Die 10 spannendsten Startups beim TBB 2021
Mehr als 100 Startups aus ganz Europa kommen jedes Jahr zum Technology Business Booster (TBB) von EIT InnoEnergy. Sie arbeiten alle im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung und haben die Anforderungen des Innovationsförderers erfüllt. Auf dem TBB haben die Startups die Möglichkeit, sie sich mit ihren Innovationen potentiellen Investoren und Partnern vorzustellen. Zusätzlich bietet die Veranstaltung auch Besucherinnen und Besuchern einen guten Überblick über Trends und neue Entwicklungen.
In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal den TBB besucht und zeige in diesem Beitrag meine persönliche Auswahl der zehn spannendsten Startups.
Inhalt
Der InnoEnergy Business Booster TBB
Der Business Booster ist das jährliche internationale Event des EIT InnoEnergy, das an zwei Tagen mehr als 150 nachhaltige Energietechnologien unter einem Dach präsentiert. Jedes Jahr ist eine andere europäische Hauptstadt Gastgeber des Events. In diesem Jahr trafen sich die Startups, Investoren, Vertreter von Unternehmen, Politik und Regulierungsbehörden in Berlin.
Auch wenn es pandemiebedingt vermutlich weniger als die üblichen 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren, war es für mich immer noch die größte Veranstaltung dieser Art. Rund 150 Startups stellten ihre Innovationen in einer Messehalle aus – mit viel Raum für Gespräche. In zwei kleineren Räumen konnten sie sich dem Fachpublikum in kurzen Vorträgen vorstellen. In einer weiteren Halle stand die riesige Bühne für das Plenum mit Keynotes und Diskussionen.
Meine Auswahl der spannendsten Startups des TBB 2021
Als Beobachter bekomme ich bei solche Veranstaltungen einen guten Einblick in die Startup-Szene. Besonders interessant sind die internationalen Veranstaltungen mit ihrem Überblick über Entwicklungen in anderen Ländern. Einige der Startups hatten die Möglichkeit, sich in kurzen Pitches der Fachwelt vorzustellen.
Aus der Liste der ausstellenden Startups habe ich zehn Startups ausgewählt, die ich mit einer Kurzbeschreibung vorstellen möchte. Die Reihenfolge ist zufällig gewählt und keine Wertung.
easy solar
Das polnische Startup easySolar hat eine Whitelabel Software-Lösung entwickelt, die es Handwerkern ermöglicht, die Abwicklung des Verkaufs der Photovoltaikanlagen in einer digitalen Lösung anzubieten. Dazu gehören die Planung der Anlage mit einer Abbildung der Solarmodule auf dem Haus per Augmented Reality, sowie eine Projekt-, Vertriebs- und Kundenverwaltung. Damit können praktisch alle Solarteure ihre Dienstleistungen per mobile Webanwendungen anbieten.
ezzing solar
EzzingSolar aus Spanien bietet eine Whitelabel-Software für Solarteure und Energieunternehmen, mit der sie den gesamten Verkaufsprozess von privaten und gewerblichen Photovoltaikanlagen digital abbilden können. Zum Tool gehört die gesamte Wertschöpfungskette vom ersten Kontakt, über das Angebot bis hin zum Monitoring der Photovoltaikanlage.
Nexwafe
Die NexWafe GmbH aus Freiburg, mit Wurzeln am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, hat ein Produktionsverfahren für hochwertige monokristalline Wafer entwickelt, die zu deutlich geringeren Kosten als bisher üblich hergestellt werden können. Der EpiWafer kann herkömmliche einkristalline Siliziumwafer ersetzen und hat eine deutlich geringere Dicke. Sie planen bis 2024 den Start einer Großserienfertigung von ultra dünnen Wafern.
