Rückrufaktion von Solar-Röhrenkollektoren nach Explosionsfällen
Gibt es für Solaranlagen, hier für Röhrenkollektoren, keine Qualitätskriterien oder eine bauaufsichtliche Zulassung? Andere Bauteile benötigen doch auch eine Zulassung oder stehen auf der Bauregelliste und benötigen Ü-Zeichen, damit sie am Bau überhaupt verwendet werden dürfen. Damit sollen genau solche Fälle vermieden werden, wie den, von dem die Zeitschrift Solarthemen berichtet:
Aus Sicherheitsgründen wird der Heizungs-Systemanbieter Vaillant europaweit 5000 Solar-Röhrenkollektoren vom Typ „auroTHERM exclusiv“ stilllegen lassen. Dies hat der Geschäftsführer der Vaillant Group, Dieter Müller, in einem Interview der Fachzeitschrift Solarthemen angekündigt. Es handelt sich um einen speziellen Typ von Ganzglas-Röhrenkollektoren, den der Glashersteller Schott seit mehreren Jahren für Vaillant und andere Heizungssystemanbieter fertigt. Im Juni hatte die Zeitschrift Solarthemen erstmals die Explosion eines solchen Kollektors in Ostwestfalen öffentlich gemacht. Ein zweiter Kollektor dieses Typs war nach Solarthemen-Recherchen Anfang August in Schleswig-Holstein in die Luft gegangen. In beiden Fällen waren keine Menschen verletzt worden; allerdings entstand erheblicher Sachschaden durch weit umherfliegende Glassplitter. Die Explosionsursache untersucht zur Zeit der TÜV.
Der Vertrieb dieses Kollektortyps werde eingestellt, die Partnerschaft mit Schott im Bereich der Röhrenkollektoren zunächst einmal beendet, sagte Vaillant-Chef Müller im Interview. „Entweder wir finden eine betriebssichere Lösung oder es gibt einen Austausch. Wir werden auf jeden einzelnen Kunden zugehen“, verspricht er. Außerdem werde Vaillant den Kunden eine Kompensation der durch die Stillegung entgangenen Solarwärme anbieten.
Solarthemen-Chefredakteur Guido Bröer betont, dass das Risiko von Explosionen mit weit fliegenden Glassplittern nur bei dem speziellen Typ der von Schott gefertigten Ganzglas-Vakuumröhrenkollektoren bestehe. In allen anderen Vakuumröhren- und Flachkollektortypen ist das unter Druck stehende Wärmeträger-Fluid nicht in Glas- sondern in Metallrohren eingeschlossen.
Das Interview mit Vaillant-Chef Dieter Müller erscheint in der Solarthemen-Ausgabe vom 16. August 2007, Nr. 261 und kann auch online gelesen werden (pdf-Datei).
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