Wertvolle Energie nicht im Keller verheizen
Wer sich im Erdgeschoss seines Eigenheims über kalte Füße ärgert, sollte einen Blick auf die Kellerdecke werfen. Ist sie ungedämmt, entweicht die Wärme aus den darüber liegenden, beheizten Wohnräumen über den fehlenden Wärmeschutz des Bodens. In etlichen Kellerräumen geht außerdem viel Energie über unzureichend gedämmte Heizungsrohre, Warmwasserleitungen und Armaturen an Wänden und Decken verloren. Das Resultat ist eine hohe Heizkostenrechnung. Was vielen Hausbesitzern gar nicht bewusst ist: Schon die 2002 in Kraft getretene Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt für Gebäude mit mehr als zwei Wohnungen vor, Heizungs-, Warmwasserleitungen und Armaturen in nicht beheizten Räumen zu dämmen. Bei kleineren Häusern greifen die Regelungen bei einem Eigentümerwechsel.
Experten gehen davon aus, dass der jährliche Verlust allein durch ungedämmte Rohre und Leitungen in einem 30 Jahre alten Reihenhaus rund 2.300 Kilowattstunden beträgt. Das entspricht dem Jahresenergieverbrauch von zehn Tiefkühlschränken beziehungsweise Heizöl für 140 Euro. „Durch geeignete Dämmmaßnahmen lassen sich fast 80 Prozent dieser Energieverluste mühelos einsparen“, weiß Rolf-Peter Weule, Energie-Fachberater aus Calw. „Vorkonfigurierte Dämmschalen aus Mineralwolle eignen sich beispielsweise zur Dämmung von Warmwasserrohren und -leitungen. Bei Heizungsrohren müssen die Temperaturen, die im Heizsystem auftreten, beachtet werden, denn danach richten sich die Anforderungen an das Dämmmaterial.“ Hausbesitzer sollten beispielsweise bei Temperaturen von 85 Grad in den Rohrleitungen Dämmstoffe vermeiden, die Kunststoff enthalten. Ebenso wichtig ist, dass das Material die Standards der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllt. Generell sind hochbeständige Dämmmaterialien wie zum Beispiel Mineralwolle am besten geeignet.
Dämmung der Kellerdecke schützt vor kalten Füßen
Kellerräume werden oft nicht geheizt, weil sie nicht für den ständigen Aufenthalt vorgesehen sind. Doch was eigentlich Energie sparen soll, treibt die Heizkosten zusätzlich in die Höhe, weil die Wärme von oben in die ungeheizten Kellerräume abgezogen wird. Die Folge sind kalte Böden im Erdgeschoss und damit schlechter Wohnkomfort. Gedämmte Kellerdecken verhindern Fußkälte, führen zu Energieeinsparung, schützen die Bausubstanz und erzielen damit auch eine Wertsteigerung des Wohnobjekts. „Eine Dämmung der Kellerdecke zählt zu den rentabelsten Wärmeschutz-Maßnahmen überhaupt“, bestätigt Weule. „Außerdem macht die einfache Montage der Dämmplatten den Selbst-Einbau problemlos möglich. Um die Empfehlungen der EnEV zu erfüllen, sollten Kellerdecken mindestens acht Zentimeter dick gedämmt werden.“ Hausbesitzer, die sich zum Thema Dämmung informieren wollen, können sich an ihren „Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel“ vor Ort wenden. Er berät zu geeigneten Dämmmaterialien und gibt Verarbeitungstipps. Informationen vorab erhalten Wohneigentümer auf dem Ratgeberportal www.energie-fachberater.de.