ROSI Solar
Innovative Lösungen für das Recycling und die Wiederverwertung von Rohstoffen in der Photovoltaikindustrie ist das Ziel von RoSi aus Frankreich. Mit ihrer Technologie ist es möglich, hochreines Silizium sowie andere Metalle aus Produktionsabfällen und der Entsorgung zurückzugewinnen. Damit können nicht nur Aluminiumrahmen, Glas, Kunststoff und Kupfer aus den PV-Modulen recycelt/wiederverwertet werden, sondern auch das verarbeitete Silizium und Silber.
SunRoof
SunRoof aus Schweden bietet eine Dacheindeckung von Häusern mit integrierten Solarmodulen. Ihre Glas-Module sind für Einfamilienhäuser und gewerbliche Installationen einsetzbar und zeichnen sich durch einen geringen CO2-Fußabdruck aus. Für die Montage arbeiten sie mit lokalen Installationsbetrieben zusammen.
Hepta Airborne
Die automatisierte Inspektion und Analyse von Stromleitungen mit Hilfe künstlicher Intelligenz ist das Ziel von Hepta Airborne (Estland). Ihre KI-gesteuerte Plattform erkennt Mängel an Stromleitungen anhand von Fotos, die Drohnen und Satelliten zuvor aufgenommen haben. Damit kann die mühsame und fehleranfällige Inspektion zu Fuß ersetzt werden. Anhand der automatisierten Fehlerberichte erhalten Netzbetreiber deutlich schneller Informationen über den Zustand ihrer Leitungen.
Stemy Energy
Das spanische Startup Stemy Energy hat das Ziel, die Energierechnung von Endverbrauchern zu senken, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern und ein nachhaltigeres Energiesystem zu fördern. Dazu setzen sie eine selbstlernende Software ein, die den Energiebedarf am Markt flexibel steuern und das Energiesystem in Echtzeit optimieren kann.
DC Brain
Mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz kann DC Brain aus Frankreich Energieflüsse in Netzen und Leitungen prognostizieren, optimieren und in Echtzeit verlässliche Empfehlungen für den Betrieb geben. So können sie beispielsweise in Gasnetzen den Verbrauch vorhersagen, um die Zuteilung an einzelne Netznutzer zu verbessern.
Bamboo Energy
Bamboo Energy aus Spanien bietet eine Plattform, um die Kapazitäten von flexiblen Verbrauchern und Erzeugern zu verwalten, handeln und optimieren. Einzelne Kunden können auf dieser Plattform flexible Anwendungen handeln und verwalten. Damit wird es einfacher, den Stromverbrauch an die schwankende Erzeugung mit erneuerbaren Energien anzupassen.
Bee Planet Factory
Noch ein Startup aus Spanien zum Abschluss: Bee Planet Factory baut Energiespeichersysteme mit gebrauchten Batterien aus Elektroautos. Diese Speicher konfigurieren sie für die unterschiedlichsten Anwendungen in Haushalten, Industrie, Energieversorgern oder auch Fahrzeugen.
Fazit: Trends bei europäischen Energie Startups
Der InnoEnergy Business Booster hat mir einen interessanten Überblick über die europäische Startup Landschaft im Energiesektor geboten. Bei mehr als 100 Startups konnte ich mich leider nur mit einem Teil beschäftigen. Immerhin habe ich einen Blick in andere Länder werfen und Entwicklungen in Europa kennenlernen können. Interessant ist, dass vor allem Spanien und Frankreich stark vertreten waren. Bisher habe ich nur wenige der Startups aus diesen Ländern kennengelernt.
Meine persönliche Auswahl stellt nur einen kleinen Ausschnitt der gesamten Aussteller dar. Die vollständige Liste der Aussteller ist auf der Seite des Business Booster von InnoEnergy zu finden.
Weitere Links zum TBB 2021
- 7 Botschaften, um dem Ziel der Klimaneutralität näher zu kommen, technewable.com
Ich war letztes Jahr auf einer solchen Veranstaltung, da gab es einige interessante Ideen. Millers Präsentation hat mir sehr gut gefallen. Dank an den Autor für die sinnvolle Zusammenfassung