Energiebranche sucht Ingenieure und Studienabgänger
Während die Bundesagentur für Arbeit stark steigende Arbeitslosenzahlen für 2009 prognostiziert, finden Hochschulabsolventen in der Energiebranche geradezu paradiesische Job-Perspektiven. Wie das Magazin Handelsblatt Junge Karriere in seiner am 19. Dezember erscheinenden Januar-Ausgabe berichtet, wollen vor allem die großen Stromkonzerne, Stadtwerke und Spezialisten für Windkraft- und Solaranlagen Nachwuchskräfte einstellen.
„Die Unternehmen suchen händeringend nach Mitarbeitern“, sagt Klaus Hansen, Energie-Experte der Personalberatung Ray & Berndtson in Handelsblatt Junge Karriere. „Besonders gute Karten haben Ingenieure. Sie können sich ihren Arbeitgeber praktisch aussuchen und schon nach kurzer Zeit Führungsaufgaben übernehmen.“ Gefragt sind vor allem Energietechnik-Ingenieure für Positionen als Technischer Leiter oder Projektmanager. Ebenso begehrt sind Mitarbeiter, die in der Konstruktion, Produktion oder der Forschung und Entwicklung arbeiten können, berichtet das Magazin weiter.
Der Sektor befindet sich im Umbruch: Große Energieversorger wollen einerseits neue Geschäftsfelder erobern, müssen sich parallel einem zunehmenden Wettbewerb stellen und arbeiten obendrein daran, ihre bestehenden Kraftwerke effizienter und klimafreundlicher zu machen. Zum anderen gelten deutsche Anlagenbauer mit Expertise in Sachen Erneuerbare Energien weltweit als technologisch führend und wollen ihre Position am Weltmarkt für Wind-, Solar- und Biomasseanlagen weiter ausbauen. Zudem suchen auch die zahlreichen Stadtwerke Deutschlands talentierten Nachwuchs, der die Infrastruktur in den Kommunen auf dem neuesten Stand hält.
Großer Vorteil von Energiekonzernen, Stadtwerken und Anbietern regenerativer Energien: Die weltweite Rezession wird sie deutlich weniger treffen als Unternehmen anderer Branchen: „Im Moment sieht es so aus, dass das Wachstum trotz Konjunkturkrise anhält“, sagt Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energien. Das gilt auch für das Wachstum der Mitarbeiterzahlen. Im Moment beschäftigen die deutschen Unternehmen der grünen Energiesparte mehr als 250.000 Menschen. Bis zum Jahr 2020 wird sich diese Zahl verdoppeln, bis 2030 geht der Verband sogar von 710.000 Arbeitsplätzen aus. Die meisten Arbeitsplätze in der Branche bieten derzeit Windkraftunternehmen. Sie beschäftigen laut einer Erhebung des Bundesverbands Erneuerbare Energien mehr als 84.000 Menschen in Deutschland. Danach folgen Photovoltaik-Firmen mit knapp 39.000 und Biomasseunternehmen mit über 31.000 Mitarbeitern.