Die Finanzkrise lässt den Solar-Markt kalt – Teil II
Fortsetzung von „Die Finanzkrise lässt den Solarmarkt kalt – Teil I“:
So erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft der Finanzkrise und sinkenden Subventionen zum Trotz auch 2009 ein weiteres Anziehen der Nachfrage. Zuversichtlich stimmen in erster Linie ein nahezu ungebremster technologischer Fortschritt und sinkende Herstellungskosten. Die für 2009 beschlossene Degression bei der Vergütung von Solarstrom aus Dachanlagen wird durch die zukünftig fallenden Modulpreise voraussichtlich mehr als ausgeglichen. Damit werden auch Projekte in Deutschland immer attraktiver.
Auch die von bbw Marketing befragten Experten sehen den Markt nach wie vor positiv. Für den bbw-Branchenreport „Kapitalanlage Solar“ wurde eine Befragung von 100 Finanzdienstleistungsunternehmen, Solarproduktanbietern und Analysten hinsichtlich Entwicklung des Marktes für Kapitalanlage Solar durchgeführt sowie eine repräsentative Bevölkerungsbefragung zum Thema Kapitalanlage Solar mit teilweise erstaunlichen Ergebnissen durchgeführt.
Nicht nur Regierung, Energieunternehmen und Wissenschaft engagieren sich in Sachen Klimaschutz, auch die deutsche Bevölkerung macht ihrem Ruf als „Weltmeister für erneuerbare Energien“ alle Ehre.
Der Schutz des Klimas ist den meisten Deutschen so wichtig, dass sie aus diesem Grund in erneuerbare Energien investieren würden. Knapp 70 Prozent der Deutschen möchten demnach in erneuerbare Energien investieren, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und etwas für die Umwelt zu tun. Am stärksten ausgeprägt ist die Investitionsbereitschaft in erneuerbare Energien nach einer Emnid-Umfrage in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen. Vier von fünf Verbraucher können sich nach einer von bbw in Auftrag gegebenen repräsentativen Bevölkerungsbefragung vorstellen, in Geldanlagen mit dem Anlageziel Solarenergie zu investieren, davon sogar fast die Hälfte ganz konkret. Es fehlt aber entsprechenden Informationen. Das Interesse an Kapitalanlageangeboten zum Thema Solarenergie ist in der Bevölkerung sehr groß. Insgesamt 52 Prozent aller befragten 1.000 Verbraucher wünschen sich mehr Informationen zu Kapitalanlagemöglichkeiten im Bereich Solarenergie.
Nahezu die Hälfte (47 Prozent) der Befragten kann sich laut bbw-Befragung eine Anlagesumme bis 10.000 Euro vorstellen. Ebenfalls relativ hoch (8 %) ist der Anteil der Befragten, für die eine Anlagesumme zwischen 10.000 und 20.000 Euro denkbar ist. Nur 2 Prozent der Befragten können hingegen Beträge zwischen 20.000 und 50.000 Euro anlegen.
Die Garantie des eingesetzten Kapitals scheint für die Verbraucher wichtiger zu sein, als eine hohe Rendite, was vor dem Hintergrund der Finanzkrise durchaus verständlich ist. Insgesamt 43 Prozent aller Befragten geben an, dass ihnen eine Garantie des eingesetzten Kapitals bei einer Investition in Geldanlagen mit Solarenergie als Anlageziel besonders wichtig ist.
Die neue bbw-Studie stellt ausführlich dar, wer Anlagebereitschaft in Solartechnik zeigt, in welcher Höhe und unter welchen Voraussetzungen. Insgesamt werden laut bbw-Experten-Befragungen die Chancen von Kapitalanlageprodukten im Bereich Solar mehrheitlich als gut eingestuft. Immerhin sehen 53 Prozent aller Befragten in diesem Bereich gute Chancen, während bei einer ähnlichen Befragung im Jahr 2007 immerhin 49 Prozent die Chancen solcher Anlageprodukte nur als mittelmäßig eingestuft hatten.
Bei der Differenzierung nach einzelnen Anlageprodukten im Bereich Kapitalenergie Solar sehen die Experten vor allem für geschlossene Fonds das größte Wachstumspotenzial.
