Interview-Serie zum Heizungsmarkt: Teil 3 mit Dr. Hermann Falk, BEE
In knapp zwei Wochen, am 10.03.2015 öffnet die größte Messe für Heizungstechnik, die ISH 2015 in Frankfurt am Main, ihre Tore. Dem Fachpublikum werden wieder spannende Innovationen präsentiert. Doch was kommt davon an auf dem Markt und werden die Austauschraten für alte Heizungen wieder steigen? Oder warten die Besitzer eher auf politische Entscheidungen? Kann auch die Heizungsbranche einen Beitrag leisten zur Energiewende?
3 Fragen an Experten zum Heizungsmarkt
Diesen Fragen gehe ich im Vorfeld der ISH nach. Dazu habe ich eine Reihe von Experten aus der Heizungs-Branche um ihre Aussagen gebeten und ihnen drei Fragen gestellt.
Im dritten Interview beantwortet Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) meine Fragen kurz und knapp. Damit geht es heute um den Stellenwert der erneuerbaren Energien auf dem Heizungsmarkt.
Weitere Interviews werden in den kommenden Tagen bis zur Messe folgen. Wer möchte kann mir selbst Antworten zu den unten stehenden Fragen zusenden.
Was ist die derzeit spannendste Technologie in der Heizungsbranche?
Warum kommt der Heizungsmarkt bei Sanierungen kaum voran und was müsste sich ändern?
Die Hausbesitzer sind verunsichert und der stark gefallene Ölpreis verstärkt diesen Effekt. Darüber hinaus fehlen die klaren politischen Signale für die Energiewende im Wärmemarkt. So ist die steuerliche Förderung für Heizungssanierungen immer noch nicht in trockenen Tüchern.
Welchen Beitrag kann die Heizungsbranche zur Energiewende leisten?
Die Produkte der erneuerbaren Heizungsbranche haben viele Vorteile: sie schützen das Klima für die nachfolgende Generation, sie machen unabhängig von Energieimporten aus unsicheren Ländern und sie schützen vor mittelfristig wieder steigenden Energiepreisen.
Hallo Andreas,
ich glaube neue Heizungen werden dann gekauft, wenn die alten nicht mehr gehen. Der Installateur sagt dann häufig „nimm Brennwert, ist billiger“. Genau in diesen Momenten wäre es gut, wenn alle Optionen auf den Tisch kommen und der Eigentümer seine entscheidung trifft.
Ich freue mich auf Dein Fazit.
Hi Andreas, es ist leider wahr, dass ich hier teilweise Zukunftsmusik bechrieben habe. Nur diese muss heute benannt werden, um morgen zu kommen.
Für mich stellt sich die Frage was ich unterstütze. Das meinte ich damit. Ich unterstütze jedoch nicht die dem Status-Quo geschuldeten Fehlentwicklungen die sowieso gerade passieren – sprich effiziente Gasheizungen. Die werden sowieso noch eingebaut, weil sich manche nichts besseres leisten wollen oder können.
Ich sehe es mehr wie eine Förderung, wenn ich etwas unterstütze, um die richtigen Impulse zu setzen.
Ich würde auch nicht Fracking unterstützen nur weil es gerade ein Trend in den Staaten ist, der mehr oder weniger nach Europa schwappen könnte.
Hi Kilian,
danke zunächst mal für den Diskussionsanstoß. Ich sehe leider keinerlei Ansätze um diese Zukunftsmusik zu erreichen, da passiert zu wenig. Jeder interessiert sich nur für die Fortentwicklung des eigenen Interessengebietes und verharrt dabei auf dem Stand wie noch vor Jahren – leider auch bei den erneuerbaren Energien. Zukunftsvisionen sind da so gut wie nicht zu finden.
Soll man da als Eigentümer lieber nichts tun und warten bis Heizungen mit erneuerbaren Energien realisierbar und bezahlbar sind? Bei der heutigen Sanierungsrate, auch bei Heizungen, könnte man meinen, genau das passiert, man wartet auf die ultimative Lösung, und wartet und wartet.Für mich ist das nicht die Lösung. Ich mag lieber kleine Schritte, als keine Schritte aus Angst vor dem großen Schritt oder vor dem großen Schritt zu warten.
Fracking ist eine Sackgasse. Wohingegen Gasheizungen auch einen Anteil von Wasserstoff aus Power-to-Gas vertragen würden. Brennstoffzellenheizungen können auf H2 umgerüstet werden, Wärmepumpen können mit regenerativem Strom betrieben werden.
Für mich ergibt sich aus der Interviewserie so langsam ein Bild der Branche und am Ende, kurz vor der Messe, werde ich ein Fazit ziehen. Da kommen die Ziele und Wege dahin mit rein. Übrigens ist die Serie Smart Country für mich eine Zusammenstellung der Ziele – die auch die gemeinsame Betrachtung von Strom- und Wärmeerzeugung in Abstimmung mit dem Verbrauch einbezieht. Das ist etwas, was leider viel zu wenig passiert.
Hallo Andreas, was ich hier vermisse ist eine Position zu gasbetriebenen Heizungen und auch der Bezug zur Energieeffizienz. Wer mit Gas effizient heizt und eine solche Heizung einbaut, der zementiert über die Lebensdauer der Heizung die Emission und Abhängigkeit. Anders wäre dies mit Biogas und Windgas. Auch wäre es anders, wenn es um power2heat und BHKW mit Stromführung ginge, mit denen das Lastmanagement ausgeglichen werden kann. Mit BHKWs kann auch die nötige Absicherung für Flauten gemacht werden. auch eine Absicherung für Flauten gemacht werden. Ich hoffe Herr Falk war nur kurz angebunden und ist da konzeptionell weiter.
Hallo Kilian,
wir beide wetteifern wohl um den schnellsten Kommentar 😉
Wir werden es nicht hinbekommenm, dass heute alle neue Heizungen nur noch mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das ist illusorisch. Können wir heute schon auf fossile Energien in der Heizung verzichten? Da bin ich skeptisch, vor allem wenn wir es nicht schaffen den Wärmebedarf deutlich runter zu bringen, was ja häufig nicht einmal gewünscht ist. Das ist also noch ein weiter Weg, daher habe ich lieber eine moderne und effiziente Gasheizung als eine alte Dreckschleuder. Bei Gas hätte man ja noch den Vorteil, das man umstellen könnte auf eine lokale Versorgung mit Bio- oder Windgas.
Von einer lokalen Abstimmung von Strom und Wärme in Erzeugung und Verbrauch sind wir leider ebenfalls noch weit weg, auch wenn dies wünschenswert wäre. Vielleicht sollte man bei der Energiewende nicht immer nur nach Berlin schauen, sondern in die besonders aktiven Energiekommunen. Ich würde gerne von solchen Beispielen berichten, wo dies versucht wird lokal umzusetzen.