Starkes Interesse der Verbraucher an CO2 – neutralen Produkten
Ende Oktober habe ich auf eine Umfrage von 2hm hingewiesen, die wissen wollte wie groß die Bereitschaft von Verbrauchern ist zur Reduzierung der Treibhausgase beizutragen. Mittlerweile liegen die Ergebnisse der Umfrage vor.
Seit die Klimaforscher verstärkt an die Öffentlichkeit getreten sind, ist das Thema Einsparung CO2 in aller Munde. Es verwundert deshalb nicht, dass über 90 % der Verbraucher sich für dieses Problem einsetzen möchten. Haben in der Vergangenheit nur etwas mehr als ein Fünftel CO2-neutrale Produkt eingekauft, so wollen dies in Zukunft fast 90 % tun. Hier steht allerdings ein äußerst mangelhaftes Angebot an entsprechenden Produkten und Dienstleistungen zur Verfügung. So trifft beispielsweise die Nachfrage nach energie- bzw. kraftstoffsparenden Automobilen nicht gerade auf ein adäquates Angebot seitens der Hersteller.
Verbraucher wünschen CO2 – neutrale Produkte
Mehr als Dreiviertel der Verbraucher wünschen sich vor allem für die Bereiche „Auto & Verkehr“ sowie „Energie & Versorgung“ CO2-neutrale Produkte, wie die internationale Strategieberatung 2hm & Associates im Rahmen einer soeben durchgeführten Befragung herausfand. Ebenfalls sehr wichtig mit knapp 70 % wird die Branche „Logistik und Transport“ sowie mit 57 % „Urlaub & Reisen“ angesehen.
Angebot an CO2 – neutralen Produkten zahlt sich aus
Sofern es ein entsprechendes Angebot gibt, würden 55 % der Verbraucher einen höheren Preis für Produkte oder Dienstleistungen bezahlen und auch nur für den Kauf in Betracht ziehen. Auch könnten sich Unternehmen stark profilieren, die sich für eine Verminderung von Kohlendioxid einsetzen. Immerhin würden 44 % der Verbraucher nur diejenigen Marken bevorzugen, die Maßnahmen eingeleitet haben, die zu einer Verringerung des Kohlendioxidausstoßes führen. Ein bestes Beispiel dafür bietet die Biermarke „Krombacher“, die bereits seit einiger Zeit ihren Beitrag zum Schutz des Regenwaldes kommuniziert hat. So halten fast 60 % der Konsumenten diese Marke in Bezug auf ihren Einsatz hinsichtlich der CO2-Problematik für glaubwürdig. Erheblich geringer fällt die Bewertung für die Marken „Audi“ mit 43 %, die „Deutsche Post“ mit 35 % und für „BILD“ mit 14 % aus.
Ein Ablass auf Urlaubsreisen mit dem Flugzeug
70 % der Verbraucher wären bereit einen entsprechenden Aufpreis für eine Flugreise zu bezahlen, um sich von einer Erhöhung des CO2-Ausstosses quasi freizukaufen. So wird beispielsweise bei einem Urlaubsflug nach Italien durchschnittlich 580 Kilogramm CO2 pro Person ausgestoßen. Diese Emissionen könnten für 13 Euro pro Person neutralisiert werden, indem der Betrag an andere Projekte zum Abbau von CO2 eingesetzt werden könnte.
Nachfrage nach CO2 – neutralen Produkten nutzen
Unternehmen haben bislang die Chancen für ein Angebot an klimaneutralen Produkten bzw. Dienstleistungen nicht genutzt, wie Frau Dr. Stefanie Regier, Senior Consultant von 2hm & Associates, resümiert. Dieses Versäumnis gilt es schnellstens nachzuholen, um den Forderungen der Verbraucher nachzukommen. Ebenso gilt es sich als starke und glaubwürdige Marke zu positionieren. Dazu bedarf es einer nachhaltigen Strategie, die bei der eigentlichen Geschäftstätigkeit auch die ökologisch relevanten Zukunftsaspekte berücksichtigt. Die ist dringend notwendig. Nichts gegen den Klimawandel zu tun käme wesentlich teurer, sowohl für die Menschen als auch für die Unternehmen.
Die Verbraucher sind bereit mehr zu zahlen, jetzt müssen nur noch die Unternehmen mitziehen. Gutes Beispiel: Der B2B-Versandhändler Kaiser+Kraft setzt auf Nachhaltigkeit. Eine eigene Marke für CO2-neutrale Produkte soll Ressourcen schonen und Kunden gewinnen. Erreicht wird dies durch die Erstellung einer Ökobilanz und Reduzierung des CO2-Verbrauchs durch effiziente Technologien und Materialien. (Quelle: http://www.marktundmittelstand.de/idee-des-tages/co2-neutrale-produkte/ )
Der Staat fördert es zwar kaum, trotzdem können die Unternehmen damit Ihr Image aufpolieren und Neukunden gewinnen. Das muss doch schon verlockend genug sein.
Gruß,
W.