Privathaus in Erkrath spart sechs Tonnen CO2 im Jahr
In dem Privathaus von Ralf Kleyer war eine Modernisierung fällig. Das Ehepaar Kleyer hatte die Doppelhaushälfte in Erkrath mit einer rund 30 Jahre alten Heizungsanlage übernommen. „Wenn ich schon ran muss, dann mach ich das jetzt gründlich“, sagte sich der Kaufmann und Unternehmer Kleyer und ließ im vergangenen Sommer nicht nur einen modernen Niedrigtemperaturkessel mit Ölbrennwerttechnik einbauen, sondern kombinierte diesen mit Solarthermie und ergänzte zudem eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes. Eine Wärmedämmung hatte das Dach auch erhalten. Kleyer sieht die umfassenden Arbeiten an seinem Haus als eine Investition in die Zukunft. „Das macht mich unabhängiger von den steigenden Energiepreisen. So kommt mir gerade auch im Alter eine Entlastung bei den Betriebskosten zugute“, sagt der 47-Jährige. Der Umweltschutz ist dabei ebenfalls ein ganz wichtiger Aspekt. Für rund sechs Tonnen CO2-Ersparnis pro Jahr sorgt die neue Technik an dem Erkrather Wohnhaus, und darauf ist Kleyer stolz. Die EnergieAgentur.NRW wählte die Modernisierung in Erkrath wegen der wirkungsvollen Kombination von Solar- und Ölbrennwerttechnik als Projekt des Monats April aus.
In das Privathaus in Erkrath hat die Wuppertaler Firma Didillon & Greif einen neuen Heizkessel mit 19 kW Leistung eingepasst. Allein durch die moderne Niedrigtemperatur- und Ölbrennwerttechnik spart die neue Anlage bereits viel Energie. Rund 33 Prozent weniger Brennstoffverbrauch ist zu erwarten. Daraus ergibt sich eine CO2-Ersparnis von 3,3 Tonnen im Jahr. In Kombination mit der thermischen Solaranlage, die sowohl die Warmwasser-Bereitung also auch die Heizung unterstützt, wird die Sache noch lohnender. Über die Anlage kann rund 63 Prozent des benötigten Warmwassers bezogen werden. Für Wasser und Heizung zusammen beträgt der Deckungsanteil rund 25 Prozent. Das bedeutet eine Einsparung von rund 420 Litern Heizöl im Jahr und eine CO2-Reduzierung von mehr als einer Tonne.
Zusätzlich zu der Heizungsanlage hat Kleyer eine Photovoltaik-Anlage mit 20 Modulen auf dem Schrägdach des Hauses anbringen lassen. Der Ertrag wird in das Stromnetz eingespeist. Kleyer hat einen Vertrag mit den Erkrather Stadtwerken über eine Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen. „Ich bin jetzt ein kleiner Stromkonzern“, sagt er schmunzelnd. Die Anlage erbringt voraussichtlich einen Ertrag von rund 2288 kW im Jahr, das ergibt nach derzeitigen Preisen eine jährliche Einspeisevergütung von 1126 Euro. Der Umwelt erspart das rund 1,4 Tonnen CO2-Ausstoß.
Die Investitionskosten für die umweltfreundliche Modernisierung inklusive der Wärmedämmung des Daches betrugen insgesamt 65.000 Euro. Gefördert wird das Projekt von der KfW mit zinsgünstigen Krediten und einem Zuschuss von 1600 Euro. 600 Euro gab es zudem von den Erkrather Stadtwerken. Nach der Amortisation der Anlagen gefragt, zuckt Kleyer gelassen mit den Schultern. „Die hatte ich gar nicht im Blick dabei, aber natürlich habe ich die Kosten auch irgendwann wieder drin“, sagt er. Die Ausgaben für die Heizungsanlage mit der Solarthermie werden sich etwa nach 20 Jahren rentieren. Berücksichtigt man aber, dass Kleyer ohnehin eine neue Heizung brauchte und rechnet daher die Kosten für eine herkömmliche Anlage ab, dann ergibt sich eine Amortisationszeit von lediglich 10 Jahren. Werden bei der Photovoltaik-Anlage auch Steuervorteile und Abschreibungsmöglichkeiten einbezogen, ergibt sich eine Amortisationszeit von etwa 12 Jahren. Doch das ist für Kleyer Nebensache. Dem Erkrather ging es vor allem darum, sein Haus mit ressourcenschonender Technik fit für die Zukunft zu machen.