Abwrackprämie für alte Heizkessel wird kontrovers diskutiert
In Deutschland gibt es enormen Modernisierungsbedarf in den Heizungskellern, investiert wird aber zu wenig. Dabei gibt es zahlreiche Förderprogramme. Doch die sind viel zu kompliziert, so Experten bei einer Umfrage des Webportals www.enbausa.de. Eine staatliche Abwrackprämie für alte Heizkessel in Höhe von 1500 Euro („Kesselprämie“) könnte das Verfahren vereinfachen. Sie ist aber unter den befragten Fachleuten umstritten.
Nur 12 Prozent der 17 Millionen Heizkessel in Deutschland sind auf dem heute möglichen Stand der Technik, schätzt Barbara Wiedemann Präsidentin der VdZ (Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft). Die Branchenverbände VdZ und ZVSHK (Zentralverband Sanitär Heizung Klima) fordern deshalb die Einführung einer Abwrackprämie für alte Heizungskessel – analog zur derzeit erfolgreich laufenden Maßnahme in der Autoindustrie, die demnächst vermutlich verlängert wird.
Eine solche „Kesselprämie“ von 1500 Euro würde den Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern „schlagartig auflösen“, glaubt Michael von Bock und Polach, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK. „Wir wissen, dass es bei den Heizungsanlagen, ähnlich wie bei den PKW, eine relativ alte Flotte gibt. Ein nicht unerheblicher Teil müsste dringend erneuert werden, und es ist die Frage, wie ich den Verbraucher dazu bekomme, diese Ersatzinvestition zügig vorzunehmen“, ergänzt Holger Krawinkel, Leiter des Fachbereichs Bauen, Energie, Umwelt beim Bundesverband der Verbraucherzentralen im Interview mit EnBauSa. Das kürzlich gestartete Webportal liefert neutrale Informationen zum Thema energieeffizientes Bauen und Sanieren und hat mehrere Experten zur „Kesselprämie“ befragt. Auch im EnBauSa-Forum diskutieren Hausbesitzer, Handwerker und Energieberater kontrovers über das Pro und Contra dieser Initiative.
So sieht der nordhessische Heizungshersteller Viessmann in einer Abwrackprämie nicht die geeignete Maßnahme, um die Heizungsmodernisierung in Deutschland voranzubringen. Es sei wesentlich besser, über die Mehrwertsteuer einen Anreiz zu schaffen, glaubt Martin Viessmann, Vorsitzender des Verwaltungsrats des Unternehmens. Auch aus anderen Gründen sei die pauschale Förderung nicht zwingend sinnvoll, warnt Fred Weigl, Vorsitzender des Energieberaterverbands GIH. Denn seiner Meinung nach ist ein Austausch des Kessels nicht immer zu empfehlen. So sei es manchmal möglich, eine vorhandene Anlage stufenweise zu ergänzen und einen alten Kessel für die Spitzenlast zuzuschalten.
Die bisherigen Anreizprogramme hat VdZ-Präsidentin Wiedemann im Visier. Sie verlangt ein Ende des „Förderdschungels“. Finanzielle Unterstützung müsse verbraucherfreundlicher werden. Die VdZ fordert daher neben der Abwrackprämie auch komfortablere Abschreibungsmöglichkeiten in der Steuererklärung sowie einfachere Fördermodelle. Für Verbraucherschützer Holger Krawinkel ist zudem ein Umdenken der Politik entscheidend: „Investitionen in die Energieeffizienz sind stärker zukunftsorientiert als Milliardenbeträge zur Rettung der Banken oder von Altindustrien.“
Was denkt ihr darüber? Würde eine Abwrackprämie für alte Heizkessel Sinn machen?
Ist diese Abwrackprämie denn nun tatsächlich eingeführt worden?
Völker, höret die Signale
neuer Öko-Effizienz;
dank Abwrack-Prämienspirale
machen wir jetzt faulen Lenz.
Erst wenn’s Kohle gibt vom Staat
verhalten wir uns moderat!
Doppelt verantwortungslos: Abwrackprämie für alte Heizkessel
Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), Michael von Bock und Polach, zeigt sich mit seinem Apell an die Mandatsträger am 5. März 2009 doppelt verantwortungslos:
1. Er treibt die Entmündigung und Gängelung der Bundesbürger in ihrem Sozialstaatsdenken weiter voran. Die Umverteilungsbürokratie gehört genauso abgeschafft wie Heizkessel auf den Schrott gehören.
2. Statt die Stahlindustrie auf die Nutzung von Erdwärme und Sonnenwärme einzuschwören, soll die Verschwendung von Primärenergien für Heizzwecke und die Verschwendung von Eisen und Kupfer für Heizkörper und Heizkessel aufrechterhalten werden.
Wer hat denn das ganze zwanzigste Jahrhundert hindurch überdimensionierte Heizkessel und Heizkörper propagiert, die jetzt als Energieverschwender gebrandmarkt werden? Es sind die gleichen Verführer! Ursprünglich wurde sogar Gußeisen verwandt! Wenn die Schwaben ‚Gußeisen‘ aussprechen, hört der Friese das, was seine Kühe auf der Wiese hinterlassen!
Warum ist das verantwortungslos? Ob er es wissentlich oder unwissentlich tut – die Wirkung und die volkswirtschaftlichen Folgen sind maßgebend. Es ist die Fortsetzung eines Lobbyismus, der von Ingenieuren und Physikern, die es besser wissen, seit über 100 Jahren gegeißelt wird. Diese Fachleute, die das Einsparen von Rohstoffen und Wertstoffen fordern, werden immer noch in die Ecke der Dummheit und Arroganz gestellt, damit Stahl und Kohle im Geist des 19. Jahrhunderts produziert und Energie verpulvert wird.
Kohle wird gebraucht, um Strom zu erzeugen und Stahl zu kochen, sie wider besseres Wissen zum Heizen zu verschwenden, grenzt an eine strafbare Handlung, während gleichzeitig ideologisch verblendete Umweltfreaks davon träumen, aus Wind und Sonne Strom zu erzeugen, was genauso absurd ist – außer in wenigen Fällen zur dezentralen Nutzung. Die Einspeisung ins Netz ist hanebüchener Unsinn und nur machbar, solange sie subventioniert ist!
Nur eine dezentrale Wärmeerzeugung mittels Wärmepumpen aus der Umweltwärme, nämlich der Strahlungsenergie der Sonne und Wärme im Erdreich, hat Zukunft. Fernwärme im Umfeld von Kraftwerken und Industrieanlagen ist ein sinnvoll genutztes Abfallprodukt, aber kein primäres Ziel.
Wer steht auf und verbietet solchen Propagandisten den Mund, die sich auf Kosten des gesamten Volkes bereichern?
Hans Kolpak
Senioren bloggen frei Haus
Ich denke, „Abwrackprämie“ ist eine klarere Aussage als „KFW Kreditoption 987QW65“ und man kann bestimmt auch noch eine Menge bei den Formularen „einsparen“.
Denn das größte Problem ist laut einem Bekannten aus der Renovierungs- und Sanierungsbranche, dass es ewig dauert, bis man durch das Antragsverfahren durch ist und Geld bekommt um loslegen zu können.
Ich glaube inzwischen, das ist Absicht. Wenn es so einfach wäre, einen KFW Kredit zu bekommen, wie eine Auto-Abwrackprämie, dann sähe die Sache anders aus. Aber so… und das schont natürlich auch das Staatssäckel. Ist aber Quatsch, wenn politisch gewollt ist, dass das Geld umgesetzt wird.
Wasch mich, aber mach mich nicht nass…