Deutscher Kältepreis sucht energieeffiziente Innovationen
Momentan ist es draußen recht kalt, wir hatten in Berlin letzte Nacht weniger als 10 Grad minus. Zum Glück ist es aber nur für kurze Zeit so kalt. In vielen Industrie-Unternehmen wird aber das ganze Jahr über Kälte benötigt und dazu ist ein hoher Energieaufwand notwendig. Unternehmen und Personen aus der Kälte- und Klimatechnik, die energieeffizienzte Technologien anbieten, sind nun dazu aufgerufen sich für den Deutschen Kältepreis 2016 zu bewerben.
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Endspurt für deutschen Kältepreis 2016
Bis zum 31.01.2016 läuft noch der Bewerbungszeitraum des vom Bundesumweltministerium ausgelobten Wettbewerbs. Die Gewinner erhalten Preisgelder von insgesamt 52.500 Euro.
Umweltministerin Barbara Hendricks übergibt die Preise am 11. April im Rahmen der Berliner Energietage.
„In der Kältetechnik verzeichnen wir immer noch sehr hohe Emissionen. Klimafreundliche Innovationen in diesem Bereich sind wichtig und müssen entsprechend honoriert und gefördert werden. Ich freue mich auf die Preisverleihung und auf interessante Gespräche mit den Vorreitern der Branche“, so Hendricks.
Deutscher Kältepreis setzt Impulse für Klimaschutz
Mehr als 120 Millionen Kälte- und Klimaanlagen verursachen knapp 60 Millionen Tonnen CO2-äquivalente Emissionen pro Jahr in Deutschland – und belasten das Klima erheblich. Der Deutsche Kältepreis ändert das und fördert im Jahr 2016 erneut emissionsarme und zukunftsweisende Entwicklungen.
Interessierte Unternehmen und Personen können sich in drei Kategorien bewerben:
- „Kälte- oder klimatechnische Innovation“
- „Maßnahmen zur Emissionsminderung durch Teilsanierung von Kälte- oder Klimaanlagen“
- „Installation energieeffizienter und -suffizienter Kälte- und Klimaanlagen durch kleine Unternehmen“.
Pro Kategorie gibt es jeweils Preisgelder in Höhe von 10.000, 5.000 und 2.500 Euro zu gewinnen – die wiederum in die Weiterentwicklung und Verbreitung der prämierten Klimaschutzprojekte investiert werden.
Weitere Informationen zu den Kategorien, das Bewerbungsformular und die Teilnahmebedingungen sind unter www.klimaschutz.de/kaeltepreis zu finden. Der Deutsche Kältepreis ist ein Wettbewerb des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und wird im Rahmen
der Nationalen Klimaschutzinitiative vergeben. Die Wettbewerbsorganisation übernimmt die gemeinnützige co2online GmbH gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Kälte.
Wird der Energiebedarf der Kälteversorgung unterschätzt?
Über die Kälteversorgung wird kaum gesprochen und diskutiert, doch der Energieverbrauch für Kälte- und Klimaanlagen sollte nicht unterschätzt werden.
- Im Lebensmittel-Einzelhandel wird rund die Hälfte des Energieverbrauchs für die Kühlung benötigt
- In Deutschland wurden 2006 ca. 66 Mrd. kWh Strom und 11 Mrd. kWh nicht elektrischer Energie für die technische Kälteerzeugung verwendet (14% des deutschen Strombedarfs und 5,8% des Primärenergieverbrauchs)
- Energiebedarf zur Klimatisierung und Kühlung wächst weltweit an, während Heizenergiebedarf sinkt
Diese drei Beispiele verdeutlichen welche Bedeutung Kälte- und Klimatechnik für den Energieverbrauch haben. Wenn wir nicht aufpassen, wächst hier ein neues Problem für das Klima heran. Dabei ist das technische Einsparpotential noch sehr hoch.
Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse und Gewinner des Deutschen Kältepreis 2016.
Ich finde, dass man am Anstieg des Energiebedarfes für die Kälteerzeugung sehr gut sehen kann, dass die EnEV gut funktioniert. In ein paar Jahren (oder Jahrzehnten) wird für die Klimatisierung von Gebäuden nicht mehr die Heizung verwendet, sondern es wird ausschließlich gekühlt werden.
Da Kühlung zum großen Teil über Strom realisiert wird (Absorber, etc. mal außen vor) werden somit in Zukunft für viele Häuser die Anschlüsse an Gas, Fernwärme oder der Einsatz von Öl wegfallen.
Wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien auch weiter voran schreitet, dann sind das meiner Meinung nach gute Aussichten für die Zukunft.
Die Klimatisierung von Wohnhäusern betrifft nur einen Teil der Kälteerzeugung, hier handelt es sich um den wachsenden Bedarf an Klimaanlagen. Ob dieser auf die EnEV zurück zu führen ist würde ich aber eher bezweifeln.
In Industrie und Handel ist der Kältebedarf deutlich größer, den kann man aber nicht einschätzen, wenn man im Beruf nicht damit zu tun hat. Aber im Handel sieht man bei den Kühltheken ein Umdenken durch geschlossene Schränke als Beispiel. Diese werden in immer mehr Geschäften eingebaut.