Mehr zu energieeffizienten Hausgeräten auf der IFA 2010
Den gestrigen Beitrag zu energieeffizienten Haushaltsgeräten auf der IFA 2010 kann ich mit noch weiteren Beispielen ergänzen. Diese Beispiele zeigen, dass noch Potential vorhanden ist und die Industrie dieses Thema sehr ernst nimmt. Wichtig ist aber auch, dass diese Geräte auf dem Markt ankommen und somit zu einem geringeren Stromverbrauch in Haushalten beitragen.
Die koreanische Fa. LG Electronics Inc. präsentiert mehrere Kühl-Gefrierkombinationen der Energieeffizienzklasse A++ auf der IFA:
Mit Energieeffizienzklasse A++ verbrauchen die Kühl-Gefrierkombinationen GB7143A2HZ, GB7143AERZ und GB7138PVXZ 45 Prozent weniger Energie als Modelle der Energieeffizienzklasse A. So lassen sich beispielsweise im Vergleich zu Geräten der Energieeffizienzklasse A in einem Zeitraum von zehn Jahren die Energiekosten um bis zu 615 Euro senken. Denn im Gegensatz zu Kompressoren mit vier Reibungspunkten minimiert der Linear Kompressor die notwendige Antriebstechnik auf nur einen Reibungspunkt. Das verursacht weniger Geräusche und senkt den Energieverbrauch nachweislich. Eine innovative Technologie, die überzeugt: LG gewährt auf den Linear Kompressor zehn Jahre Garantie. Ein weiterer Pluspunkt: Das lästige Abtauen entfällt komplett, denn mit der Total No Frost-Technologie, die LG in alle Kühlgeräte integriert, wird im Inneren ständig Feuchtigkeit entzogen, so dass Eis überhaupt nicht erst entstehen kann. Als Multi-Airflow-System sorgt Total No Frost zudem für eine extrem schnelle und gleichmäßige Kühlung. Das hält Lebensmittel nicht nur länger frisch, sondern auch den Innenraum sauberer, hygienischer und geruchsfrei.
Quelle: http://www.presseportal.de/pm/57776/1674626/lg_electronics
Der Gütersloher Hersteller von Haushaltsgeräten Miele geht einen ganz anderen Weg. Miele präsentiert auf der IFA Geräte für das künftige Smart-Grid, die sich bei günstigeren Strompreisen selbständig einschalten können:
Wie in anderen europäischen Ländern – Beispiele sind die Schweiz und Frankreich – wird sich der Strommarkt in Deutschland in den kommenden Jahren stärker an Angebot und Nachfrage orientieren. Ein realistisches Szenario: Zu Spitzenlastzeiten wird Strom teurer. Günstigere Tarife sind zu erwarten, wenn die Auslastung des Stromnetzes tageszeitabhängig geringer ist, an Sonn- und Feiertagen oder wenn der Anteil regenerativ erzeugter Energien im Netz besonders hoch ist.* Mit der Smart-Grid-Technologie können Miele-Hausgeräte automatisch den jeweils günstigsten Stromtarif nutzen, den ein Energieversorgungsunternehmen (EVU) anbietet.
Erste Geräte mit Smart-Grid-Funktion, die das Unternehmen zur IFA zeigt, sind eine Waschmaschine und ein Trockner. Die Modelle können mit einem zusätzlichen Kommunikationsmodul ausgestattet werden und tauschen über die vorhandene Stromleitung im Haus Daten mit dem Miele-Gateway aus. Auf dem Gateway – eine Box im kompakten Format – sind sowohl Steuerungsfunktionen wie „Start“ und „Stop“ als auch ein Kalender hinterlegt. Für die Installation verbindet der Benutzer seinen PC mit dem Gateway und gelangt so auf die Benutzeroberfläche des Gateways. Dort trägt er die Stromtarife des Energieversorgers im Kalender ein. Noch einfacher ist es, wenn das Energieversorgungsunternehmen die Tarife beispielsweise in Form einer RSS-Meldung über den WLan-Router direkt auf das Gateway überträgt. Diesen Service werden die EVUs aber vermutlich noch nicht mit Einführung der Tarif-Staffelung anbieten.
Nach Eingabe der Tarife aktiviert der Benutzer am Hausgerät über das Display die Smart-Start-Funktion. Es folgt die Eingabe des frühesten Starttermins (beispielsweise 7 Uhr) und der spätesten Endzeit (beispielsweise 20 Uhr). So ist gewährleistet, dass etwa der Waschvorgang zu einem definierten Zeitpunkt abgeschlossen ist. Außerdem werden Gerätelaufzeiten in der Nacht, so sie nicht gewünscht sind, vermieden. Nach Abschluss der Installation starten die intelligent vernetzten Miele-Hausgeräte automatisch zum günstigsten Stromtarif. „In den kommenden Jahren können wir eine sehr uneinheitliche Entwicklung der Stromtarife in Deutschland erwarten. Mit Smart-Grid-fähigen Hausgeräten bietet Miele eine Lösung für den Energiemarkt der Zukunft an“, sagt Peter Hübinger, Leiter des Miele-Werks Electronic.
Quelle und mehr Infos: Miele Pressebereich zur IFA 2010
Der angekündigte Wärmepumpentrockner ist mit 2 kWh Verbrauch pro Trocknungsvorgang relativ gut, aber es gibt auch Trockner, die einen geringeren Verbrauch haben (von Bosch/ Siemens mit 1,6 kWh oder von AEG mit 1,9 kWh).