Je deutlicher die Konsequenzen der Finanz- und Wirtschaftskrise werden, umso klarer stellen sich offenbar die Vorteile von Geldanlagen mit dem Anlageziel Solarenergie heraus.
Wie man sieht gibt es doch bestimmte Punkte, die in einer bestehenden Krise profitieren und dazu gehört in diesem Fall auch die Solarenergie. Aber diese setzt sich ja mittlerweile immer mehr durch. Man kann gespannt sein, wie sich das ganze noch mit der Zeit entwickeln wird.
„Es gibt in der Volkswirtschaft keinen Grund, was eine allgemeine Krise und damit Arbeitslose zur Notwendigkeit macht. Es gibt nie eine allgemeine Überproduktion, solange das Geld der Verbraucher nicht bis zum Wochen- oder Monatsende reicht für noch notwendige Käufe. Jeder Verbraucher ist doch, seit eh und je, Teil des Absatzmarktes in seiner Volkswirtschaft, ist doch „Arbeitsplatz“ in der gleichen Größe wie sein Verbrauch, sein „Absatzmarkt“. Aber zwischen „Arbeitsplatz“ (Hände die arbeiten) und den Verbrauch – „Absatzmarkt“ (Hände die kaufen) – hat sich in unsere tausendfältige Arbeitsteilung etwas geschoben, das nur allzu selbstverständlich hingenommen wird – Geld. Studieren wir doch diese uralte Erfindung genauer, zumal in unserem heutigen System. Viele unserer heute so rätselhaften Faktoren werden sich aufhellen, werden immer klarer vor uns liegen.“
Silvio Gesell, aus „Die Ausbeutung, ihre Ursachen und ihre Bekämpfung“
Der „Jahrhundertökonom“ John Maynard Keynes wusste, dass Silvio Gesell in allen Punkten Recht hatte, und er wusste, dass die Weltwirtschaft letztlich auf die globale Liquiditätsfalle (die heute kurz bevor steht!), zusteuern würde. Anderenfalls hätte er nicht 1944 auf der Konferenz von Bretton-Woods eine internationale umlaufgesicherte Währung (Bancor) vorgeschlagen.
Keynes war mit Sicherheit nicht so dumm, selbst daran zu glauben, dass konstruktiv umlaufgesichertes Geld (Freigeld) wieder durch irgendwelche „Ersatzzahlungsmittel“ aus dem Umlauf gedrängt werden könnte. Dennoch gebrauchte er diese Ausrede, um seine „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ (1935) an die „hohe Politik“ verkaufen zu können, von der er wusste, dass sie diese mit Begeisterung annehmen würde; denn nichts freut einen Politiker mehr, als auch noch mit „wissenschaftlicher Legitimation“ in der freien Marktwirtschaft herumpfuschen zu dürfen.
Keynes wusste auch, dass letztlich an der Natürlichen Wirtschaftsordnung kein Weg vorbei führt, aber die „hohe Politik“ wäre dann obsolet. Die Frage ist also nicht, was heute (2009) unternommen werden muss, um die gegenwärtige „Finanzkrise“ zu überwinden, und warum insbesondere so genannte „Wirtschaftsexperten“ und auch die „hohe Politik“ sie gar nicht überwinden können und wollen!
Die Frage ist: welcher kollektive Wahnsinn hielt die halbwegs zivilisierte Menschheit sogar noch bis ins 21. Jahrhundert hinein davon ab, die Natürliche Wirtschaftsordnung (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus = echte Soziale Marktwirtschaft) zu verwirklichen? Warum musste es soweit kommen, dass wir erst im Angesicht der maximalen Katastrophe (die globale Liquiditätsfalle bedeutet das Ende der Zivilisation!) dazu bereit sind, endlich unseren Verstand zu gebrauchen? Lassen wir dazu den wohl bedeutendsten Futurologen des 20. Jahrhunderts, Sir Arthur Charles Clarke (1917 – 2008), zu Wort kommen:
“Ich glaube – und hoffe – auch, dass Politik und Wirtschaft in der Zukunft nicht mehr so wichtig sein werden wie in der Vergangenheit. Die Zeit wird kommen, wo die Mehrzahl unserer gegenwärtigen Kontroversen auf diesen Gebieten uns ebenso trivial oder bedeutungslos vorkommen werden wie die theologischen Debatten, an welche die besten Köpfe des Mittelalters ihre Kräfte verschwendeten. Politik und Wirtschaft befassen sich mit Macht und Wohlstand, und weder dem einen noch dem anderen sollte das Hauptinteresse oder gar das ausschließliche Interesse erwachsener, reifer Menschen gelten.”
