Verstossen Solarkataster gegen den Datenschutz?
Solarkataster sind, laut dem Anbieter einer Übersicht von Solarkatastern enbausa, Landkarten von Kommunen oder Städten, die Bauherren zeigen, wie gut sich ihre Dachflächen für die Installation von Fotovoltaikanlagen oder Solarthermie eignen. Eigentlich eine interessante Sache, die jetzt auch immer häufiger erstellt wird. Allerdings sind Solarkataster im Rahmen der Diskussion um Geodaten-Dienste, wie Google Street-View, auch in die Kritik geraten. Denn damit werden Daten nicht nur im Internet veröffentlicht, sie werden auch weiterverkauft an Handwerker und Banken zur Gewinnung neuer Kunden. So berichtete der Heizungsfinder-Blog heute unter Berufung auf einen Artikel des Handelsblattes. Auch bei enbausa wird eingeräumt, dass die Finanzierung von Solarkatastern durch die Weitervergabe der Daten umstritten ist.
Ich sehe dadurch dieses Thema auch kritischer, denn das Solarpotential von Gebäuden ist dadurch mit personenbezogenen Daten verknüpft. Positiv ist die Umsetzung in Lörrach, wo man sein Haus aus dem Solarkataster löschen lassen kann.
Was denken Sie darüber? Verstossen Solarkataster gegen den Datenschutz?
Naja, werden die Daten jetzt mit oder ohne Besitzernamen weitergegeben? Ich als Hausbesitzer habe damit eigentlich kein Problem. Es könnte sich auch so jeder die Mühe machen, die Häuser in seiner Umgebung abzugehen… so ist es effizienter und mehr Marktteilnehmer können die Daten nutzen. Dem Ausbau von PV gestehe ich schon eine gewisse gesellschaftliche Priorität zu. „Eigentum verpflichtet“, wie es so schön im Grundgesetz heisst…
sehr interessanter Beitrag und super Kommentare
Das Problem liegt darin, dass die Daten an Handwerksbetriebe verkauft werden, um die Solarkataster zu finanzieren. Damit können die Betriebe dann die Hausbesitzer direkt rangehen für Werbung – sofernd die Hausbesitzer damit ausfindig gemacht werden können.
Ich habe den Titel bewusst als Frage formuliert und als Aufruf zur Diskussion verstanden. Denn ich halte die Solarkataster prinzipiell für eine sinnvolle Einrichtung. Und ich will nicht einfach nur Meldungen veröffentlichen, ich will die Diskussion.
Warum wird nicht mit offenen Karten gespielt? Dann kommt solche Kritik natürlich auch auf, aber dann kann man ganz anders darüber diskutieren.
Wo genau liegt jetzt das Datenschutzproblem in Lörrach?
Personenbezogene Daten (Name, Vorname, Alter, Geschlecht) konnte ich der Karte nicht entnehmen.
Folgende Information habe ich durch die Recherche erhalten hier eine Beispiel:
Sehr gutes Solarpotential für die Flachslandstraße 10, Lörrach.
Mit ein wenig Geschick kann ich noch die größe der Dachfläche abschätzen.
OK! Und jetzt? Ich suche im Telefonbuch nach Anschlüssen in der oben genannten Strasse. telefonbuch.de = kein Eintrag ohne Angabe des Namens zu finden.
Rechercher auf Google ergibt folgendes Bild:
http://maps.google.de/maps?q=10+Flachslandstra%C3%9Fe+L%C3%B6rrach&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&hq=&hnear=Flachslandstra%C3%9Fe+10,+D-79539+L%C3%B6rrach&gl=de&ei=-9CZTJfXNYPEOIHFkccP&sa=X&oi=geocode_result&ct=title&resnum=1&ved=0CBcQ8gEwAA
Im gegenüber liegenden Haus ergibt sich eine Adresse (allerdings Gewerblich)
Undine Berczuk
Flachslandstr. 5, 79539 Lörrach 07621/48535 ()
Kategorie: Orientteppiche Einzelhandel
Wo liegt das Problem! Ich würds gerne verstehen. Muss ein Blog unreflektiert jeden Müll den deutsche Journalisten so verzapfen aufgreifen? Wird ab jetzt jede sinvolle Internetanwendung pauschal und unhinterfragt als „Datenschutzverletzer“ denunziert?