Aachener Baudenkmal als Vorreiter für energiesparende Gebäudesanierung
Ein denkmalgeschütztes Gut aus dem 18. Jahrhundert in Aachen-Laurensberg zeigt, wie auch ältere Gebäude in attraktive Niedrigenergiehäuser verwandelt werden können. Der vierflügelige Gutshof Alt Schurzelt wurde in 14 Einfamilienhäuser umfunktioniert und wird nach Abschluss der Modernisierung ca. 70 Prozent weniger Primärenergie benötigen als vorher. Für diesen Erfolg erhielt Claudia Salniga, stellvertretend für alle 14 Eigentümer, heute von der Deutschen-Energie Agentur GmbH (dena) einen Energieausweis, der den vorbildlichen energetischen Zustand dokumentiert.
Die Übergabe des Energieausweises fand am Rande einer Fachveranstaltung der dena, der EnergieAgentur.NRW und der Infostelle altbau plus der Stadt Aachen statt. Über 150 Bauexperten nahmen teil und informierten sich über das Pilotprojekt, Energieeffizienz beim Sanieren und den Gebäudeenergieausweis, der ab 1. Januar 2008 bundesweit eingeführt wird.
„Energetisch sanieren zahlt sich mehrfach aus“, betonte Christian Stolte von der dena. „Durch den geringeren Energiebedarf sinken die Nebenkosten. Gleichzeitig steigt der Wohnkomfort und die Immobilie gewinnt an Marktwert.“ Die Nachfrage nach Wohnraum mit einer guten Energiebilanz nehme zu und werde weiter steigen, wenn Eigentümer, Mieter und Käufer demnächst anhand des Energieausweises ein Haus oder eine Wohnung genau einschätzen könnten.
Für das sanierte Gebäude verzeichnet der Energieausweis einen Primärenergiebedarf von unter 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Damit liegt es ideal im grünen Bereich der Energieeffizienzskala. Bei der Sanierung wurden die Fassade, die Bodenplatte und das Dach neu gedämmt, Wärmeschutzfenster eingebaut und eine Lüftung installiert, die die Wärme der Abluft nutzt. Die Energie für Heizung und Warmwasser liefert für einen Teil des Projektes, auch für das hier Beschriebene, eine Biomasse- Nahwärmeanlage, die von einem Aachener Partner der Aktion Holzpellets geplant und installiert wurde.
Ähnliche Pilotprojekte werden seit 2004 bundesweit im Rahmen des dena-Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus im Bestand“ mit Unterstützung der Bundesregierung auf einen besonders energieeffizienten Stand gebracht. Allein in Nordrheinwestfalen gibt es bisher 13 derartige Pilotprojekte. Die Projektteilnehmer erhalten zinsgünstige Darlehen und Fördermittel von der KfW Bankengruppe. In einer Reihe von Fachveranstaltungen stellt die dena gemeinsam mit regionalen Partnern die Pilotprojekte vor und informiert über den Gebäudeenergieausweis.
Interessierte Bauherren können ihre geplanten Sanierungsprojekte aktuell für die nächste Runde im dena-Modellvorhaben anmelden. Eigentümer, die sich bereits jetzt für einen Gebäudeenergieausweis interessieren, können auf den in der Praxis erprobten dena-Energieausweis zurückgreifen.
Mehr unter: www.zukunft-haus.info, Quelle: dena