Batteriespeicher in Haushalten reduzieren Kosten von Netzausbau
Wer sich mit dem Thema Batteriespeicher beschäftigt, hat es vielleicht schon geahnt. Jetzt bestätigt eine Studie, dass der Einsatz von Batteriespeicher in Haushalten die Kosten für den Netzausbau auf der Verteilnetzebene deutlich reduzieren kann. Für Bayern und Baden-Württemberg hat die Kurzstudie der Prognos AG eine Reduzierung der Kosten um über 100 Millionen Euro pro Jahr ermittelt.
Durch die intelligenten Batteriespeichersysteme können Einspeisespitzen um die Mittagszeit vermiedenn werden. Solarenergie kann mit Hilfe der Speicher netzoptimiert eingespeist werden. Durch die so verringerte Einspeiseleistung zu Spitzenzeiten sinkt der Bedarf für den sonst notwendigen Netzausbau signifikant, insbesondere auf der Niederspannungsebene.
Auftraggeber der Studie war die Sonnen GmbH, ein führender Hersteller von Batteriespeichersystemen.
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Intelligente Batteriespeicher senken Kosten der Energiewende
„Mit Hilfe unserer intelligenten PV-Speicher können Hausbesitzer nicht nur ihren Eigenverbrauch von Solarstrom maximieren, sondern auch mit dem vorausschauenden Ladeverhalten einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Kosten der Energiewende leisten.“ sagt Philipp Schröder, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing der Sonnen GmbH.
Durch das intelligente und vorausschauende Ladeverhalten werden Batteriespeicher nicht schon in den Morgenstunden mit überschüssigen Solarstrom komplett geladen sondern können gezielt Kapazität für die Mittagsspitzen freihalten. Basis dafür ist ein automatischer Abgleich von Wetter- und Verbrauchsdaten.
Die Kurzstudie beruht auf konservativen Prognosen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für die installierte PV-Leistung bis 2032. Bei einem angenommenen Zubau von PV-Anlagen in Süddeutschland von 6,2 GW am Niederspannungsnetz können durch die Erweiterung um intelligente Speicher Netzkosten von 120 Euro pro Jahr und Anlage eingespart werden.
„Aufgrund unserer Kostenkalkulation muss der PV-Speicher in der Umverteilungsdebatte neu bewertet werden. Reduzieren Speicherbetreiber die PV-Einspeisung zur Mittagsspitze, entlasten sie das Gesamtsystem ohne dass auf erneuerbare Stromerzeugung verzichtet werden muss.“ erklärt Frank Peter, Projektleiter der Prognos AG.
Im direkten Vergleich mit Eigenversorgungsmodellen ohne Batteriespeicher wird deutlich, dass Batteriespeicher einen volkswirtschaftlichen Mehrwert bieten und einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Energieversorgung durch Erneuerbare Energien leisten. Aufgrund geringerer Netzausbaukosten sieht die Bilanz von Batteriespeichern gegenüber Versorgungsmodellen ohne solche Speicher aus Sicht des Gesamtsystems stets positiv aus.
Vernetzte Batteriespeicher versorgen sich untereinander mit Strom
Ein weiterer großer Schritt hin zur besseren Integration von erneuerbaren Energien ist die intelligente Vernetzung von Batteriespeichern mit Erzeugungsanlagen. In der kürzlich neu vorgestellten sonnenCommunity werden Erzeuger, Verbraucher und Speicherbetreiber zusammengeführt, so dass sie sich untereinander mit Strom versorgen können. Neben dem verringerten Netzausbau ist hierbei ein weiterer energiewirtschaftlicher Effekt, dass der Börsenstrompreis geglättet wird und selbst kleine Erzeugungsanlagen in die Direktvermarktung wechseln können.
und was ist mit größeren Speichern?
Nach den Heimspeichern sollten noch die Nutzen der großen Quartiersspeicher oder Speicher in der Verteilnetzebene untersucht werden. Das wäre auch ein spannendes Thema für den 2. StorageDay XXL in der kommenden Woche.
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