Podcast Ausgabe 19 über neue Pläne für Berliner Stadtwerke in Bürgerhand
Das Thema der neuen Ausgabe des Podcasts hört sich sehr nach einem lokalen Thema an. Aber die Initiativen für die Übernahme des örtlichen Stromnetzes zum Ende der Konzessionsverträge gibt es in vielen deutschen Städten. Daher wird dieser Beitrag auch für viele andere interessant sein. Kommunalisierung ist ein bedeutender Teil der Energiewende. Viele Menschen wollen nicht mehr die Energieversorgung großen Unternehmen überlassen, sondern selbst
So ist auch die Initiative des Berliner Energietischs entstanden, ein parteiunabhängiges Bündnis aus zahlreichen lokalen Initiativen und Organisationen. Das Ziel ist die Gründung einer demokratischen, ökologischen und sozialen Energieversorgung in Berlin in Form eines Stadtwerkes und einer Netzgesellschaft als Anstalt öffentlichen Rechts. Die Netzgesellschaft soll die Berliner Stromnetze zum 01.01.2015 übernehmen. Die geplanten Stadtwerke sollen dazu beitragen, dass langfristig die Energieversorgung Berlins zu 100 Prozent auf der Grundlage dezentral erzeugter erneuerbarer Energien erfolgt. Neben ökologischen Kriterien enthält der Gesetzentwurf jedoch auch weitgehende soziale und demokratische Vorgaben.
Mit dem Pressesprecher des Berliner Energietischs, Stefan Taschner, habe ich mich über diese Ziele der Initiative unterhalten. Die Besonderheit in Berlin ist immerhin die Größe der Stadt und, wenig Raum für Windenergie, so dass das Umland in Brandenburg auch mit einbezogen werden muss. Der eigene Entwurf des Berliner Senats ist auch ein Thema, wobei der lange nicht so ambitioniert ist wie der Gesetzentwurf des Berliner Energietischs.
Die Ziele in den Plänen des Berliner Energietischs beruhen auf drei Säulen. Die Stromversorgung Berlins soll künftig auf Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien beruhen. Grundlage dafür ist ein hoher Einsatz für mehr Energieeffizienz und sparsamem Umgang mit Energie. Das ist gleichzeitig Teil der sozialen Komponente, dass sich jeder ökologisch erzeugten Strom aus der Region leisten kann. Aber dazu gehört auch, dass das in Berlin erwirtschaftete Geld auch in der Region bleibt. Der dritte Punkt ist die demokratische Kontrolle und Transparenz der neuen Unternehmen. Aktive Bürgerbeteiligung soll zudem für Akzeptanz und Identifikation mit den berlineigenen Stadtwerken und der Netzgesellschaft sorgen.
Wer von den Lesern und Hörern aus Berlin den Berliner Energietisch unterstützen möchte, kann mithelfen Unterschriften zu sammeln. Es müssen in vier Monaten mehr als 200.000 Unterschriften für das Volksbegehren gesammelt werden. Kommen diese Unterschriften zusammen, dann können die Berlinerinnen und Berliner parallel zur Bundestagswahl über den Gesetzentwurf des Bündnisses abstimmen.
Aber jetzt einfach mal reinhören in das interessante Gespräch mit Stefan Taschner vom Berliner Energietisch:
Energie im Gespräch mit Stefan Taschner vom Berliner Energietisch
Wie immer an dieser Stelle der Hinweis, den Podcast findet man auch im Verzeichnis von podcast.de und natürlich auch im Podcast-Verzeichnis von itunes. Eine Übersicht aller bisherigen Podcast gibt es hier. Kennt Ihr weitere Verzeichnisse, um den Podcast bekannt zu machen? Wenn er gefällt, dann gerne weiter empfehlen.
In 14 Tagen geht es weiter mit einer neuen interessanten Ausgabe. Ideen für neue Gesprächspartner habe ich schon. Wer Interesse zu einem Podcast oder Vorschläge für Gesprächspartner hat, kann sich gerne in einem Kommentar melden. Das Gleiche gilt auch für Fragen an meine künftigen Gesprächspartner.