Kommentar zu Solanova
Der vorige Beitrag gibt eine Pressemitteilung der Uni Kassel wieder. Teile des Textes erwecken den Eindruck, als gäbe es bisher keine oder kaum Sanierungen in Deutschland. Stimmt das, und müssen wir auf ein neues Konzept warten?
Die Projekte der Reihe „Niedrigenergiehaus im Bestand“ zeigen, was bei geeigneter Förderung möglich ist. Darunter sind auch einige Projekte mit einer Reduzierung des Heizenergieverbrauchs um 70-90%. Die Technik und das Know-How sind also längst vorhanden. Dazu braucht es keine Forschungsprojekte, die von der EU mit viel Geld gefördert werden.
Damit werden, genauso wie bei „NEH im Bestand“, nur wenige Häuser saniert, die große Masse an Hausbesitzern wird aber nicht erreicht. Viele davon sanieren nur aufgrund der hervorragenden Förderbedingungen. Um Ziele des Klimaschutzes umzusetzen, muss die große Masse an Hausbesitzern erreicht werden, Investitionshemnisse müssen aufgespürt und beseitigt werden, Anreize zur Investion in Sanierungsmaßnahmen müssen geschaffen werden.
Erst ein Projekt, das es sich zum Ziel setzt den durchschnittlichen Energieverbrauch in Wohnungen unter 20 Liter Heizöl pro m² zu senken, statt einzelne Leuchttürme zu schaffen, hilft dem Klimaschutz. Alles andere ist Augenwischerei. Und 20 Liter hört sich viel an, aber als Durchschnitt ist es ein realistisches Anfangsziel statt einer Träumerei.
Spannend und voller Ereignisse wird die Entwicklung bei Sanierungen von Wohngebäude aber auf jeden Fall werden.