Untersuchung der Schott-Solarkollektoren
Nach der Meldung zur Rückrufaktion der Solar-Röhrenkollektoren von Vaillant hat Schott-Rohrglas, der Hersteller dieser Kollektoren, mit der Prüfung der Schadensfälle begonnen. Laut einer Meldung des IWR hat „SCHOTT-Rohrglas gemeinsam mit Vaillant die geborstenen Vaillant-Systeme vor Ort begutachtet und nimmt derzeit nach eigenen Angaben eine umfangreiche technische Analyse der Schadensbilder vor. Es gelte, ein komplexes, mehrstufiges System zu durchleuchten, an dem vom Hersteller über den Systemanbieter bis hin zum Monteur vor Ort drei Stufen in der Vertriebskette beteiligt sind.“ Darüber hinaus wurde der TÜV-Süd als unabhängiges Prüfinstitut mit der Untersuchung der Ursachen beauftragt.
Es gibt doch Normen zur Prüfung der Solarkollektoren, werden bei Röhrenkollektoren aber auch Sicherheitsaspekte abgefragt und geprüft?
Oder liegt das an der Technik? Heute erreichte mich eine PR-Meldung von Paradigma, mit dem Hinweis, dass bei deren Röhrenkollektoren das Wärmeträger-Fluid in Metallrohren und nicht in Glas eingeschlossen ist. Im folgenden der Infotect von Paradigma zur Beschreibung der Technik:
Jede Solaranlage geht im Laufe der Sommermonate mehrfach in den Zustand der Stagnation über, d.h. die Solarpumpe wird aufgrund des vollständig aufgeheizten Solarspeichers abgeschaltet. Die üblichen Stillstandstemperaturen hocheffizienter Sonnenkollektoren können dabei – je nach Wetterlage – deutlich über 200°C liegen. Bei diesen hohen Temperaturen ist jeder Flach- oder Vakuum-Röhrenkollektor mehr oder weniger vollständig mit Dampf gefüllt.
Um zu vermeiden, dass dieser Dampf bei Beschädigung des Kollektors unkontrolliert austreten und ernsthafte Schäden an Personen und Material verursachen kann, wird er in der Regel in hochbeständigen Rohrregistern aus Edelstahl oder Kupfer eingeschlossen. Diese Rohrregister widerstehen Druck und harten Schlägen von deutlich über 50 bar. Darum bleiben sie auch bei einer Beschädigung der transparenten Kollektorabdeckung (Glasscheibe oder Vakuum-Röhre) intakt und verhindern zuverlässig, dass durch plötzlichen Druckabfall und eine schlagartige Verdampfung des Wärmeträgers große Energiemengen unkontrolliert freigesetzt werden.
Paradigma hat dieses Sicherheitskonzept bei seinen CPC Vakuum-Röhrenkollektoren perfektioniert: Wird bei einem CPC Kollektor im Stillstand eine Röhre mutwillig (z.B. durch Steinwurf) oder durch höhere Gewalt (z.B. durch Hagel mit Korngröße 6 cm) zerstört, bleibt der Dampf sicher im Edelstahlregister eingeschlossen. Darüber hinaus bleibt die Funktionsfähigkeit des CPC Kollektors nahezu vollständig erhalten: So erbringt ein Vakuum-Röhrenkollektor CPC 45 Star azzurro bei einer zerstörten Röhre noch bis zu 95 % seiner ursprünglichen Leistung.
Eine defekte Vakuum-Röhre des CPC-Kollektors kann in wenigen Minuten ohne Werkzeug durch eine intakte Röhre ersetzt werden. Die CPC-Anlage bleibt dabei vollständig in Betrieb, ein Entleeren ist nicht erforderlich. Selbstverständlich übernimmt Paradigma bei Hagelschäden innerhalb der Garantiezeit von zehn Jahren auch die beim Röhrentausch anfallenden geringen Kosten für Arbeit und Material.
Beurteilen kann ich diese Technik nicht, hört sich nur plausibel an. Aber vielleicht kann ja mal ein Fachmann einen Kommentar dazu schreiben.