeinspar- und Energieeffizienzmaßnahmen ermittelt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Unterstützt werden die Teilnehmer dabei von erfahrenen Energieberatern und einem Expertennetzwerk. Wesentlich für die Umsetzung ist der Erfahrungsaustausch der Häuser untereinander, der die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten erheblich vereinfacht. Zentrale Elemente sind ferner die Anwendung praxiserprobter Computerprogramme (zur Energie-Erfassung, zur Auswertung für Lastgangdaten, etc.) zum Erkennen von Einsparpotenzialen und Schwachstellen sowie die Bildung von Netzwerken zu anderen Krankenhäusern und zu Energieeffizienzexperten.
Die Unterstützung der Krankenhäuser durch das Beratungsunternehmen erfolgt auf zwei Ebenen: In einer Reihe von moderierten Workshops für alle am Projekt beteiligten Häuser werden u. a. die Vorgehensweise einer detaillierten betrieblichen Energieanalyse und konkrete Ansatzpunkte zur Steigerung der Energieeffizienz vorgestellt. Zusätzlich dazu erfolgt eine individuelle Beratung der Teilnehmer in Vor-Ort-Terminen. Dabei wird auf betriebsspezifische Probleme und Möglichkeiten eingegangen. Am Ende des Projekts stehen für alle Betriebe eine Energieanalyse sowie ein abgestimmtes Maßnahmenprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz zur Verfügung.
Einige Beispiele zur Steigerung der Energieeffizienz in Krankenhäusern habe ich bereits veröffentlicht:
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Strategischer Ansatz für vorbildliches grünes Krankenhaus
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Energieverbrauch eines Krankenhauses um 30 Prozent gesenkt
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Neues Blockheizkraftwerk im Krankenhaus senkt den CO2-Ausstoß um jährlich 900 Tonnen
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BHKW für Wärme und Strom im Krankenhaus
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Testbetrieb einer Brennstoffzelle erfolgreich abgeschlossen
Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden ist eine ganz wichtige Geschichte für 2010. Wenn ich bei mir um die Ecke anschaue, wie bei der Rentenversicherung, in einem riesengroßen Gebäude, Tag und Nacht und in jedem Büro das Licht brennt, dann wird mir schlecht.
Gebäudeenergieeffizienz fängt für mich bei diesen ganz einfachen Dingen an. Dort müsste der Staat mal wieder als Vorbild handeln…
Bei Krankenhäusern ist es natürlich schon einen Tick komplizierter, aber auch möglich. Energieeffizienz ist immer noch die effizienteste Art, sich irgendwann einmal um Energieproduktion keine Gedanken mehr machen zu müssen!