Konstanzer Feierabendheim als Vorreiter für energiesparende Gebäudesanierung
Das Feierabendheim Luisenstraße in Konstanz zeigt, wie auch Bestandsgebäude in attraktive Niedrigenergiehäuser verwandelt werden können. Das 1963 errichtete Haus mit insgesamt 32 Wohnungen sowie durch den Miteigentümer Spitalstiftung Konstanz genutzten Gewerberäumen wird nach Abschluss der Modernisierung 84 Prozent weniger Primärenergie als vorher benötigen. Für diesen Erfolg erhielt der Eigentümer der Wohnungen, der Spar- und Bauverein Konstanz e.G., heute von der Deutschen-Energie Agentur GmbH (dena) einen Energieausweis, der den vorbildlichen energetischen Zustand dokumentiert.
Die Übergabe des Energieausweises fand am Rande einer Fachveranstaltung der dena, der Energieagentur Regio Freiburg GmbH und der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA) statt. Über 150 Bauexperten aus der Region nahmen teil und informierten sich über das Pilotprojekt, Energieeffizienz beim Sanieren und den Gebäudeenergieausweis, der ab 1. Januar 2008 bundesweit eingeführt wird.
„Energetisch sanieren zahlt sich mehrfach aus“, betonte Christian Stolte von der dena. „Durch den geringeren Energiebedarf sinken die Nebenkosten. Gleichzeitig steigt der Wohnkomfort und die Immobilie gewinnt an Marktwert.“ Die Nachfrage nach Wohnraum mit einer guten Energiebilanz nehme zu und werde weiter steigen, wenn Eigentümer, Mieter und Käufer demnächst anhand des Energieausweises ein Haus oder eine Wohnung genau einschätzen könnten.
Für das sanierte Gebäude verzeichnet der Energieausweis einen Primärenergiebedarf von unter 35 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Damit liegt es ideal im grünen Bereich der Energieeffizienzskala. Bei der Sanierung wurden die Fassade, der Keller und das Dach neu gedämmt, Wärmeschutzfenster eingebaut und eine Lüftung installiert, die die Wärme der Abluft nutzt. Die Energie für Heizung und Warmwasser kommt über Fernwärme aus einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage mit Erdgas als Energieträger.
Das Pilotprojekt ist Teil des dena-Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus im Bestand“, in dem seit 2004 bundesweit rund 150 Wohngebäude mit Unterstützung der Bundesregierung auf einen besonders energieeffizienten Stand gebracht wurden. Allein in Baden-Württemberg gibt es bisher 23 derartige Pilotprojekte. Die Projektträger erhalten zinsgünstige Darlehen und Fördermittel von der KfW Bankengruppe. In einer Reihe von Fachveranstaltungen stellt die dena gemeinsam mit regionalen Partnern die Pilotprojekte vor und informiert über den Gebäudeenergieausweis.
Interessierte Bauherren können ihre geplanten Sanierungsprojekte aktuell für die nächste Runde im dena-Modellvorhaben anmelden. Eigentümer, die sich bereits jetzt für einen Gebäudeenergieausweis interessieren, können auf den in der Praxis erprobten dena-Energieausweis zurückgreifen.
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