Ein neuerlicher Fokus auf erneuerbare Energien in den USA
Übersetzung des Gastbeitrags von Jill Clayton, Solarcontact, über den Stand der Photovoltaik in den USA.
Mit fallenden Preisen für PV-Module, erhöhter Finanzierungsimpulse und neuen regulatorischen Anreizen, erhöht sich die Nachfrage nach PV-Projekten in den USA. Allein im vergangenen Jahr hat die US-Solarindustrie mehr Solarstrom Kapazität als je zuvor installiert, insgesamt schätzungsweise 3,2 GW Kapazität. Prognosen zeigen, dass 2013 ein weiteres Rekordjahr wird.
Markt verlangsamt sich und beschleunigt wieder
Während sich die Solarindustrie nach vorne bewegt, ist es wichtig zu beachten, dass der Markt nicht unbedingt einen gleichförmigen oder konsequenten Weg marschiert. Vielmehr verlangsamen und beschleunigen die Märkte auf einer Staat-für-Staat Basis, wobei einige Staaten das Staffelholz von anderen Staaten übernehmen deren Markt zu wanken beginnt. Zum Beispiel hat sich die Branche in Kalifornien, inoffiziell als „grünste Staat“ anerkannt, ein wenig verlangsamt, aber Staaten an der Ostküste, wie New Jersey, Pennsylvania und Massachusetts, haben das Tempo bei Investitionen in grüner Energie aufgenommen.
Insgesamt scheint es die USA bemühen sich zu erneuerbare Energien zu wechseln und tut dies auf nationaler und staatlicher Ebene. Zunächst ist die Einführung von Photovoltaik-Großkraftwerken und solarthermischen Kraftwerken („CSP“) auf dem Vormarsch und ein weiteres Wachstum in den nächsten zehn Jahren wird prognostiziert. Bundesstaatliche Anreize wie Steuergutschriften für Investitionen und Kredit-Programme helfen der großflächigen Kommerzialisierung der Sonnenenergie und fördern die Einrichtung von Solarkraftwerken.
Außerdem soll durch Druck von der Regierung auf konventionellen Formen der Elektrizität zugunsten erneuerbarer Energietechnologien zu verzichten, die Nachfrage nach Solar-Projekten weiter erhöht werden. Jetzt ist die perfekte Zeit für besonders CSP, da technologische Durchbrüche in der thermischen Speicherung, Wärmeübertragung, sowie -sammlung wie auch der aktuelle US politische und Solarmarkt erschwingliche und wirtschaftlich tragfähige Thermische Solarenergie anbietet.
Ebenfalls ein Beitrag zur Beschleunigung des Solarmarkts sind Renewable Portfolio Standards („RPS“). RPS verlangen von Stromanbieter einen bestimmten Anteil ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen. Einige Staaten schreiben ausdrücklich vor, dass ein bestimmter Bruchteil der RPS aus der Sonnenenergie kommen muss. Darüber erkennen viele Energieversorger und staatliche Regulierungsbehörde Provisionen, dass der Wert von Solarenergie die wahrgenommenen Barrieren überwiegt, die nicht so groß sind, wie befürchtet. So haben einige Staaten die Menge an Sonnenenergie erhöht durch ein net-metering, das heißt durch Verrechnung des eingespeisten Stroms mit dem Stromverbrauch vor Ort, während andere Staaten niedrigere Preise für Solarstrom vorschreiben und die Auflagen für Solaranlagen reduzieren.
Ein paar Staaten gehen voran
Staatliche Anreize werden auch in dem Bemühen eingesetzt, ihren Fokus auf Energieeffizienz und den Wunsch auf erneuerbare Energien umzusteigen, zu demonstrieren. Kalifornien, als ein Beispiel, hat vor kurzem einen wichtigen Meilenstein mit der Installation von über 1 GW Solarstrom Kapazität durch die California Solar Initiative erreicht. Die Initiative bietet finanzielle Anreize, wie Rabatte für einen Betrag pro Watt aus ihren Solaranlagen, die im Laufe der Zeit geringer werden, unter der Annahme das Solarstrom in der Region sich weiter verbreitet wird (also eine Art Einspeisevergütung). Darüber hinaus werden Kunden mit net-metering versorgt, so dass sie die Kosten für ihren Stromverbrauch mit der Energie, die sie erzeugen mit ihren Solarmodulen zum Beispiel, verrechnen können.
New York ist ein weiterer Staat die in diese Richtung geht, bei dem Gouverneur Andrew Cuomo mehrere bedeutende Solar Vorschläge für den Ausbau seiner NY-Sun Initiative gemacht hat. Die 10 Jahre, bis zu $ 150 Millionen pro Jahr Initiative kredenzt grundlegende Veränderungen für den New Yorker Solarmarkt, bei gleichzeitiger Erhöhung der Zugang zu Solarenergie, wodurch die Industrie wachsen kann und die Kosten für Solarenergie reduziert werden. Wie die Initiative in Kalifornien hofft die NY-Sun Initiative auf eine starke und nachhaltige Solarbranche durch verschiedene Anreize, die im Laufe der Zeit auslaufen sollen, sowie unterstützende Regelungen, die restriktive Barrieren beseitigen und den Zugang zu Solarstrom ausbauen.
Insgesamt betrachtet nutzen die USA sowohl die Landes-als auch die Bundesebene um Programme für eine landesweite Umstellung auf erneuerbare Energien zu fördern. Während die Solarstromleistung ein Allzeithoch in den USA erreicht hat, bleibt abzuwarten, welche Programme und Initiativen die erfolgreichsten sein werden in der Erhöhung der Menge von installierter Leistung bei Solarstrom und in der Schaffung eines Bewusstseins über die Bedeutung von Energieeffizienz.
Die USA mögen beim Ausbau der Erneuerbaren noch hinter uns sein, in einer Sache sind sie uns aber weit voraus :
Bei den Stromspeichern ! Die Anzahl der Projekte, bei denen Batterien oder Schwungräder (Flywheels) testweise zur Stabilisierung der Netze eingesetzt werden, beindruckt.
Natürlich haben die USA als Flächenstaat andere Voraussetzungen als wir in Europa, dort ist es sehr oft auch heute schon technisch und wirtschaftlich sinnvoller mit Speichern zu arbeiten, anstatt die Netze zu verstärken. Das ändert jedoch nichts daran dass die Aufgaben, die abgearbeitet werden müssen wenn man eines Tages die Energieversorgung zu einem hohen Prozentsatz aus Erneuerbaren sicherstellen will, dort anscheinend konsequenter definiert und abgearbeitet werden, als bei uns.
In Europa muss die wirtschaftliche Situation für Stromspeicher auf Netzebene bis data leider als völlig unzureichend bezeichnet werden, das scheint in USA gänzlich anders zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
C. Wiesner
ROTOKINETIK UG