Machtausübung ist Dummheit und allgemeiner Wohlstand ist selbstverständlich – sobald die Religion überwunden ist, die schon immer die Aufgabe hatte, die Fehler der Makroökonomie aus dem Bewusstsein des arbeitenden Volkes auszublenden. Die Religion (Rückbindung auf einen künstlichen Archetyp) war solange notwendig und sinnvoll, wie niemand diese Fehler zu beheben wusste, die zwangsläufig zu systemischer Ungerechtigkeit und damit zu Massenarmut und Krieg führen. Ohne die selektive geistige Blindheit, die uns „wahnsinnig genug“ für die Benutzung von Zinsgeld machte, und die noch heute die Menschheit in Herrscher (Zinsprofiteure) und Beherrschte (Zinsverlierer) unterteilt, wäre unsere Zivilisation nie entstanden.
Erst der Prophet Jesus von Nazareth erkannte, wie die Makroökonomie zu gestalten ist, damit niemand einen unverdienten Gewinn auf Kosten der Mehrarbeit anderer (Frucht vom Baum der Erkenntnis) erzielen kann. Doch mit dem Cargo-Kult des Katholizismus mutierte die seit Jesus eigentlich überflüssige Religion vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode: weitere 1600 Jahre Massenarmut und Krieg, seit der Vernichtung der Gnosis (Kenntnis) im vierten Jahrhundert.
Die „heilige katholische Kirche“ degradierte das Genie zum moralisierenden Wanderprediger und projizierte das von Jesus vorhergesagte „Königreich des Vaters“ (Freiwirtschaft, Vater der Kultur = Kreditangebot), in dem die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beendet ist, auf ein hypothetisches „Himmelreich“ der Toten, nur um selbst eine „Moral“ verkaufen zu können, die in der idealen Makroökonomie so sinnlos ist wie eine Taschenlampe bei Sonnenschein.
Der religiöse Wahnsinn beließ die Menschheit in der systemischen Ungerechtigkeit des Privatkapitalismus (Erbsünde) und ließ so dem ersten Weltkrieg noch einen zweiten folgen, obwohl der Sozialphilosoph Silvio Gesell bereits 1916, unabhängig von der Heiligen Schrift und erstmals auf wissenschaftlicher Grundlage, genau das wieder beschrieb, was der geniale Prophet Jesus von Nazareth als erster Denker in der bekannten Geschichte als Wahrheit erkannt hatte: absolute Gerechtigkeit durch absolute Marktgerechtigkeit.
Heute (2009) sind wir an genau dem Punkt angekommen, den die israelitische Priesterschaft schon vor 2600 Jahren vorhergesehen hatte: Wir stehen unmittelbar vor der globalen Liquiditätsfalle (Armageddon), der totalen Selbstvernichtung, denn der Krieg (umfassende Sachkapitalzerstörung) konnte nur solange der Vater aller Dinge sein, wie es noch keine Atomwaffen gab!
Doch ein Atomkrieg ist gar nicht erforderlich, um unsere ganze „moderne Zivilisation“ auszulöschen; es reicht aus, wenn wir weiterhin an den „lieben Gott“ (künstlicher Archetyp: Jahwe = Investor) glauben und ein allgemeines Zwischentauschmittel mit parasitärer Wertaufbewahrungsfunktion (Zinsgeld) verwenden.
Ich wünsche dem einstigen Land der Dichter und Denker Viel Erfolg bei der „Auferstehung aus der religiösen Verblendung“ noch vor dem jüngsten Tag (1. Januar 2010).